Bilder aus: Wikivoyage Mumbai*
sieh auch: Lonely Planet Indien
*Mumbai. (2016, August 30). Wikivoyage, The FREE worldwide travel guide that anyone can edit. Retrieved 04:17, October 3, 2016 fromhttps://en.wikivoyage.org/w/index.php?title=Mumbai&oldid=3042379.
Das Buch liest sich gut, ist nicht komprimiert, aber auf unterhaltsame Weise unterrichtend.
Beispiele:
Elephanta, S.34
Über die vielfältigen Göttersagen und die zentralen religiösen Texte wissen auch ungebildete Inder erstaunlich gut Bescheid. Was früher die mündliche Überlieferung leistete, leisten jetzt Comics (in schreienden Farben illustriert) in Anlehnung an die bedeutendsten und berühmtesten Skulpturen und Plastiken sehr effektiv:
"Wir sind im Westen ungeheuer spezialisiert, von profunder Wissenschaftlichkeit [...] aber unsere Vergangenheit haben wir darüber langsam, doch unwiderrufbar verloren. Sie lebt nur noch in den Archiven und im Gedächtnis studierter Altertumsforscher. Für die Mehrzahl der Bevölkerung ist unsere Kulturgeschichte tot." (S.106)
[Die Wikipedia ermöglicht freilich zu vielem einen im Vergleich zu früher sehr unkomplizierten Zugang. Nur aufgrund des hohen Anspruchs der Autoren an sich selbst droht sie sich mehr und mehr dem Verständnis der "Mehrzahl der Bevölkerung" zu entziehen.]
Parsen. Aus Persien kommend, die geborenen Händler und Unternehmer. Kein Kastendenken, kein Verbot, Schiffe zu benutzen, wie bei den Hindus. Dafür Zoroaster, Feuerkult, keine Verunreinigung der Elemente, Totentürme, auf denen Geier das Fleisch der Menschen fressen, ohne dass Feuer, Erde oder Wasser verunreinigt werden. Freilich ... (S.118-125)
Adschanta (Ajanta Wikipedia, Wikimedia Commons) S.143-152
Ellora (S.156ff), besonders Kailasa-Tempel ("Höhle 16"), dazu auch Lingam und Yoni.
Avatare Wischnus (Vishnu) S.160-163 (Buddha als Verkörperung Vishnus)
Pune S.164ff
"Keralas Hauptstadt Trivandrum schickt zur Begrüßung einen Mann, der in meiner Erinnerung weiterleben wird gewissermaßen als der indischste Inder." Mr. Menon. (S.225)
Vivekananda versuchte das Kastensystem aufzubrechen, Suchindram, ein eindrucksvoller Tempel (S.258 ff.)
Kasten "Wachsende Arbeitsteiligkeit führte ebenso wie die unablässige Verästelung des Hinduglaubens zu einer vielfachen Unterteilung der Stände", den Kasten. (S.266) 1927 zählten die Briten etwa 2500 Kasten, neuere Schätzungen schwanken zwischen 2000 und 3000. Zu den Parias, den Unberührbaren, Gandhi nannte sie die "Gotteskinder" , gibt es heute etwa 100 Millionen. (S.268)
Bhagavad Gita*: "Ich hatte in Goa das heiligste Buch der Hindus gelesen und war verzweifelt, weil ich mir nicht einmal die Synonyme der Personen merken konnte." (S.271)
*Viele Hindus sehen die Bhagavad Gita "als Allegorie. Eine mögliche und weit verbreitete Sichtweise ist, dass es sich um ein Zwiegespräch handelt zwischen der inneren Göttlichkeit, verkörpert durch Krishna, und der menschlichen Seele, die Arjuna darstellt: das Schlachtfeld sei das Leben, und die feindlichen Heerscharen, gegen die Arjuna antreten muss, verkörperten die menschlichen Schwächen, die besiegt und überwunden werden müssten. Neben dieser sich auf das Individuum beziehenden Deutung ist es möglich, der Bhagavadgita eine Deutung zu geben, die sich auf die Menschheit als Ganzes bezieht. In dieser evolutionären Anschauung ist die Schlacht ein Aufeinandertreffen der asurischen, egoistischen Kräfte mit denen der göttlichen Ordnung. Arjuna und seine Mitstreiter werden in diesem Bemühen von Krishna, dem Avatar, angeführt und unterstützt." (Wikipedia)
Bei der Verabschiedung sagte Mr. Menon "mir nichts von den flotten Floskeln, die einem oft wie eingelernt vom Munde gehen [...]. Er [...] sah mir lange in die Augen und sagte: [...] Denken Sie gut von mir, wenn ich Ihnen in Erinnerung komme." (S.272)
Golkonda-Festung (S.293), Koh-i-Noor (S.294)
Bangalore (S.299 ff.)
Tanz zur Geschichte der Kuhhirtin Radha und Krischnas (S.302)
Für verschiedene Stimmungen stehen bestimmte Weisen, Ragas, die so wirkmächtig sind, dass eine feurige - der Legende nach - den Sänger selbst verbrennen kann und eine andere Regen für Bengalen gebracht und so die Ernte gerettet hat. S.304) Ohne Kenntnis der Ragas sei ein Tanz nicht vergnüglicher als ein Buch für einen Analphabeten. Der Autor, Richard Christ, kann das nicht bestätigen. Er war von dem Tanz sehr angetan. (S.305)
Bild: Krischna (blau) mit Kuhhirtinnen. (Wikipedia)
R. Christ fährt auch zum Mausoleum Tipu Sultans, der mit den Franzosen gegen die Briten kämpfte. Er war so begeistert für die Französische Revolition, dass er sich gelegentlich auch Citoyen Tipu nannte. (S.305-307)
Von Maisur/Mysore geht es zu den Gärten von Vrindavan (in französischem Stil).
In Madurai fährt Christ zum Minakshi-Tempel, dem gegenüber andere Tempelanlagen winzig erscheinen (sieh Bild aus Wikipedia). (S.313-327)
Madras (S.333 ff.)
Witwenverbrennung
Ram Mohan Roy (1772-1833), S. 340
In Südindien wurden Denkmäler für britische Könige u.ä. weniger oft zerstört als in Nordindien. (S.344)
Streit um die indische Gemeinsprache. Die Verhandlungen wurden auf Englisch geführt. Die Entscheidung fiel für Hindi. Bengalen und Tamil Nadu wehrten sich dagegen. Bis 1975 sollte der Umlernprozess abgeschlossen sein. (S.346)
1983 war das noch nicht erreicht.
Im Süden von Madras eine Schlangenfarm und das "Welthauptquartier der Theosophischen Gesellschaft." (S,349)
Schlangen sind in Südindien und Bengalen fast so heilig wie die Kühe. Sie sind oft als eine Art Halstuch oder Gürtel Begleiter der Götter, dienen als Tempelwächter, müssen aber vor"skrupellosen Händlern geschützt" werden. (S.350)
Mamalapuram (S.357)
heutige Steinmetze (S.359)
auf dem Lande, Reisfelder (S.363ff.)
Auroville (S.371)
Aurobindo Ghose
Mirra Alfassa ("die Mutter")
Matrimandir (S.372)
Pondicherry (S.379)
Banyan-Feige (Ficus Benghalensis L.) (S.406-408)
Milton beschreibt im "Paradise
Lost" 25 Jahre vor der Gründung Kalkuttas einen solchen Baum:
"der heut in Indien bekannt,/ In
Malabar und Deckhan, der die Zweige/ So breit und lang ausstreckt,
dass die zum Boden/ Gesenkten Reiser wurzeln und als Töchter/ Den
Mutterbaum umwachsen, hoch gewölbt,/ Ein Pfeilerwald mit
widerhallenden Gängen./ Dort sucht der indische Hirt, die Hitze
scheuend, / Im Kühlen Schutz und hütet seine Herden/ Durch Lücken,
die er in das Dickicht haut." (S.406)
Der Same des Baums wurde 1786 in den
Boden gesenkt. Als Queen Viktiria sich zur Kaiserin Indiens machte,
hatte der Hauptstamm schon 15 Meter Umfang. Zur Zeit des Ersten
Weltkriegs war der Kronenumfang 300 Meter. Während der
Regierungszeit Georgs V. verliert der Baum seinen Hauptstamm. Seine
Krone wird weiter von den Luftwurzeln gehalten. Eine Zählung ergibt
526.
1947 dann zum Ende der britischen
Herrschaft bedeckt der Baum eine Fläche von 7000 Quadratmetern. Die
Krone hat einen Umfang von 400 m. Unter Indira Gandhi Höhe des Baums
27 Meter, Kronenumfang 417 m. 1983 zählt Richard Christ 1125 Stämme.
Kalkutta ist einmalig in seinem
Verkehrschaos "Weil es keine Stdt gibt, die so wenige
Quadratmeter für den Verkehr unbebaut lässt (im indischen Vergleich
dreimal weniger als Bombay)."
Im Stau ergibt sich folgender Eindruck:
"Die gesamte Bewegungsenergie der Fahrzeuge scheint sich
umzuwandeln in Geräusche." (S.409) "Jam hour: Wenn alles
zerrieben und zermahlen wird zu Verkehrsmarmelade." (S.410)
New Market: "Schaufenster
gibt es nicht, alle Ware liegt offen. Jedes Stehenbleiben provoziert
ein fast gewalttätiges Angebot." (S.414)
Bettler
"Hier wird in anderem Stil
gebettelt, unfreundlich, fast aggressiv. [...] Die Miserablen setzen
das letzte ein, was ihnen geblieben ist, ihre Krankheit. Sie
bedrängen mit beulenbesetzten Gliedern und zerfressenen Gesichtern
die ahnungslose Kundschaft, verursachen Schrecken und Ekel, aus dem
jeder bereit ist, sich loszukaufen [...] Ihr Aussatz ist echt. Sie
betteln ohne Vorspiegelung falscher Leiden." (S.415)
"Die Statistik neutralisiert das
Grauen zu Zahlen. In derStadt werden jährlich zehn Millionen Dollar
erbettelt, allein gewerbsmäßige Bettler zählt man
hundertfünfzigtausend." (S.415)
"Seither stirbt Kalkuttas Armut
unter den sanften Händen der Mutter Theresa und ihrer tapferen
Helfer. Das Los der Todkranken wird gelindert, ohne dass missioniert
würde. [...] das Heim, in dem noch niemand verzweifelt, verlassen,
unversorgt oder - dies ist vielleicht das Größte, was Mutter
Theresa leistet - ungeliebt gestorben ist." (S.416)
Lord Curzon, Kaiserin Victoria (S.430)
Orissa, Puri, Kaiser Aschoka (S.435
ff.)
Entfernungsmaß: "Geh einen grünen
Zweig lang! Es ist die durch das Verdorren eines gebrochenen Zweiges
geeichte kurze Zeitspanne." (S.441)
Dschagannath (S.441 ff.) Sein Tempel
steht von Beginn an allen Kasten der Hindus offen. Er wird behandelt
"als regierendes Oberhaupt von Orissa", gewaschen,
angezogen, gespeist, umgezogen, gespeist ... (S.443) Das Götterbild
ist aus Holz und unvollständig (S.444)
Varanasi, Ganges, Ghat, (S.457ff.)
"Denn
vor allem die Alten, einen Schritt vor dem Grab, wollen nach Varanasi.
Der Fluß wäscht alle Sünden ab und sichert die Wiedergeburt in
besserer Existenz." (S.464) "Panchganga-Ghat, unter ihm
sollen sich fünf heilige Flüsse treffen." (S.467)
"Chemiker haben Versuchsreihen
angesetzt, mischten Gangawasser mit Choleraerrregern. Die
Krankheitskeime starben nach kurzer Zeit ab. [...] man vermutet
desinfizierende mineralische Bestandteile [...] (S.473)
Kinderhochzeit ist verboten. "Vor
kurzem habe ich in der Presse gelesen, daß in Radschasthan an einem
Tag, der als besonders glückverheißend gilt, zehntausend Kinder
vermählt worden sind." (S.479) Essen im Tempel der tibetischen
Lamaisten (S.481ff.)
Lord Krishna (S.484) Tadsch Mahal (S.488)
Ali: "Ich bin wie Kaiser Akbar.
Ich war nie in einer Schule." (S.502)
Raschputenland, Dschaipur, Pfauen
(S.517)
Dschai Singh II. "Palast der
Winde" (nur Fassade aus lauter Erkern) (S.519)
Amber, Elefant,
Udaipur, Maharana, Maharadscha, Insel
Dschag Mandir,
"Spruch aus einem Handbuch über
Radschstan: "Sieh Venedig und stirb, aber sieh Udaipur und lebe,
um es wieder und wieder zu sehen!" Bei Vollmond gab es da gar
nichts zu Belächeln." (S.532)
Simla; Hanuman "Sein Affenfuß
hat hier einen Abdruck hinterlassen, als er auf die Insel Ceylon
hinübersprang, wo er Rama beistand. Es sind die gleichen Mythen, wie
sie dreitausend Kilometer südlich, in Tamil Nadu oder Kerala
erzählt werden. Sie verbinden das Land, und wenn es ein
Indien gibt, trotz vieler Nationalitäten, Religionen, Rassen,
Kasten, so sind die alten Geschichten, so ist Poesie nicht
unbeteiligt daran." (S.592)
"ein Wort aus dem Sanskrit: "Wer
kann getadelt werden, wenn er trotz redlicher Bemühung das
erwünschte Ziel nicht erreicht?" (S.625)
Weiteres zu Indien:
eher etwas zum Schmökern: - Zeittafel zur indischen Geschichte und mehr
- "KulturSchock Indien" von Rainer Krack, Reise Know-How Verlag Rump
- "Indien: Land und Leute", Polyglott
- http://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/272082/indien
- "An den inneren Ufern Indiens. Eine Reise entlang des Ganges" von Ilija Trojanow, Piper
- "Der Sadhu an der Teufelswand. Reportagen aus einem anderen Indien" von Ilija Trojanow, Sierra Taschenbuch
- "Notbremse nicht zu früh ziehen! Mit dem Zug durch Indien" von Andreas Altmann von Rowohlt Tb.
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