Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;
jenes bedrängt, dieses erfrischt;
so wunderbar ist das Leben gemischt.
Du danke Gott, wenn er dich preßt,
und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt!
Seiten
Dienstag, 31. März 2020
Wohnungslosigkeit ist vermeidbar: sieh Finnland
Montag, 30. März 2020
Chance zum Umsteuern
"Vielleicht war die Chance zum Umsteuern nie so groß wie in diesem Moment, da die Krise die Verhältnisse ohnehin ins Wanken bringt."
Stephan Hebel: DIE WELT NACH CORONA: Wie wollen wir morgen leben? FR 29.3.2020
Stephan Hebel: DIE WELT NACH CORONA: Wie wollen wir morgen leben? FR 29.3.2020
Samstag, 28. März 2020
Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus
"Offenbar braucht es ein tödliches Virus, damit die Mehrheit in Politik und Wirtschaft erkennt, dass der freie Markt allein keine Krisen bewältigen kann." (Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.22)
Kessler sieht folgende Lehren:
Soziale Gerechtigkeit fördern, weil Hundertausende von Selbständigen in ihrer Existenz gefährdet sind und es für Millionen von Hartz-IV-Beziehern ums Überleben geht.
Heilen und Pflegen ohne Rendite
"Jetzt rächt sich, dass sich die Regierungen vor etwa zwanzig Jahren aus der Herstellung von Impfstoffen zurückgezogen haben." (S.23)
In der Krise zeigt sich, dass das Pflegesystem "nicht nach Rendite- oder Spardiktaten organisiert werden darf" (S.23)
Globales Agrarsystem begrenzen
Landraub führt "zu ständiger Erweiterung der Monokulturen".
"Die Versorgung mit Medikamenten oder notwendigen Ersatzteilen ist plötzlich gefährdet." (S.23)
Bürgerrechte bewahren
"Vor wenigen Wochen galten Geschwindigkeitsbegrenzungen noch als Anschlag auf die individuelle Freiheit. Seither wird die individuelle Freiheit täglich mehr eingeschrankt." (S.23) [Kontaktverbot, Ausgangssperre]
Gemeinsinn wertschätzen
Bürger haben "die erzwungene Selbstbegrenzung für sich als Chance der Entschleunigung entdeckt". (S.23) Vielleicht führt "die Pandemie tatsächlich hin zu einem Umdenken zu einer zukunftsfähigen Welt für alle" (S.23)
(Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.22-23)
Sieh auch:
* Kessler: Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern
* Ist ein anderer Kapitalismus möglich?
Kessler sieht folgende Lehren:
Soziale Gerechtigkeit fördern, weil Hundertausende von Selbständigen in ihrer Existenz gefährdet sind und es für Millionen von Hartz-IV-Beziehern ums Überleben geht.
Heilen und Pflegen ohne Rendite
"Jetzt rächt sich, dass sich die Regierungen vor etwa zwanzig Jahren aus der Herstellung von Impfstoffen zurückgezogen haben." (S.23)
In der Krise zeigt sich, dass das Pflegesystem "nicht nach Rendite- oder Spardiktaten organisiert werden darf" (S.23)
Globales Agrarsystem begrenzen
Landraub führt "zu ständiger Erweiterung der Monokulturen".
"Die Versorgung mit Medikamenten oder notwendigen Ersatzteilen ist plötzlich gefährdet." (S.23)
Bürgerrechte bewahren
"Vor wenigen Wochen galten Geschwindigkeitsbegrenzungen noch als Anschlag auf die individuelle Freiheit. Seither wird die individuelle Freiheit täglich mehr eingeschrankt." (S.23) [Kontaktverbot, Ausgangssperre]
Gemeinsinn wertschätzen
Bürger haben "die erzwungene Selbstbegrenzung für sich als Chance der Entschleunigung entdeckt". (S.23) Vielleicht führt "die Pandemie tatsächlich hin zu einem Umdenken zu einer zukunftsfähigen Welt für alle" (S.23)
(Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.22-23)
Sieh auch:
* Kessler: Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern
* Ist ein anderer Kapitalismus möglich?
Freitag, 27. März 2020
Nicht nur Europa wird verteidigt, sondern auch Hartz IV
Es soll ja kein Unberechtigter die Segnungen genießen dürfen.
Was im verlinkten Artikel am Beispiel einer selbständigen Künstlerin, die durch das Kontaktverbot "arbeitslos" geworden ist, beschrieben wird, gilt ganz allgemein für potenzielle Hartz-IV-Empfänger.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/grundsicherung-fuer-kuenstler-ein-bollwerk-verweigerter-hilfe-1.4856790!amp
Was im verlinkten Artikel am Beispiel einer selbständigen Künstlerin, die durch das Kontaktverbot "arbeitslos" geworden ist, beschrieben wird, gilt ganz allgemein für potenzielle Hartz-IV-Empfänger.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/grundsicherung-fuer-kuenstler-ein-bollwerk-verweigerter-hilfe-1.4856790!amp
Vorbildlich?
https://twitter.com/Fischblog/status/1243442051527643136/photo/1
Man kann es auch zu weit treiben, aber man braucht wirklich nicht mehr täglich einzukaufen.
Man kann es auch zu weit treiben, aber man braucht wirklich nicht mehr täglich einzukaufen.
Donnerstag, 26. März 2020
Home Office: Falsche Freunde - faux amis
Der englische Ausdruck Home Office bedeutet auf Deutsch: Innenministerium.
Der deutsche Ausdruck Homeoffice heißt auf Englisch work from home (WFH).
Sie sind falsche Freunde oder faux amis, auf Englisch false friends.
Die Entwicklung des Smartphones befreit die Briten von der ärgerlichen Aufgabe, herauszufinden, was das englische Wort mit der Bedeutung term for mobile phone in German-speaking countries war: Handy.
Die Übersetzerin Katja Scholz weist noch auf einige weitere Beispiele hin:
Oldtimer, Talkmaster, Beamer, Public Viewing, Basecap und Smoking.
Der deutsche Ausdruck Homeoffice heißt auf Englisch work from home (WFH).
Sie sind falsche Freunde oder faux amis, auf Englisch false friends.
Die Entwicklung des Smartphones befreit die Briten von der ärgerlichen Aufgabe, herauszufinden, was das englische Wort mit der Bedeutung term for mobile phone in German-speaking countries war: Handy.
Die Übersetzerin Katja Scholz weist noch auf einige weitere Beispiele hin:
Oldtimer, Talkmaster, Beamer, Public Viewing, Basecap und Smoking.
Was sich geändert hat
Marilu (32 J.): "Das Wasser der Kanäle in Venedig war schwarz, seit ich denken kann. Jetzt ist es kristallklar, seit kein Boot mehr fährt. Normalerweise ist es so, dass es der Menschheit gut geht und die Natur im Überlebensmodus ist. Jetzt ist es andersrum. Ich wünsche, dass Menschen ihre Gewohnheiten ändern." (ZEIT, 26.3.2020)
Priester setzen ihr Leben ein, um Kranken beizustehen
E. Finger u. U. Ladurner: Diese Priester starben am Coronavirus. Viele von ihnen, weil sie bei den Infizierten blieben, ZEIT 25.3.2020
Heiner Wilmer Bischof von Hildesheim berichtet: "[...] "Weil in Brescia der Priester an Corona gestorben ist, der sich um die Obdachlosen kümmerte, hatte sich ein ehemaliger Franziskaner, ein Arzt, freiwillig für diesen Dienst gemeldet. Jetzt ist er selber tot. Auch der Flüchtlingsseelsorger von Mailand ist verstorben. Trotzdem gehen Priester weiter zu den Obdachlosen, in Rom tut das mein deutscher Ordensbruder Stefan Tertünte, 53, aus Marl. Nur einmal in der Woche, dienstags, bekommt er vom Bürgermeister eine Sondergenehmigung. Dann bringt er mithilfe der Gemeinschaft Sant’Egidio Essen, Getränke, Decken, Schlafsäcke zu den Ärmsten, die schon ganz heruntergekommen sind und sagen, dass sie das Virus nicht mehr fürchten. [...]"
Heiner Wilmer Bischof von Hildesheim berichtet: "[...] "Weil in Brescia der Priester an Corona gestorben ist, der sich um die Obdachlosen kümmerte, hatte sich ein ehemaliger Franziskaner, ein Arzt, freiwillig für diesen Dienst gemeldet. Jetzt ist er selber tot. Auch der Flüchtlingsseelsorger von Mailand ist verstorben. Trotzdem gehen Priester weiter zu den Obdachlosen, in Rom tut das mein deutscher Ordensbruder Stefan Tertünte, 53, aus Marl. Nur einmal in der Woche, dienstags, bekommt er vom Bürgermeister eine Sondergenehmigung. Dann bringt er mithilfe der Gemeinschaft Sant’Egidio Essen, Getränke, Decken, Schlafsäcke zu den Ärmsten, die schon ganz heruntergekommen sind und sagen, dass sie das Virus nicht mehr fürchten. [...]"
Mittwoch, 25. März 2020
Was braucht ein Kind?
"Sie brauchen andere, gleichaltrige Kinder, Spielplatz, frische Luft, ihren gewohnten Alltag, ihre Freunde, ihre anderen Bezugspersonen und mehr als 20m² kindgerechtes Spielparadies."
https://twitter.com/Fledermama/status/1242555703270793228
Diese Antwort wurde in zwischen mit über 90 Likes versehen.*
Wie viele Kinder haben das nie? (sozial benachteiligte, kranke ...)
Seit wann bestehen wir darauf, dass das auch Kindern geboten wird, bevor sie dreieinhalb Jahre alt geworden sind?
Wieso ist es eine große Ungerechtigkeit, wenn ihnen das 14 Tage außerhalb der Kita-Ferien entzogen wird?
Wenn die Kontakteinschränkungen nicht genügend Erfolg haben und wir auf diesen Ansprüchen bestehen, könnten Konflikte entstehen.
Notzeiten sind den meisten von uns zeit ihres Lebens so gut wie erspart geblieben.
Kontakteinschränkungen sind besser als ein allgemeines Ausgehverbot (sofern sich fast alle daran halten). Denn in der Tat: Bewegungsmöglichkeit in frischer Luft für das Kind und etwas anderes als die gleichen 4 Wände für die Betreuungsperson sind höchst wünschenswert und sollten nicht ohne Notwendigkeit entzogen werden. Wie viele Kinder haben Spielmöglichkeiten im Freien, die für sie reserviert werden können? Die wenigsten.
*An meiner Einschätzung, was Kinder hauptsächlich brauchen, halte ich freilich fest:
"Sie brauchen Zuwendung. Nur wenn sie die anderswo nicht bekommen, brauchen sie die Kita. - Dass du sie [die Kita] ihnen nicht ersetzen kannst, liegt an der Gesellschaft nicht an dir."
https://twitter.com/Fledermama/status/1242555703270793228
Diese Antwort wurde in zwischen mit über 90 Likes versehen.*
Wie viele Kinder haben das nie? (sozial benachteiligte, kranke ...)
Seit wann bestehen wir darauf, dass das auch Kindern geboten wird, bevor sie dreieinhalb Jahre alt geworden sind?
Wieso ist es eine große Ungerechtigkeit, wenn ihnen das 14 Tage außerhalb der Kita-Ferien entzogen wird?
Wenn die Kontakteinschränkungen nicht genügend Erfolg haben und wir auf diesen Ansprüchen bestehen, könnten Konflikte entstehen.
Notzeiten sind den meisten von uns zeit ihres Lebens so gut wie erspart geblieben.
Kontakteinschränkungen sind besser als ein allgemeines Ausgehverbot (sofern sich fast alle daran halten). Denn in der Tat: Bewegungsmöglichkeit in frischer Luft für das Kind und etwas anderes als die gleichen 4 Wände für die Betreuungsperson sind höchst wünschenswert und sollten nicht ohne Notwendigkeit entzogen werden. Wie viele Kinder haben Spielmöglichkeiten im Freien, die für sie reserviert werden können? Die wenigsten.
*An meiner Einschätzung, was Kinder hauptsächlich brauchen, halte ich freilich fest:
"Sie brauchen Zuwendung. Nur wenn sie die anderswo nicht bekommen, brauchen sie die Kita. - Dass du sie [die Kita] ihnen nicht ersetzen kannst, liegt an der Gesellschaft nicht an dir."
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Essensverteilung für die Armen im Bahnhofsviertel in Frankfurt
Wenn Betteln und Flaschensammeln wegen fehlender Touristen nicht mehr möglich sind.
FR 25.3.2020
"Justina Honsel verteilt Focacce an Obdachlose und Drogenabhängige. Die Lage im Viertel spitzt sich zu und droht zu eskalieren."
FR 25.3.2020
"Justina Honsel verteilt Focacce an Obdachlose und Drogenabhängige. Die Lage im Viertel spitzt sich zu und droht zu eskalieren."
Justina Honsel und Masha Schubbach sind die Gründerinnen von „100 Nachbarn“. In Zusammenarbeit mit dem Restaurant 91 RAW verteilen sie täglich 100 frisch zubereitete Focacce an Obdachlose und Drogenabhängige.
Innerhalb von fünf Tagen nahmen sie fast 7000 Euro an Spenden ein. Ihr Ziel sind 10 000 Euro. Damit wollen sie auch andere Initiativen unterstützen.
Unter https://paypal.me/pools/c/8nxE5STRap kann gespendet werden.
Unter https://paypal.me/pools/c/8nxE5STRap kann gespendet werden.
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Montag, 23. März 2020
In 16 Jahren habe ich auf diesem Felde nichts dazugelernt
"Der Grundirrtum, der der neoliberalen Wirtschaftspolitik zugrunde liegt, ist nämlich der, dass strukturelle Arbeitslosigkeit heute noch durch Wirtschaftswachstum beseitigt werden könnte. Weil es in der Zeit des Wirtschaftswunders ging, tut man so, als ginge es noch heute. Dabei weiß jeder, der die Wirtschaftsentwicklung in der Bundesrepublik verfolgt hat, dass die Wachstumsraten kontinuierlich gefallen sind. Hätten wir die Wachstumsraten aus der Zeit des Wirtschaftswunders beibehalten wollen, müssten wir heute mehr produzieren als USA, Japan und alle EU-Staaten (außer uns) zusammen.
Weshalb will man uns trotzdem weismachen, dass es möglich wäre? Will man uns wirklich für dumm verkaufen?" (1.9.2004)
Das wäre absolut kein Problem, wenn sich die Verhältnisse geändert hätten.
Weshalb will man uns trotzdem weismachen, dass es möglich wäre? Will man uns wirklich für dumm verkaufen?" (1.9.2004)
Das wäre absolut kein Problem, wenn sich die Verhältnisse geändert hätten.
Samstag, 21. März 2020
Homeschooling
Die Mutter hat soeben einen Kuchen mit dem Kind gebacken.
Nun steht sie in der Küche und beantwortet schnell eine Frage, die ein Schüler ihr geschickt hat (denn Fragen kommen nun ja auch an Samstagen).
"Was machst Du da?"
"Ich antworte gerade einem Schüler."
"Warum?"
Als das Kind keine Antwort mehr kriegt, sagt es: "Ich gehe ins Wohnzimmer und mache die Tür zu!"
Auch wenn kurz darauf der laute Ruf "Maaama, guck mal, was der Elias macht!" kommt und das Kind zur anderen Tür wieder reingelaufen kommt.
It's the thought that counts.
Freitag, 20. März 2020
Ein Blick aus der Zukunft
"Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie "Zusammenbruch" tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen wurde. Obwohl es einen "schwarzen April" gab, einen tiefen Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen kann.
Heute im Herbst, gibt es wieder eine Weltwirtschaft. Aber die Globale Just-in-Time-Produktion, mit riesigen verzweigten Wertschöpfungsketten, bei denen Millionen Einzelteile über den Planeten gekarrt werden, hat sich überlebt."
Zitate
"Ich funktioniere wie ein Schwamm. Ich sauge alles auf, um es dann alle zwei Wochen als Tinte herauszuquetschen." (Janet Flanner)
Mittwoch, 18. März 2020
Man kann alles zu weit treiben, selbst das vernünftige Verhalten
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Superrationalität
Dienstag, 17. März 2020
Corona-Epidemie: Flatten The Curve
Jetzt
Soziologe sein: #FlattenTheCurve
ist ja hochspannend! Es funktioniert bereits, wenn sich ein Teil der
Bevölkwerung solidarisch verhält. Es funktioniert - im Hinblick auf
kontrollierte Infizierung - sogar BESSER, wenn sich nur ein
ausreichend großer Teil daran hält. Findet sich ein ausreichend
großer Teil Solidarischer? Erträgt dieser ausreichend große Teil,
dass sich andere unsolidarisch verhalten, ohne nach Ausgangssperre zu
schreien? Werden die unsolidarischen außer Biergartenbesuchen im
Frühling weitere Vorteile daraus ziehen? Zudem ließe sich dasselbe
Ziel - flatten the curve - über risikobewusstes Verhalten Aller
genauso gut erreichen wie über die radikale Einschränkung Vieler
und die Sorglosigkeit des Rests. Also: alle könnten mit social
distancing arbeiten gehen, ginge niemand mehr feiern. Wie finden wir
das als Gesellschaft? Welche Parallelen zu dem, wie unsere
Gesellschaft sonst funktioniert, sehen wir darin?
https://en.wikipedia.org/wiki/Social_distancing#Effectiveness (#FlattenTheCurve )
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4umliche_Distanzierung
vgl. https://twitter.com/Lotto_Soudal/status/1239885676780412929https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4umliche_Distanzierung
"Afrika schließt nun also seine Grenzen - und die Europäer müssen draußen bleiben. Während in Deutschland bis Montag noch mehrmals wöchentlich Flugzeuge aus Teheran landeten, obwohl sich Iran als eines der größten Zentren der Pandemie herausbildet, haben die Afrikaner schneller die Initiative ergriffen."
https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-afrika-grenzen-europaeer-1.4848766
Sonntag, 15. März 2020
Schulschließungen
In diesen Bundesländern schließen die Schulen und Kitas ab kommender Woche:
- Nordrhein-Westfalen (ab Mittwoch)
- Baden-Württemberg (ab Dienstag)
- Bayern (ab Montag)
- Rheinland-Pfalz (ab Montag)
- Saarland (ab Montag)
- Berlin (ab Dienstag)
- Thüringen (ab Dienstag)
- Sachsen-Anhalt (ab Montag)
- Niedersachsen (ab Montag)
- Schleswig-Holstein (ab Montag)
- Hamburg (ab Montag)
- Bremen(ab Montag)
Der Schulbetrieb soll in den meisten Ländern bis zum Ende der Osterferien (also Mitte bis Ende April) eingestellt bleiben.
In diesen Bundesländern bleiben die Schulen vorerst geöffnet, aber der Unterricht fällt aus:
- Brandenburg (ab Mittwoch)
- Hessen (ab Montag)
- Sachsen setzt die Schulpflicht aus (ab Montag)
- Mecklenburg-Vorpommern will am Samstag entscheiden
Quarantäne
"Noch in den 1960er-Jahren wurden in Deutschland bei Pockenausbrüchen infizierte Menschen zum Teil ohne medizinische Versorgung in Schullandheimen isoliert.[...]
Auf Martin Luther geht der schöne Gedanke zurück, dass ein glaubender Mensch jeden Tag „neue Dekaloge“ entwerfen könne. Deshalb hier ein Versuch:
10 Gebote für die Corona-Zeit
Auf Martin Luther geht der schöne Gedanke zurück, dass ein glaubender Mensch jeden Tag „neue Dekaloge“ entwerfen könne. Deshalb hier ein Versuch:
10 Gebote für die Corona-Zeit
- Du sollst deine Mitmenschen lieben, komm ihnen aber gerade deswegen nicht zu nahe. Übe dich in „liebevoller Distanz“. Auf deine Gesundheit und die deiner Mitmenschen zu achten ist immer wichtig. Jetzt kann es lebenswichtig werden.
- Du sollst nicht horten – weder Klopapier noch Nudeln und schon gar keine Desinfektionsmittel oder gar Schutzkleidung. Die werden in Kliniken gebraucht, nicht im Gästeklo zu Hause.
- Die Pandemie sollte das Beste aus dem machen, was in dir steckt. Keinen Corona-Wolf und kein Covid-Monster, sondern einen engagierten, solidarischen Mitmenschen.
- Du solltest ruhig auf manches verzichten. Quarantäne-Zeiten sind Fastenzeiten. Dafür gewinnst du andere Freiheit hinzu. Das passt sehr gut in die Zeit vor Ostern.
- Du sollst keine Panik verbreiten. Panik ist nie ein guter Ratgeber, zu keiner Zeit. Gesunder Menschenverstand und Humor dagegen schon. Deshalb hör auf Fachleute, beruhige andere und schmunzele über dich selbst. Da macht man erst mal nichts falsch, und es trägt sehr zur seelischen Gesundheit bei.
- Du solltest von „den Alten“ lernen. In früheren Zeiten von Seuchen und Pestilenz, als es noch keine so gute Medizin wie heute gab, halfen Menschen vor allem ein gesundes Gottvertrauen und die tätige Fürsorge füreinander. Das ist auch heute sicher hilfreich.
- Du solltest vor allem die Menschen trösten und stärken, die krank werden, leiden oder sterben. Und auch die, die um sie trauern. Sei der Mensch für andere, den du selbst gern um dich hättest.
- Du solltest anderen beistehen, die deine Hilfe brauchen: Einsamen, Ängstlichen, Angeschlagenen. Oder Menschen, die jetzt beruflich unter Druck geraten. Das hilft nicht nur ihnen, sondern macht dich auch selbst frei.
- Du solltest frei, kreativ und aktiv mit der Pandemie umgehen. Dazu sind wir von Gott berufen. Du wirst am Ende vielleicht überrascht sein, was sie Positives aus dir und anderen herausholt.
- Du solltest keine Angst vor Stille und Ruhe haben. Wenn die Quarantäne zu mehr Zeit zum Umdenken, zum Lesen und für die Familie führt, wäre das ein guter „sekundärer Krankheitsgewinn“.
Freitag, 13. März 2020
Berliner Philharmoniker stellen mehr als 600 Konzerte kostenlos zur Verfügung
Genauer gesagt:
"Berliner Philharmoniker stellen während der Schließung ihres Saals mehr als 600 Konzerte in ihrer "Digital Concert Hall" kostenlos als Streams zur Verfügung"
Weitere Meldungen des Deutschlandfunks zum Thema Corona-Krise:
https://www.deutschlandfunk.de/das-dlf-nachrichten-blog-usa-rufen-notstand-wegen.2852.de.html?dram:article_id=472404
"Berliner Philharmoniker stellen während der Schließung ihres Saals mehr als 600 Konzerte in ihrer "Digital Concert Hall" kostenlos als Streams zur Verfügung"
Weitere Meldungen des Deutschlandfunks zum Thema Corona-Krise:
https://www.deutschlandfunk.de/das-dlf-nachrichten-blog-usa-rufen-notstand-wegen.2852.de.html?dram:article_id=472404
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Jetzt sofort - und konsequent - handeln erspart uns viel schlimmere Einschränkungen
Aus dem Aufruf der Organisation Campact
Um die schlimmsten Folgen der Corona-Krise zu verhindern, zählt vor allem eines: Es muss jetzt schnell gehen. Derzeit verbreitet sich das Virus bei uns exponentiell. Etwa alle drei Tage verdoppelt sich die Anzahl der Infektionen. Geht es in diesem Tempo weiter, wären in einem Monat bereits eine Million Menschen infiziert.[2]
Die Tageszeitung „taz“ hat vorgerechnet, was dies für unser Gesundheitssystem bedeuten würde: Mindestens 50.000 Menschen müssten in diesem Fall auf Intensivstationen behandelt werden – Plätze gibt es aber in ganz Deutschland nur 28.000. Und die sind zu großen Teilen bereits mit anderen schwerkranken Menschen belegt.[2] Gelingt es uns, das derzeitige Tempo der Corona-Ausbreitung zu halbieren, gäbe es in einem Monat nicht eine Million Infizierte – sondern 32.000. Ärzt*innen, Pfleger*innen und Krankenhäuser könnten die Krise bewältigen.
Je weiter das Virus jedoch verbreitet ist, desto schwieriger wird es, die Anzahl der neuen Infektionen zu reduzieren. Daher unsere eindringliche Bitte: Lassen Sie uns die kostbare Zeit nutzen und gemeinsam Alles tun, um das Virus zu bremsen.
Jetzt ist jede*r Einzelne von uns gefragt. Denn wir alle können das Virus verbreiten, auch wenn wir selbst keine Symptome zeigen. Daher unsere dringende Bitte an Sie:
- Bitte bleiben Sie zu Hause, wann immer es Ihnen möglich ist. Vermeiden Sie Reisen, Termine und Treffen. Gehen Sie nicht in die Kneipe oder zum Sport und arbeiten Sie – wenn das bei Ihrer Arbeit möglich ist – von zu Hause. So schützen Sie sich selbst, aber vor allem helfen Sie, das Virus zu bremsen. Das rät das Robert-Koch-Institut[4], denn diese Schritte waren in anderen Ländern besonders wirkungsvoll.[5] Eine „soziale Distanzierung” ist weder Panik noch Egoismus – sie ist ein Akt der Solidarität mit denjenigen, die durch das Virus in Lebensgefahr geraten.
- Bitte unterstützen Sie durch das Virus besonders bedrohte Personen. Ältere oder bereits durch Krankheiten geschwächte Menschen müssen sich vor Ansteckung schützen.[6] Sie sind nun auf unsere Hilfe angewiesen. Fragen Sie Bekannte, Freund*innen und Nachbar*innen, die zu diesem Kreis gehören, ob Sie beim Einkauf oder anderen Besorgungen helfen können.
- Bitte teilen Sie diese Informationen. Je mehr Menschen sie erhalten, desto größer ist die Chance, den Kollaps unseres Gesundheitssystems zu verhindern. Die kommenden Tage entscheiden: Geht die Ansteckungsrate steil nach oben oder flacht die Kurve in Deutschland ab? Deswegen bitten wir Sie: Leiten Sie diese Mail jetzt an Ihre Bekannten weiter oder teilen Sie den Aufruf in den sozialen Medien.
Donnerstag, 12. März 2020
Instrumente und Vorüberlegungen für den Fernunterricht
Allgemeines Unterstützungspaket für Fernlehre:
https://www.virtuelle-ph.at/corona/
Spezielle Empfehlungen für Schulen:
Bevor an einer Schule Klassen geschlossen werden, sollten diese Instrumente an der Schule wenigstens einer Person bekannt sein:
https://www.virtuelle-ph.at/corona/
Spezielle Empfehlungen für Schulen:
Bevor an einer Schule Klassen geschlossen werden, sollten diese Instrumente an der Schule wenigstens einer Person bekannt sein:
Da bei uns die ersten Schüler/innen und Lehrer/innen wegen des #coronavirus präventiv zu Hause bleiben müssen (Kontakte in ein Risikogebiet, keine direkte Corona-Infektion), wurde ich nach Tools für den Fernunterricht gefragt, hier meine Sammlung:
https://rete-mirabile.net/ lernen/unterrichtsausfall- schulschliessung-corona- online-werkzeuge-unterricht-2/
Werkzeuge von Tim Kantereit
Werkzeuge von Tim Kantereit
Herr Rau stellt vor, wie diese Instrumente für eine ganze Schule genutzt werden könnten:
https://www.herr-rau.de/wordpress/2020/03/mebis-spontanfortbildungen.htm
Entsprechend sollten diese Instrumente natürlich auch in Betrieben bekannt werden und auch schon zumindest zeitweise genutzt werden, damit Home Office nicht nur ein Name ist, sondern auch genutzt werden kann.
Selbstverständlich würden beim gegenwärtigen Stand des Ausbaus die Server einen bundesweiten Fernunterricht nicht ohne Probleme bewältigen können.
Hier wäre eine Investition in Hardware wirklich eine entscheidende Voraussetzung für störungsfreie Arbeit.
Ein paar grundsätzliche Vorüberlegungen für den Fernunterricht von Schulklassen:
weitere Ideen für den Unterricht von zu Hause aus (ausführlicher)
Grundsätzliche Hilfen für Fernunterricht
Über Arbeitsweisen beim online-Unterricht (englisch) vor allem wichtig, wenn man die Personen noch nie gesehen hat und auch nicht sehen wird. Also nicht für die viel leichtere Aufgabe, nur eine Gruppe zu unterrichten, die man schon kennt und die man nach einem beschränkten Zeitraum auch wieder treffen wird.
Entsprechend sollten diese Instrumente natürlich auch in Betrieben bekannt werden und auch schon zumindest zeitweise genutzt werden, damit Home Office nicht nur ein Name ist, sondern auch genutzt werden kann.
Selbstverständlich würden beim gegenwärtigen Stand des Ausbaus die Server einen bundesweiten Fernunterricht nicht ohne Probleme bewältigen können.
Hier wäre eine Investition in Hardware wirklich eine entscheidende Voraussetzung für störungsfreie Arbeit.
Ein paar grundsätzliche Vorüberlegungen für den Fernunterricht von Schulklassen:
1)
Schüler*innen brauchen als Voraussetzung ein eigenes digitales Gerät
sowie eine für die Schule zugänglich Adresse (oder Handynummer),
mit der sie erreichbar sind. (
2)
Bis zur 4. Klasse müssen also Eltern oder Ansprechpersonen im
Quartier moderieren.
3) Digitale
Settings können skalieren, d.h. wir können vier Klassen
zusammenlegen für einen Lehrvortrag oder eine frontale Phase.
4)
Umgekehrt wird es 1:1-Interaktion zwischen Lernenden und Lehrenden
brauchen: Telefongespräche, Video-Chats. Regelmäßig, empathisch. Grundsätzliche Hilfen für Fernunterricht
Über Arbeitsweisen beim online-Unterricht (englisch) vor allem wichtig, wenn man die Personen noch nie gesehen hat und auch nicht sehen wird. Also nicht für die viel leichtere Aufgabe, nur eine Gruppe zu unterrichten, die man schon kennt und die man nach einem beschränkten Zeitraum auch wieder treffen wird.
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Frauen der Männer des 20. Juli.
20. Juli 1944: „Wie ein Damoklesschwert“
Von Ariane Barth
18.07.1994
"[...] Diese Frauen entsprachen ihren gesellschaftlich wohl eingebetteten Männern in _(* Dorothee von Meding: "Mit dem Mut des ) _(Herzens - Die Frauen des 20. Juli". ) _(Siedler Verlag, Berlin; 298 Seiten; ) _(39,80 Mark. ) der Grundgesinnung, und das mag schon das Geheimnis gewesen sein der Wahl ihrer Partner, die sie rückhaltlos bewunderten. Sie hatten durchweg aus dem Bürgertum in den Adel eingeheiratet, aber sie waren Geschöpfe jener tragenden Elite, die als weiblichen Edelmut die absolute Gefolgstreue dem Gatten gegenüber kultivierte. Ob sie ihre als gut oder gar glücklich beschriebenen Ehen opfern wollten, sie wurden nicht gefragt, sie wuchsen gleichsam hinein in den männlichen Widerstand, der Teil ihrer Beziehungen wurde.
"[...] Diese Frauen entsprachen ihren gesellschaftlich wohl eingebetteten Männern in _(* Dorothee von Meding: "Mit dem Mut des ) _(Herzens - Die Frauen des 20. Juli". ) _(Siedler Verlag, Berlin; 298 Seiten; ) _(39,80 Mark. ) der Grundgesinnung, und das mag schon das Geheimnis gewesen sein der Wahl ihrer Partner, die sie rückhaltlos bewunderten. Sie hatten durchweg aus dem Bürgertum in den Adel eingeheiratet, aber sie waren Geschöpfe jener tragenden Elite, die als weiblichen Edelmut die absolute Gefolgstreue dem Gatten gegenüber kultivierte. Ob sie ihre als gut oder gar glücklich beschriebenen Ehen opfern wollten, sie wurden nicht gefragt, sie wuchsen gleichsam hinein in den männlichen Widerstand, der Teil ihrer Beziehungen wurde.
Man muß sich den Alltag dieser Ehen so vorstellen: Der Legationsrat Adam von Trott zu Solz, Oppositioneller im Auswärtigen Amt, sitzt zu Hause an seinem Schreibtisch, aber er mag nicht, daß seine Frau Clarita derweil liest, sie soll jeden Augenblick ansprechbar sein, wie es schon seine Mutter für den Vater war.
Der Generalstabsoffizier Claus Graf Schenk von Stauffenberg arbeitet in der ihm eigenen absoluten Konzentration, während die Kinder Eisenbahn zwischen seinen Beinen fahren; oder er liest Zeitung, während seine Frau Nina die Tagesereignisse "so vor mich hin plätschert". Wenn was kommt, das er wissen sollte, sagt sie: "Claus." Er hört nicht. Sie lauter: "Claus!" Er hört immer noch nicht. Daraufhin sie: "Stauffenberg!" - "Ja, bitte?"
Für Nina von Stauffenberg bestand die Rolle im Widerstand "praktisch darin, meinem Mann den Rückhalt zu bieten, nicht als Klotz an seinem Bein zu hängen, sondern meine Aufgabe zu erfüllen, nicht im Wege zu stehen und ihn nicht zu belasten".
Barbara von Haeften, deren Mann Hans-Bernd zu den ranghöchsten Oppositionellen im Auswärtigen Amt zählte, war "nur eine Stärkung für ihn", aber er muß sie gebraucht haben, denn er suchte von Anfang an "mein ganz naives Mitdenken".
Während der Jurist Helmuth James Graf von Moltke bei der Abwehr in Berlin dienstverpflichtet war, bewirtschaftete seine Frau Freya das schlesische Gut Kreisau, wo sich die Konspiration auf drei Tagungen seit Pfingsten 1942 verdichtete und als "Kreisauer Kreis" zu einem historischen Begriff wurde: "Wenn die Männer geplant haben, haben wir zugehört."
Wie in Kreisau war es in der Berliner Hortensienstraße am Botanischen Garten, wo Peter Graf Yorck von Wartenburg und seine Frau Marion ein offenes Haus führten. Moltke empfand es als "winzig", aber "sehr nett eingerichtet". Dort befand sich das eigentliche Zentrum der Kreisauer mit den tiefverbundenen Freunden Peter als "Herz" und Helmuth als "Motor", wie sie Marion Yorck sah.
Wie in dem Freundeskreis das "höchst Persönliche" mit dem Sachlichen verbunden wurde, wie die "sehr klugen Männer" debattierten und stritten, die "verschiedenen Charaktere" aber doch in ihrem "Miteinander und Gegeneinander" nach einem übergeordneten Nenner suchten, empfand sie als das "Aufregendste" und "Schönste" in der schwierigen Zeit: "Angst haben wir nie verspürt", weil "man gar keine Zeit hatte, über den nächsten Schritt nachzudenken".
In der Hortensienstraße pflegte auch Marion Gräfin Dönhoff zu übernachten, wenn sie von ihrem ostpreußischen Gut Quittainen nach Berlin kam. Wie sie in ihrem Buch "Um der Ehre willen"* schildert, wurde sie gefragt, wer in Ostpreußen "unser bester Mann" sei, nannte Heinrich Graf Dohna und warb ihn dann auftragsgemäß an, "aber ohne ihn zum Geheimnisträger zu machen". Daß er trotzdem hingerichtet wurde - für die spätere Chefredakteurin und Herausgeberin der Zeit war das "ein mich lange quälender Vorwurf".
Obwohl Marion Yorck und Freya von Moltke promovierte Juristinnen waren, beschränkten sich beide Frauen im Gegensatz zu Marion Dönhoff auf ihre "aktive ** Helmuth James Graf von Moltke: "Briefe an _(Freya". C. H. Beck Verlag, München; 662 ) _(Seiten; 68 Mark. * Marion Gräfin ) _(Dönhoff: "Um der Ehre willen - ) _(Erinnerungen an die Freunde vom 20. ) _(Juli". Siedler Verlag, Berlin; 192 ) _(Seiten; 32 Mark. ) Mithörerrolle", stellten bisweilen Fragen, aber fühlten sich für die politische Planung nicht kompetent. "Heute, wo die Frauen auf Selbstverwirklichung solchen Wert legen, ist das kaum noch zu verstehen", sagt Marion Yorck, 90, die in der Bundesrepublik als erste Frau eine Jugendstrafkammer übernahm und Landgerichtsdirektorin wurde.
Nach ihrer Emanzipation als Psychoanalytikerin kam Clarita von Trott, 87, zu der Erkenntnis, "daß bedeutsame Leistungen für die Allgemeinheit auch von der Qualität der jeweiligen Ehe abhängig sind. Beide Partner können sich wohl nicht gleichzeitig gleich stark in ihren Vorhaben verausgaben, ohne daß entweder die Ehe oder das Vorhaben Schaden leidet. Es fehlt dann ,der ruhende Pol''".
Der klassische Gegensatz der Geschlechter - im letzten Brief vor seiner Hinrichtung beschrieb ihn Moltke seiner Frau so: _____" Aber ohne Dich, mein Herz, hätte ich "der Liebe " _____" nicht". Ich sage gar nicht, daß ich Dich liebe; das ist " _____" gar nicht richtig. Du bist vielmehr jener Teil von mir, " _____" der mir allein eben fehlen würde. Es ist gut, daß mir das " _____" fehlt; hätte ich das, so wie Du es hast, diese größte " _____" aller Gaben, mein liebes Herz, so hätte ich vieles nicht " _____" tun können, so wäre mir so manche Konsequenz unmöglich " _____" gewesen . . . Nur wir zusammen sind ein Mensch. Wir sind, " _____" was ich vor einigen Tagen symbolisch schrieb, ein " _____" Schöpfungsgedanke. "
Freya von Moltke versteckte die Briefe ihres Mannes ("mein größter Schatz") in ihren Bienenstöcken, rettete sie als erstes auf ihrer Flucht aus Schlesien und gab sie später als Buch heraus**. Inzwischen 83 Jahre alt, mißt sie ihren Beitrag, ihre Opfer mit souveräner Größe an den Frauen der Roten Kapelle: "Ich bin doch zu sehr eine normale Frau, als daß ich nicht wegen meiner Söhne am Leben bleiben wollte."
Während sie intellektuell opponierte ("Wir selbst haben das Wort Widerstand überhaupt nicht benutzt"), prangerten Männer und ebenso aktiv Frauen der Roten Kapelle die Untaten des nationalsozialistischen Regimes in Flugschriften an. "Das waren Frauen, die etwas tun wollten, die nicht ertragen konnten, nichts zu tun", so hebt die Gräfin deren Taten hervor. "Daß ich selbst nicht so weit gegangen bin", sieht sie inzwischen "als eine Schwäche von mir. So war ich eben. Ich bedaure das, aber vielleicht wäre ich dann nicht mehr am Leben".
Als Emmi Bonhoeffer im Sommer 1942 im Gemüseladen agitierte und lauthals von der Judenvergasung berichtete, reagierte ihr Mann Klaus, der tief verstrickt war in den vielfach verschwägerten Opponentenkreis um den Abwehrmann Hans von Dohnanyi, aufgebracht: "Bist du vollkommen wahnsinnig? Verstehe bitte, eine Diktatur ist eine Schlange, wenn du sie auf den Schwanz trittst, wie du das machst, dann beißt sie dich. Du mußt den Kopf treffen. Das kannst du nicht, und das kann ich nicht, das kann nur das Militär."
Die nur den Schwanz traten, wurden umgebracht wie die Frauen von der Roten Kapelle. Ihre todesmutigen Aktionen waren winzig und konnten die Geschichte nicht bewegen, ihre Namen gingen unter, ohne ins kollektive Bewußtsein einzudringen: *___Liane Berkowitz, Studentin, 1943 hingerichtet im Alter ____von 20 Jahren; *___Cato Bontjes van Beek, Keramikerin, hingerichtet im ____Alter von 23 Jahren; *___Eva-Maria Buch, Buchhändlerin, hingerichtet im Alter ____von 22 Jahren.
Es waren auch noch andere, die sich aus der klassischen Frauenrolle der Passivität herauswagten und dem Widerstand ein weibliches Element hinzufügten. Das Schicksal der Sophie Scholl, wegen Verteilung von Flugblättern hingerichtet im Alter von 22 Jahren wie auch ihr Bruder Hans und vier Freunde, bewegte noch während des Krieges die Briten. Der Emigrant Thomas Mann würdigte die Weiße Rose in der BBC.
Die erste Frau, die bereits 1938 allen politisch kämpfenden Frauen vorangehen mußte zur Exekution, war Liselotte Herrmann, 28. Es war ein aufrechter Gang: Die Kommunistin hatte keinen der illegalen Genossen verraten, obwohl ihr die Gestapo durch eine Kinderstimme vorspiegelte, ihr vierjähriger Sohn riefe nach seiner Mutter.
Sechs Jahre später mußte es keine kommunistische Untergrundtätigkeit sein, es genügte ein regimefeindliches Gespräch, um den Solf-Kreis zu liquidieren, der auch Juden half. [...]"
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683537.html
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683537.html
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Mittwoch, 11. März 2020
Links
Lars Fischer: Risikomanagement in der Covid-19-Pandemie
Yoani María Sánchez (erste unzensierte kubanische Bloggerin)
Ihre online-Zeitung 14Ymedio.com
Bloggerin Yoani Sánchez kann Land verlassen heise.de 18.02.2013
Das dritte Buch von Obama:
Von euch will ich singen: Ein Brief an meine Töchter (Wikipedia)
Hintergründe zur Entstehung des Buches
"Den Buchvertrag hatte Obama Ende 2004 abgeschlossen, nachdem er auf dem Parteitag der Demokraten im Sommer eine viel beachtete Rede gehalten hatte, die ihm nationale Bekanntheit verschaffte, und im November zum Senator von Illinois gewählt worden war. Es ging um drei Titel: Erstens wurde „Dreams from My Father“ neu aufgelegt; die Autobiografie von 1995 ist eine Abrechnung mit dem Vater aus Afrika, der die Familie verlassen hatte, als Barack zwei Jahre alt war, und die Beschreibung eines schmerzensreichen Wegs zur eigenen Identität als halb schwarzer, halb weißer junger Mann in den USA; 1995 hatte das Buch wenig Beachtung gefunden. Zweitens versprach er das Kinderbuch. Drittens schrieb er „The Audacity of Hope“, ein Manifest seiner politischen Überzeugungen, das 2006 erschien und zur programmatischen Grundlage seiner Präsidentschaftskandidatur wurde.
Yoani María Sánchez (erste unzensierte kubanische Bloggerin)
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Bloggerin Yoani Sánchez kann Land verlassen heise.de 18.02.2013
Das dritte Buch von Obama:
Von euch will ich singen: Ein Brief an meine Töchter (Wikipedia)
Hintergründe zur Entstehung des Buches
"Den Buchvertrag hatte Obama Ende 2004 abgeschlossen, nachdem er auf dem Parteitag der Demokraten im Sommer eine viel beachtete Rede gehalten hatte, die ihm nationale Bekanntheit verschaffte, und im November zum Senator von Illinois gewählt worden war. Es ging um drei Titel: Erstens wurde „Dreams from My Father“ neu aufgelegt; die Autobiografie von 1995 ist eine Abrechnung mit dem Vater aus Afrika, der die Familie verlassen hatte, als Barack zwei Jahre alt war, und die Beschreibung eines schmerzensreichen Wegs zur eigenen Identität als halb schwarzer, halb weißer junger Mann in den USA; 1995 hatte das Buch wenig Beachtung gefunden. Zweitens versprach er das Kinderbuch. Drittens schrieb er „The Audacity of Hope“, ein Manifest seiner politischen Überzeugungen, das 2006 erschien und zur programmatischen Grundlage seiner Präsidentschaftskandidatur wurde.
Für das Paket erhielt er einen großzügigen Vorschuss, der ausreichte, um eine Villa im Universitätsviertel von Chicago für 1,65 Millionen Dollar zu kaufen. Damals war von 1,67 Millionen Dollar die Rede. Heute schreiben US-Medien, es seien 1,9 Millionen Dollar gewesen. Im Rückblick ist die Differenz unerheblich. Die weltweiten Tantiemen der beiden Bestseller, die in viele Sprachen übersetzt wurden, haben den Vorschuss längst weit überschritten und die Obamas zu Multimillionären gemacht" (Tagesspiegel 16.11.2010)
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Wie sich die Sicht auf die Welt verändert
Norbert Blüm ist nach einer Sepsis von den Schultern an gelähmt.
"[...] Auch Ereignisse wie die Wiedervereinigung sehe er nun in anderem Licht. Er habe sie als ein "einmaliges historisches Ereignis" erlebt, von dem er meinte, "dass es die herkömmliche Geschichte beendete". Jetzt dämmere ihm: "Sie war eher nur ein Brückenpfeiler zwischen der Vergangenheit und den Umwälzungen der Zukunft." [...]
Spiegel online 11.3.20
"[...] Wir atmen, ohne an das Atmen zu denken. Ich dagegen muss dem Körper mit großer Willensanstrengung fast jeden Atemzug abringen. Wo bleibt die Lust am freien Atmen draußen in der Natur?
Die "normalen Verhältnisse" bieten ein Potenzial an Lust, das wir erst zu schätzen wissen, wenn wir es verloren haben.[...]"
"[...] Auch Ereignisse wie die Wiedervereinigung sehe er nun in anderem Licht. Er habe sie als ein "einmaliges historisches Ereignis" erlebt, von dem er meinte, "dass es die herkömmliche Geschichte beendete". Jetzt dämmere ihm: "Sie war eher nur ein Brückenpfeiler zwischen der Vergangenheit und den Umwälzungen der Zukunft." [...]
Spiegel online 11.3.20
"[...] Wir atmen, ohne an das Atmen zu denken. Ich dagegen muss dem Körper mit großer Willensanstrengung fast jeden Atemzug abringen. Wo bleibt die Lust am freien Atmen draußen in der Natur?
Die "normalen Verhältnisse" bieten ein Potenzial an Lust, das wir erst zu schätzen wissen, wenn wir es verloren haben.[...]"
Goethe: West-östlicher Divan, Buch des Sängers, Talismane
So konnte Goethe schreiben, als er nicht eine Endgültigkeit und das für eine von der modernen Medizin für eine nahezu unbegrenzte Zeitdauer garantiert.
Doch wer interessierte sich heute noch für Norbert Blüms Ansichten, wenn er nicht so ein ungewöhnliches Schicksal hätte und die Fähigkeit "zu sagen, was ich leide" (Goethe; er dankt dafür 'einem Gott')
Wieder Blüm:
Blüms vollständiger Text in ZEIT online 11.3.20
Dort findet er noch etwas Heimat, die ihm sein Körper nicht mehr bietet.
Wieder Blüm:
"Der Mensch ist das sinnsuchende Tier.
Ich beurteile manche Ereignisse meines Lebens anders als bisher, und der Rollstuhl bildet
die Wasserscheide. [...] Früher schloss ich in die Bewertung meiner Aktivitäten die
öffentliche Resonanz ein. Jetzt gelten die nackten Fakten.
Ich beurteile manche Ereignisse meines Lebens anders als bisher, und der Rollstuhl bildet
die Wasserscheide. [...] Früher schloss ich in die Bewertung meiner Aktivitäten die
öffentliche Resonanz ein. Jetzt gelten die nackten Fakten.
Die Krankheit erlaubt keine Flucht in Ausreden. Schnörkellos führt sie uns zu dem, was wir
sind. Die Krankheit zerstört unsere Allmachtsfantasien und dämpft unsere versteckten Überheblichkeiten. Alle Prestige-Vehikel, Orden und Ehrenzeichen verlieren ihre Bedeutung. So sind wir, wie wir sind, mit der Krankheit allein.
In den Turbulenzen meines Lebens war die Familie oft Zufluchtsort. Sie ist mein privates
Exil*. Auch jetzt habe ich mich wieder in die Arme der Familie geflüchtet, als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ich bin daheim."In den Turbulenzen meines Lebens war die Familie oft Zufluchtsort. Sie ist mein privates
Blüms vollständiger Text in ZEIT online 11.3.20
Marianne Leibholz (Tochter von Sabine Leibholz) schrieb in Großbritannien in ihrem
Gedicht "Exil":
*"Und wie er Raum um Raum verlassen lernte,
lernt er verlassen mit der Zeit; [...]
Wird nie mehr wie vor Zeiten Heimat finden.
Er ahnt es, dankbar. Und sein Herz ist leicht."
Für Blüm ist Exil ein Zufluchtsort. Für die, die ihr Zuhause verlassen mussten, war es eine
Zumutung wie für ihn die Lähmung, die ihn von Fremden abhängig macht. Dankbar ist er
ihnen; und doch flüchtet er zu bei denen, die ihn als den kannten, der er einmal war. Dort findet er noch etwas Heimat, die ihm sein Körper nicht mehr bietet.
Dienstag, 10. März 2020
Links zum Thema Coronaepidemie
Live Blog der FAZ zum Coronavirus
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/liveticker-zum-coronavirus-restaurants-in-bayern-duerfen-nur-noch-bis-15-uhr-oeffnen-16676261.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/ Lars Fischer 8.3.2020
https://www.republik.ch/2020/03/09/wie-enden-epidemien
Ein Tweet:
Coronavirus in Italien SZ 10.3.20
SARS-CoV-2: Italien macht dicht (internationale Kommentare)
Länder mit bestätigten Krankheitsfällen 10.3.8:33 - 15:33
Fallzahlen für Deutschland nach Ländern aufgeschlüsselt
Die soziale Dimension der Epidemie (internationale Kommentare)
Reisevermeidung:
Mit virtueller Zusammenarbeit durch die Krise (Cogneon)
Lead-User-Ansatz Der Ansatz von Automattic ist in A Year Without Pants beschrieben. Der CEO Matt Mullenweg betreibt den Podcast Distributed zum Thema verteilte Zusammenarbeit.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/liveticker-zum-coronavirus-restaurants-in-bayern-duerfen-nur-noch-bis-15-uhr-oeffnen-16676261.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/ Lars Fischer 8.3.2020
https://www.republik.ch/2020/03/09/wie-enden-epidemien
Ein Tweet:
Noch mal für alle: dass nicht jeder Mensch mit Symptomen oder Risiken oder Angst auf #SARSCoV2 getestet wird, liegt NICHT an der Politik oder den Ämtern.
Die Kapazitäten umfassen (lt. KBV) 12.000 Tests pro Tag. In D gibt es etwa 11.000 Gemeinden. Wie würden Sie entscheiden?
Coronavirus in Italien SZ 10.3.20
SARS-CoV-2: Italien macht dicht (internationale Kommentare)
Warum gibt es in Italien so viele Infektionen? Spiegel online 11.3.20
Länder mit bestätigten Krankheitsfällen 10.3.8:33 - 15:33
Fallzahlen für Deutschland nach Ländern aufgeschlüsselt
Die soziale Dimension der Epidemie (internationale Kommentare)
Reisevermeidung:
Mit virtueller Zusammenarbeit durch die Krise (Cogneon)
Lead-User-Ansatz Der Ansatz von Automattic ist in A Year Without Pants beschrieben. Der CEO Matt Mullenweg betreibt den Podcast Distributed zum Thema verteilte Zusammenarbeit.
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