Donnerstag, 2. April 2020

Was tun, wenn Sie zu wenig Disziplin haben?

  1. Seien Sie nachsichtig mit sich und verzeihen Sie sich.
    „Ich bin ein lebendiger Mensch – ich muss nicht funktionieren“ und spüren Sie, was dieser Satz in Ihnen auslöst.
  2. Erkennen Sie, dass Disziplin eine Illusion ist.
  3. Der Ruf nach Disziplin soll den Mangel an Motivation verdecken.
    Nichts passiert ohne Motivation. Jemand muss etwas wollen, weil er sich einen Nutzen davon verspricht. Ihre größte Kraft ist nicht die Disziplin, sondern Ihre Motivation.
  4. Machen Sie es sich leichter. Disziplin klingt anstrengend und ist es auch. Machen Sie nur das, was leicht ist.
    Ein Beispiel: Ich hatte einmal eine Klientin, deren Arbeitszimmer völlig chaotisch und zugemüllt war. Sie wollte es aufräumen, schaffte es aber nicht – Sie wissen schon, zu wenig Disziplin.
    Ich sagte ihr Folgendes: „Räumen Sie auf – aber jeden Tag nur zwei Minuten. Schaffen Sie das?“ Sie lachte und antwortete: „Klar, zwei Minuten kann ich aufräumen aber da bin ich ja in hundert Jahren noch nicht fertig!“ Ich blieb bei meiner Empfehlung ohne Kommentar.
    Nach sechs Wochen kam sie wieder und berichtete, die ersten drei Tage hätte sie immer nur zwei Minuten aufgeräumt. Aber am vierten Tag hätte sie einfach weitergemacht und erst nach eineinhalb Stunden aufgehört. Am fünften Tag hätte sie wieder versucht, nur zwei Minuten aufzuräumen und statt dessen zwei Stunden aufgeräumt.
    Disziplin funktioniert nicht. Was aber klappt, ist, sich an ein neues Verhalten zu gewöhnen – wenn Sie klein anfangen und es nur so lange machen, wie es Ihnen Spaß macht. Das Wichtige dabei ist, dass Sie – und Ihr Gehirn – etwas Neues lernen. Denn Lernen passiert vor allem im Flow und wenn es mit positiven Gefühlen verbunden ist, nicht mit Druck und Anstrengung.

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