Samstag, 28. März 2020

Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus

"Offenbar braucht es ein tödliches Virus, damit die Mehrheit in Politik und Wirtschaft erkennt, dass der freie Markt allein keine Krisen bewältigen kann." (Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.22)

Kessler sieht folgende Lehren:


Soziale Gerechtigkeit fördern, weil Hundertausende von Selbständigen in ihrer Existenz gefährdet sind und es für Millionen von Hartz-IV-Beziehern ums Überleben geht.
Heilen und Pflegen ohne Rendite
"Jetzt rächt sich, dass sich die Regierungen vor etwa zwanzig Jahren aus der Herstellung von Impfstoffen zurückgezogen haben." (S.23)
In der Krise zeigt sich, dass das Pflegesystem "nicht nach Rendite- oder Spardiktaten organisiert werden darf" (S.23)
Globales Agrarsystem begrenzen
Landraub führt "zu ständiger Erweiterung der Monokulturen".
"Die Versorgung mit Medikamenten oder notwendigen Ersatzteilen ist plötzlich gefährdet." (S.23)
Bürgerrechte bewahren
"Vor wenigen Wochen galten Geschwindigkeitsbegrenzungen noch als Anschlag auf die individuelle Freiheit. Seither wird die individuelle Freiheit täglich mehr eingeschrankt." (S.23) [Kontaktverbot, Ausgangssperre]
Gemeinsinn wertschätzen
Bürger haben "die erzwungene Selbstbegrenzung für sich als Chance der Entschleunigung entdeckt". (S.23) Vielleicht führt "die Pandemie tatsächlich hin zu einem Umdenken zu einer zukunftsfähigen Welt für alle" (S.23)
(Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.22-23)

Sieh auch:
* Kessler: Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern
Ist ein anderer Kapitalismus möglich?

Donnerstag, 26. März 2020

Home Office: Falsche Freunde - faux amis

Der englische Ausdruck Home Office bedeutet auf Deutsch: Innenministerium.
Der deutsche Ausdruck Homeoffice heißt auf Englisch work from home (WFH).

Sie sind falsche Freunde oder faux amis, auf Englisch false friends.
Die Entwicklung des Smartphones befreit die Briten von der ärgerlichen Aufgabe, herauszufinden, was das englische Wort mit der Bedeutung  term for mobile phone in German-speaking countries war: Handy.

Die Übersetzerin Katja Scholz weist noch auf einige weitere Beispiele hin:
Oldtimer, Talkmaster, Beamer, Public Viewing, Basecap und Smoking.

Nur in Notfällen

https://de.wikipedia.org/wiki/Library_Genesis

Was sich geändert hat

Marilu (32 J.): "Das Wasser der Kanäle in Venedig war schwarz, seit ich denken kann. Jetzt ist es kristallklar, seit kein Boot mehr fährt. Normalerweise ist es so, dass es der Menschheit gut geht und die Natur im Überlebensmodus ist. Jetzt ist es andersrum. Ich wünsche, dass Menschen ihre Gewohnheiten ändern." (ZEIT, 26.3.2020)

Priester setzen ihr Leben ein, um Kranken beizustehen

E. Finger u. U. Ladurner: Diese Priester starben am Coronavirus. Viele von ihnen, weil sie bei den Infizierten blieben, ZEIT 25.3.2020

Heiner Wilmer  Bischof von Hildesheim berichtet: "[...] "Weil in Brescia der Priester an Corona gestorben ist, der sich um die Obdachlosen kümmerte, hatte sich ein ehemaliger Franziskaner, ein Arzt, freiwillig für diesen Dienst gemeldet. Jetzt ist er selber tot. Auch der Flüchtlingsseelsorger von Mailand ist verstorben. Trotzdem gehen Priester weiter zu den Obdachlosen, in Rom tut das mein deutscher Ordensbruder Stefan Tertünte, 53, aus Marl. Nur einmal in der Woche, dienstags, bekommt er vom Bürgermeister eine Sondergenehmigung. Dann bringt er mithilfe der Gemeinschaft Sant’Egidio Essen, Getränke, Decken, Schlafsäcke zu den Ärmsten, die schon ganz heruntergekommen sind und sagen, dass sie das Virus nicht mehr fürchten. [...]"

Mittwoch, 25. März 2020

Was braucht ein Kind?

"Sie brauchen andere, gleichaltrige Kinder, Spielplatz, frische Luft, ihren gewohnten Alltag, ihre Freunde, ihre anderen Bezugspersonen und mehr als 20m² kindgerechtes Spielparadies."
https://twitter.com/Fledermama/status/1242555703270793228
Diese Antwort wurde in zwischen mit über 90 Likes versehen.*

Wie viele Kinder haben das nie? (sozial benachteiligte, kranke ...)
Seit wann bestehen wir darauf, dass das auch Kindern geboten wird, bevor sie dreieinhalb Jahre alt geworden sind?
Wieso ist es eine große Ungerechtigkeit, wenn ihnen das 14 Tage außerhalb der Kita-Ferien entzogen wird?

Wenn die Kontakteinschränkungen nicht genügend Erfolg haben und wir auf diesen Ansprüchen bestehen, könnten Konflikte entstehen.
Notzeiten sind den meisten von uns zeit ihres Lebens so gut wie erspart geblieben.

Kontakteinschränkungen sind besser als ein allgemeines Ausgehverbot (sofern sich fast alle daran halten). Denn in der Tat: Bewegungsmöglichkeit in frischer Luft für das Kind und etwas anderes als die gleichen 4 Wände für die Betreuungsperson sind höchst wünschenswert und sollten nicht ohne Notwendigkeit entzogen werden. Wie viele Kinder haben Spielmöglichkeiten im Freien, die für sie reserviert werden können? Die wenigsten.

*An meiner Einschätzung, was Kinder hauptsächlich brauchen, halte ich freilich fest:
"Sie brauchen Zuwendung. Nur wenn sie die anderswo nicht bekommen, brauchen sie die Kita. - Dass du sie [die Kita] ihnen nicht ersetzen kannst, liegt an der Gesellschaft nicht an dir."







Essensverteilung für die Armen im Bahnhofsviertel in Frankfurt

Wenn Betteln und Flaschensammeln wegen fehlender Touristen nicht mehr möglich sind.
FR 25.3.2020
"Justina Honsel verteilt Focacce an Obdachlose und Drogenabhängige. Die Lage im Viertel spitzt sich zu und droht zu eskalieren."
Justina Honsel und Masha Schubbach sind die Gründerinnen von „100 Nachbarn“. In Zusammenarbeit mit dem Restaurant 91 RAW verteilen sie täglich 100 frisch zubereitete Focacce an Obdachlose und Drogenabhängige.
Innerhalb von fünf Tagen nahmen sie fast 7000 Euro an Spenden ein. Ihr Ziel sind 10 000 Euro. Damit wollen sie auch andere Initiativen unterstützen.
Unter https://paypal.me/pools/c/8nxE5STRap kann gespendet werden. 


Montag, 23. März 2020

In 16 Jahren habe ich auf diesem Felde nichts dazugelernt

"Der Grundirrtum, der der neoliberalen Wirtschaftspolitik zugrunde liegt, ist nämlich der, dass strukturelle Arbeitslosigkeit heute noch durch Wirtschaftswachstum beseitigt werden könnte. Weil es in der Zeit des Wirtschaftswunders ging, tut man so, als ginge es noch heute. Dabei weiß jeder, der die Wirtschaftsentwicklung in der Bundesrepublik verfolgt hat, dass die Wachstumsraten kontinuierlich gefallen sind. Hätten wir die Wachstumsraten aus der Zeit des Wirtschaftswunders beibehalten wollen, müssten wir heute mehr produzieren als USA, Japan und alle EU-Staaten (außer uns) zusammen. 
Weshalb will man uns trotzdem weismachen, dass es möglich wäre? Will man uns wirklich für dumm verkaufen?" 
(1.9.2004)

Das wäre absolut kein Problem, wenn sich die Verhältnisse geändert hätten.

Samstag, 21. März 2020

Homeschooling

Die Mutter hat soeben einen Kuchen mit dem Kind gebacken.
Nun steht sie in der Küche und beantwortet schnell eine Frage, die ein Schüler ihr geschickt hat (denn Fragen kommen nun ja auch an Samstagen).
"Was machst Du da?"
"Ich antworte gerade einem Schüler."
"Warum?"
Als das Kind keine Antwort mehr kriegt, sagt es: "Ich gehe ins Wohnzimmer und mache die Tür zu!"

Auch wenn kurz darauf der laute Ruf "Maaama, guck mal, was der Elias macht!" kommt und das Kind zur anderen Tür wieder reingelaufen kommt.
It's the thought that counts.

Freitag, 20. März 2020

Ein Blick aus der Zukunft

"Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie "Zusammenbruch" tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen wurde. Obwohl es einen "schwarzen April" gab, einen tiefen Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen kann.
Heute im Herbst, gibt es wieder eine Weltwirtschaft. Aber die Globale Just-in-Time-Produktion, mit riesigen verzweigten Wertschöpfungsketten, bei denen Millionen Einzelteile über den Planeten gekarrt werden, hat sich überlebt."

Zitate

"Ich funktioniere wie ein Schwamm. Ich sauge alles auf, um es dann alle zwei Wochen als Tinte herauszuquetschen." (Janet Flanner)

Dienstag, 17. März 2020

Corona-Epidemie: Flatten The Curve


Jetzt Soziologe sein: #FlattenTheCurve ist ja hochspannend! Es funktioniert bereits, wenn sich ein Teil der Bevölkwerung solidarisch verhält. Es funktioniert - im Hinblick auf kontrollierte Infizierung - sogar BESSER, wenn sich nur ein ausreichend großer Teil daran hält. Findet sich ein ausreichend großer Teil Solidarischer? Erträgt dieser ausreichend große Teil, dass sich andere unsolidarisch verhalten, ohne nach Ausgangssperre zu schreien? Werden die unsolidarischen außer Biergartenbesuchen im Frühling weitere Vorteile daraus ziehen? Zudem ließe sich dasselbe Ziel - flatten the curve - über risikobewusstes Verhalten Aller genauso gut erreichen wie über die radikale Einschränkung Vieler und die Sorglosigkeit des Rests. Also: alle könnten mit social distancing arbeiten gehen, ginge niemand mehr feiern. Wie finden wir das als Gesellschaft? Welche Parallelen zu dem, wie unsere Gesellschaft sonst funktioniert, sehen wir darin?
vgl. https://twitter.com/Lotto_Soudal/status/1239885676780412929

 "Afrika schließt nun also seine Grenzen - und die Europäer müssen draußen bleiben. Während in Deutschland bis Montag noch mehrmals wöchentlich Flugzeuge aus Teheran landeten, obwohl sich Iran als eines der größten Zentren der Pandemie herausbildet, haben die Afrikaner schneller die Initiative ergriffen."
https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-afrika-grenzen-europaeer-1.4848766

Sonntag, 15. März 2020

Schulschließungen

Zeit. de 13.3.20:
In diesen Bundesländern schließen die Schulen und Kitas ab kommender Woche:
  • Nordrhein-Westfalen (ab Mittwoch)
  • Baden-Württemberg (ab Dienstag)
  • Bayern (ab Montag)
  • Rheinland-Pfalz (ab Montag)
  • Saarland (ab Montag)
  • Berlin (ab Dienstag)
  • Thüringen (ab Dienstag)
  • Sachsen-Anhalt (ab Montag)
  • Niedersachsen (ab Montag)
  • Schleswig-Holstein (ab Montag)
  • Hamburg (ab Montag)
  • Bremen(ab Montag)
Der Schulbetrieb soll in den meisten Ländern bis zum Ende der Osterferien (also Mitte bis Ende April) eingestellt bleiben.
In diesen Bundesländern bleiben die Schulen vorerst geöffnet, aber der Unterricht fällt aus:
  • Brandenburg (ab Mittwoch)
  • Hessen (ab Montag)
  • Sachsen setzt die Schulpflicht aus (ab Montag)
  • Mecklenburg-Vorpommern will am Samstag entscheiden

Quarantäne

 "Noch in den 1960er-Jahren wurden in Deutschland bei Pockenausbrüchen infizierte Menschen zum Teil ohne medizinische Versorgung in Schullandheimen isoliert.[...]
Auf Martin Luther geht der schöne Gedanke zurück, dass ein glaubender Mensch jeden Tag „neue Dekaloge“ entwerfen könne. Deshalb hier ein Versuch:

10 Gebote für die Corona-Zeit

  1. Du sollst deine Mitmenschen lieben, komm ihnen aber gerade deswegen nicht zu nahe. Übe dich in „liebevoller Distanz“. Auf deine Gesundheit und die deiner Mitmenschen zu achten ist immer wichtig. Jetzt kann es lebenswichtig werden.
  2. Du sollst nicht horten – weder Klopapier noch Nudeln und schon gar keine Desinfektionsmittel oder gar Schutzkleidung. Die werden in Kliniken gebraucht, nicht im Gästeklo zu Hause.
  3. Die Pandemie sollte das Beste aus dem machen, was in dir steckt. Keinen Corona-Wolf und kein Covid-Monster, sondern einen engagierten, solidarischen Mitmenschen.
  4. Du solltest ruhig auf manches verzichten. Quarantäne-Zeiten sind Fastenzeiten. Dafür gewinnst du andere Freiheit hinzu. Das passt sehr gut in die Zeit vor Ostern.
  5. Du sollst keine Panik verbreiten. Panik ist nie ein guter Ratgeber, zu keiner Zeit. Gesunder Menschenverstand und Humor dagegen schon. Deshalb hör auf Fachleute, beruhige andere und schmunzele über dich selbst. Da macht man erst mal nichts falsch, und es trägt sehr zur seelischen Gesundheit bei.
  6. Du solltest von „den Alten“ lernen. In früheren Zeiten von Seuchen und Pestilenz, als es noch keine so gute Medizin wie heute gab, halfen Menschen vor allem ein gesundes Gottvertrauen und die tätige Fürsorge füreinander. Das ist auch heute sicher hilfreich.
  7. Du solltest vor allem die Menschen trösten und stärken, die krank werden, leiden oder sterben. Und auch die, die um sie trauern. Sei der Mensch für andere, den du selbst gern um dich hättest.
  8. Du solltest anderen beistehen, die deine Hilfe brauchen: Einsamen, Ängstlichen, Angeschlagenen. Oder Menschen, die jetzt beruflich unter Druck geraten. Das hilft nicht nur ihnen, sondern macht dich auch selbst frei.
  9. Du solltest frei, kreativ und aktiv mit der Pandemie umgehen. Dazu sind wir von Gott berufen. Du wirst am Ende vielleicht überrascht sein, was sie Positives aus dir und anderen herausholt.
  10. Du solltest keine Angst vor Stille und Ruhe haben. Wenn die Quarantäne zu mehr Zeit zum Umdenken, zum Lesen und für die Familie führt, wäre das ein guter „sekundärer Krankheitsgewinn“.
(Thorsten LatzelQUERES AUS DER QUARANTÄNE – 10 GEBOTE FÜR DIE CORONA-ZEIT)

Freitag, 13. März 2020

Berliner Philharmoniker stellen mehr als 600 Konzerte kostenlos zur Verfügung

Genauer gesagt:
"Berliner Philharmoniker stellen während der Schließung ihres Saals mehr als 600 Konzerte in ihrer "Digital Concert Hall" kostenlos als Streams zur Verfügung"

Weitere Meldungen des Deutschlandfunks zum Thema Corona-Krise:
https://www.deutschlandfunk.de/das-dlf-nachrichten-blog-usa-rufen-notstand-wegen.2852.de.html?dram:article_id=472404

Jetzt sofort - und konsequent - handeln erspart uns viel schlimmere Einschränkungen

Aus dem Aufruf der Organisation Campact

Um die schlimmsten Folgen der Corona-Krise zu verhindern, zählt vor allem eines: Es muss jetzt schnell gehen. Derzeit verbreitet sich das Virus bei uns exponentiell. Etwa alle drei Tage verdoppelt sich die Anzahl der Infektionen. Geht es in diesem Tempo weiter, wären in einem Monat bereits eine Million Menschen infiziert.[2] 
Die Tageszeitung „taz“ hat vorgerechnet, was dies für unser Gesundheitssystem bedeuten würde: Mindestens 50.000 Menschen müssten in diesem Fall auf Intensivstationen behandelt werden – Plätze gibt es aber in ganz Deutschland nur 28.000. Und die sind zu großen Teilen bereits mit anderen schwerkranken Menschen belegt.[2]  Gelingt es uns, das derzeitige Tempo der Corona-Ausbreitung zu halbieren, gäbe es in einem Monat nicht eine Million Infizierte – sondern 32.000. Ärzt*innen, Pfleger*innen und Krankenhäuser könnten die Krise bewältigen. 
Je weiter das Virus jedoch verbreitet ist, desto schwieriger wird es, die Anzahl der neuen Infektionen zu reduzieren. Daher unsere eindringliche Bitte: Lassen Sie uns die kostbare Zeit nutzen und gemeinsam Alles tun, um das Virus zu bremsen.

Jetzt ist  jede*r Einzelne von uns gefragt. Denn wir alle können das Virus verbreiten, auch wenn wir selbst keine Symptome zeigen. Daher unsere dringende Bitte an Sie: 
  1. Bitte bleiben Sie zu Hause, wann immer es Ihnen möglich ist. Vermeiden Sie Reisen, Termine und Treffen. Gehen Sie nicht in die Kneipe oder zum Sport und arbeiten Sie – wenn das bei Ihrer Arbeit möglich ist – von zu Hause. So schützen Sie sich selbst, aber vor allem helfen Sie, das Virus zu bremsen. Das rät das Robert-Koch-Institut[4], denn diese Schritte waren in anderen Ländern besonders wirkungsvoll.[5] Eine „soziale Distanzierung” ist weder Panik noch Egoismus – sie ist ein Akt der Solidarität mit denjenigen, die durch das Virus in Lebensgefahr geraten.
  2. Bitte unterstützen Sie durch das Virus besonders bedrohte Personen. Ältere oder bereits durch Krankheiten geschwächte Menschen müssen sich vor Ansteckung schützen.[6] Sie sind nun auf unsere Hilfe angewiesen. Fragen Sie Bekannte, Freund*innen und Nachbar*innen, die zu diesem Kreis gehören, ob Sie beim Einkauf oder anderen Besorgungen helfen können.
  3. Bitte teilen Sie diese Informationen. Je mehr Menschen sie erhalten, desto größer ist die Chance, den Kollaps unseres Gesundheitssystems zu verhindern. Die kommenden Tage entscheiden: Geht die Ansteckungsrate steil nach oben oder flacht die Kurve in Deutschland ab? Deswegen bitten wir Sie: Leiten Sie diese Mail jetzt an Ihre Bekannten weiter oder teilen Sie den Aufruf in den sozialen Medien. 

Donnerstag, 12. März 2020

Instrumente und Vorüberlegungen für den Fernunterricht

Allgemeines Unterstützungspaket für Fernlehre:
https://www.virtuelle-ph.at/corona/


Spezielle Empfehlungen für Schulen:
Bevor an einer Schule Klassen geschlossen werden, sollten diese Instrumente an der Schule wenigstens einer Person bekannt sein:

Da bei uns die ersten Schüler/innen und Lehrer/innen wegen des #coronavirus präventiv zu Hause bleiben müssen (Kontakte in ein Risikogebiet, keine direkte Corona-Infektion), wurde ich nach Tools für den Fernunterricht gefragt, hier meine Sammlung:


Herr Rau stellt vor, wie diese Instrumente für eine ganze Schule genutzt werden könnten:
https://www.herr-rau.de/wordpress/2020/03/mebis-spontanfortbildungen.htm

Entsprechend sollten diese Instrumente natürlich auch in Betrieben bekannt werden und auch schon zumindest zeitweise genutzt werden, damit Home Office nicht nur ein Name ist, sondern auch genutzt werden kann.

Selbstverständlich würden beim gegenwärtigen Stand des Ausbaus die Server einen bundesweiten Fernunterricht nicht ohne Probleme bewältigen können.
Hier wäre eine Investition in Hardware wirklich eine entscheidende Voraussetzung für störungsfreie Arbeit.

Ein paar grundsätzliche Vorüberlegungen für den Fernunterricht von Schulklassen:
1) Schüler*innen brauchen als Voraussetzung ein eigenes digitales Gerät sowie eine für die Schule zugänglich Adresse (oder Handynummer), mit der sie erreichbar sind. (
2) Bis zur 4. Klasse müssen also Eltern oder Ansprechpersonen im Quartier moderieren.
3) Digitale Settings können skalieren, d.h. wir können vier Klassen zusammenlegen für einen Lehrvortrag oder eine frontale Phase.
4) Umgekehrt wird es 1:1-Interaktion zwischen Lernenden und Lehrenden brauchen: Telefongespräche, Video-Chats. Regelmäßig, empathisch. 

weitere Ideen für den Unterricht von zu Hause aus (ausführlicher)


Grundsätzliche Hilfen für Fernunterricht
Über Arbeitsweisen beim online-Unterricht (englisch) vor allem wichtig, wenn man die Personen noch nie gesehen hat und auch nicht sehen wird. Also nicht für die viel leichtere Aufgabe, nur eine Gruppe zu unterrichten, die man schon kennt und die man nach einem beschränkten Zeitraum auch wieder treffen wird.

Frauen der Männer des 20. Juli.

20. Juli 1944: „Wie ein Damoklesschwert“ Von Ariane Barth 18.07.1994

"[...] Diese Frauen entsprachen ihren gesellschaftlich wohl eingebetteten Männern in _(* Dorothee von Meding: "Mit dem Mut des ) _(Herzens - Die Frauen des 20. Juli". ) _(Siedler Verlag, Berlin; 298 Seiten; ) _(39,80 Mark. ) der Grundgesinnung, und das mag schon das Geheimnis gewesen sein der Wahl ihrer Partner, die sie rückhaltlos bewunderten. Sie hatten durchweg aus dem Bürgertum in den Adel eingeheiratet, aber sie waren Geschöpfe jener tragenden Elite, die als weiblichen Edelmut die absolute Gefolgstreue dem Gatten gegenüber kultivierte. Ob sie ihre als gut oder gar glücklich beschriebenen Ehen opfern wollten, sie wurden nicht gefragt, sie wuchsen gleichsam hinein in den männlichen Widerstand, der Teil ihrer Beziehungen wurde.

Mittwoch, 11. März 2020

Links

Lars Fischer: Risikomanagement in der Covid-19-Pandemie


Yoani María Sánchez (erste unzensierte kubanische Bloggerin)

Ihre online-Zeitung 14Ymedio.com

Bloggerin Yoani Sánchez kann Land verlassen heise.de 18.02.2013


Das dritte Buch von Obama:
Von euch will ich singen: Ein Brief an meine Töchter (Wikipedia)

Hintergründe zur Entstehung des Buches 
"Den Buchvertrag hatte Obama Ende 2004 abgeschlossen, nachdem er auf dem Parteitag der Demokraten im Sommer eine viel beachtete Rede gehalten hatte, die ihm nationale Bekanntheit verschaffte, und im November zum Senator von Illinois gewählt worden war. Es ging um drei Titel: Erstens wurde „Dreams from My Father“ neu aufgelegt; die Autobiografie von 1995 ist eine Abrechnung mit dem Vater aus Afrika, der die Familie verlassen hatte, als Barack zwei Jahre alt war, und die Beschreibung eines schmerzensreichen Wegs zur eigenen Identität als halb schwarzer, halb weißer junger Mann in den USA; 1995 hatte das Buch wenig Beachtung gefunden. Zweitens versprach er das Kinderbuch. Drittens schrieb er „The Audacity of Hope“, ein Manifest seiner politischen Überzeugungen, das 2006 erschien und zur programmatischen Grundlage seiner Präsidentschaftskandidatur wurde.
Für das Paket erhielt er einen großzügigen Vorschuss, der ausreichte, um eine Villa im Universitätsviertel von Chicago für 1,65 Millionen Dollar zu kaufen. Damals war von 1,67 Millionen Dollar die Rede. Heute schreiben US-Medien, es seien 1,9 Millionen Dollar gewesen. Im Rückblick ist die Differenz unerheblich. Die weltweiten Tantiemen der beiden Bestseller, die in viele Sprachen übersetzt wurden, haben den Vorschuss längst weit überschritten und die Obamas zu Multimillionären gemacht" (Tagesspiegel 16.11.2010)

Wie sich die Sicht auf die Welt verändert

Norbert Blüm ist nach einer Sepsis von den Schultern an gelähmt.

"[...] Auch Ereignisse wie die Wiedervereinigung sehe er nun in anderem Licht. Er habe sie als ein "einmaliges historisches Ereignis" erlebt, von dem er meinte, "dass es die herkömmliche Geschichte beendete". Jetzt dämmere ihm: "Sie war eher nur ein Brückenpfeiler zwischen der Vergangenheit und den Umwälzungen der Zukunft." [...]

Spiegel online 11.3.20

"[...] Wir atmen, ohne an das Atmen zu denken. Ich dagegen muss dem Körper mit großer Willensanstrengung fast jeden Atemzug abringen. Wo bleibt die Lust am freien Atmen draußen in der Natur?
Die "normalen Verhältnisse" bieten ein Potenzial an Lust, das wir erst zu schätzen wissen, wenn wir es verloren haben.[...]"




Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;
jenes bedrängt, dieses erfrischt;
so wunderbar ist das Leben gemischt.
Du danke Gott, wenn er dich preßt,
und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt!

Goethe: West-östlicher Divan, Buch des Sängers, Talismane

So konnte Goethe schreiben, als er nicht eine Endgültigkeit und das für eine von der modernen Medizin für eine nahezu unbegrenzte Zeitdauer garantiert. 
Doch wer interessierte sich heute noch für Norbert Blüms Ansichten, wenn er nicht so ein ungewöhnliches Schicksal hätte und die Fähigkeit "zu sagen, was ich leide" (Goethe; er dankt dafür 'einem Gott')

Wieder Blüm:
"Der Mensch ist das sinnsuchende Tier.
Ich beurteile manche Ereignisse meines Lebens anders als bisher, und der Rollstuhl bildet 
die Wasserscheide. [...] Früher schloss ich in die Bewertung meiner Aktivitäten die 
öffentliche Resonanz ein. Jetzt gelten die nackten Fakten.
Die Krankheit erlaubt keine Flucht in Ausreden. Schnörkellos führt sie uns zu dem, was wir
sind. Die Krankheit zerstört unsere Allmachtsfantasien und dämpft unsere versteckten Überheblichkeiten. Alle Prestige-Vehikel, Orden und Ehrenzeichen verlieren ihre Bedeutung. So sind wir, wie wir sind, mit der Krankheit allein.
In den Turbulenzen meines Lebens war die Familie oft Zufluchtsort. Sie ist mein privates 
Exil*. Auch jetzt habe ich mich wieder in die Arme der Familie geflüchtet, als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ich bin daheim."
Blüms vollständiger Text in ZEIT online 11.3.20
Marianne Leibholz (Tochter von Sabine Leibholz) schrieb in Großbritannien in ihrem 
Gedicht "Exil":
*"Und wie er Raum um Raum verlassen lernte, 
lernt er verlassen mit der Zeit; [...]
Wird nie mehr wie vor Zeiten Heimat finden.
Er ahnt es, dankbar. Und sein Herz ist leicht."

Für Blüm ist Exil ein Zufluchtsort. Für die, die ihr Zuhause verlassen mussten, war es eine 
Zumutung wie für ihn die Lähmung, die ihn von Fremden abhängig macht. Dankbar ist er 
ihnen; und doch flüchtet er zu bei denen, die ihn als den kannten, der er einmal war. 
Dort findet er noch etwas Heimat, die ihm sein Körper nicht mehr bietet. 

Dienstag, 10. März 2020

Links zum Thema Coronaepidemie

Live Blog der FAZ zum Coronavirus
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/liveticker-zum-coronavirus-restaurants-in-bayern-duerfen-nur-noch-bis-15-uhr-oeffnen-16676261.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/ Lars Fischer 8.3.2020
https://www.republik.ch/2020/03/09/wie-enden-epidemien

Ein Tweet:
Noch mal für alle: dass nicht jeder Mensch mit Symptomen oder Risiken oder Angst auf #SARSCoV2 getestet wird, liegt NICHT an der Politik oder den Ämtern. Die Kapazitäten umfassen (lt. KBV) 12.000 Tests pro Tag. In D gibt es etwa 11.000 Gemeinden. Wie würden Sie entscheiden?

Coronavirus in Italien SZ 10.3.20

SARS-CoV-2: Italien macht dicht (internationale Kommentare)


Warum gibt es in Italien so viele Infektionen? Spiegel online 11.3.20


Länder mit bestätigten Krankheitsfällen 10.3.8:33 - 15:33
Fallzahlen für Deutschland nach Ländern aufgeschlüsselt

Die soziale Dimension der Epidemie (internationale Kommentare)


Reisevermeidung:
Mit virtueller Zusammenarbeit durch die Krise (Cogneon)
 Lead-User-Ansatz  Der Ansatz von Automattic ist in A Year Without Pants beschrieben. Der CEO Matt Mullenweg betreibt den Podcast Distributed zum Thema verteilte Zusammenarbeit.