Samstag, 28. März 2020

Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus

"Offenbar braucht es ein tödliches Virus, damit die Mehrheit in Politik und Wirtschaft erkennt, dass der freie Markt allein keine Krisen bewältigen kann." (Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.22)

Kessler sieht folgende Lehren:


Soziale Gerechtigkeit fördern, weil Hundertausende von Selbständigen in ihrer Existenz gefährdet sind und es für Millionen von Hartz-IV-Beziehern ums Überleben geht.
Heilen und Pflegen ohne Rendite
"Jetzt rächt sich, dass sich die Regierungen vor etwa zwanzig Jahren aus der Herstellung von Impfstoffen zurückgezogen haben." (S.23)
In der Krise zeigt sich, dass das Pflegesystem "nicht nach Rendite- oder Spardiktaten organisiert werden darf" (S.23)
Globales Agrarsystem begrenzen
Landraub führt "zu ständiger Erweiterung der Monokulturen".
"Die Versorgung mit Medikamenten oder notwendigen Ersatzteilen ist plötzlich gefährdet." (S.23)
Bürgerrechte bewahren
"Vor wenigen Wochen galten Geschwindigkeitsbegrenzungen noch als Anschlag auf die individuelle Freiheit. Seither wird die individuelle Freiheit täglich mehr eingeschrankt." (S.23) [Kontaktverbot, Ausgangssperre]
Gemeinsinn wertschätzen
Bürger haben "die erzwungene Selbstbegrenzung für sich als Chance der Entschleunigung entdeckt". (S.23) Vielleicht führt "die Pandemie tatsächlich hin zu einem Umdenken zu einer zukunftsfähigen Welt für alle" (S.23)
(Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.22-23)

Sieh auch:
* Kessler: Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern
Ist ein anderer Kapitalismus möglich?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen