Samstag, 17. Juni 2017

Öko-Institut fordert Rohstoffwende

"Für erste Rohstoffe wie Kies, Neodym oder Stahl hat das Forschungsteam ambitionierte Maßnahmen und Instrumente entwickelt, mit denen der Rohstoffbedarf in den kommenden Jahrzehnten signifikant sinken kann. Dazu gehört unter anderem ein umfassender Gebäude-Check und eine Primärbaustoffsteuer, die den Bedarf nach heimischen Baurohstoffen reduzieren soll, ebenso wie Recyclingfortschritte und Nachhaltigkeitszertifikate, die eine verantwortungsvolle Förderung von Metallen im Ausland nachweisen und sicherstellen."
(Rohstoffwende Öko-Institut Freiburg 18.5.17)

"Vor nicht allzu langer Zeit haben sich die deutschen Industrieunternehmen noch strikt geweigert, über ihre Verantwortung für Umwelt- und Sozialauswirkungen in Rohstofflieferketten auch nur zu reden. [... Das hat sich geändert:] Die Industrie diskutiert über ihre Verantwortung für Produktions- und Rohstofflieferketten, auch wenn diese weit verzweigt, global und schwer durchschaubar sind. Ein wichtiger Faktor dafür war der US Dodd-Frank Act von 2010. Der diente zwar in erster Linie der Reform des US-Finanzmarktrechts, beinhaltete aber auch Offenlegungs- und Berichtspflichten bezüglich bestimmter Rohstoffe. Auf einmal waren Unternehmen verpflichtet, etwas zu tun. Das hat einen Denkprozess in Gang gesetzt und Strukturen geschaffen.
Heute wird die Verantwortung nicht mehr geleugnet, dafür wird viel darüber geklagt, wie schwierig das Thema sei. Vom Leugnen zum Lamentieren. Im nächsten Schritt muss es selbstverständlich werden, wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Selbst wenn Unternehmen ihre Wertschöpfungsketten nicht voll kontrollieren können, profitieren Unternehmen von niedrigen Rohstoffpreisen, die oft nur möglich sind, weil vor Ort kaum wirksame Standards umgesetzt werden. Dabei sollte eine umweltgerechte und  menschenrechtskonforme Rohstoffgewinnung eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein." (Öko-Institut 9.6.17)

Tweets vom Öko-Institut

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