Mittwoch, 29. Juni 2016

Genmanipulierte Menschen? Wo bleibt der Aufschrei?

Wo bleibt der Aufschrei? Thea Dorn in ZEIT online 29.6.16

Sie schreibt etwas zu marktschreierisch über das Thema ihres neusten Romans, doch hat sie etwas zu sagen. (sieh: Crispr)

Konsumverhalten

Wie wir bei unserem Konsum manipuliert werden. Ein nicht ganz neuer Trick (Ikea) nimmt überhand:

Marcus Rohwetter: Mach du mal! ZEIT online 7.4.16
"Unser Geld haben sie schon, jetzt wollen sie unsere Zeit. Wie Unternehmen ihre Kunden zum Selbermachen animieren – und so in billige Arbeitskräfte verwandeln."

Ein anderes globales Beispiel ist Airbnb, die lustige Als-ob-Mitwohnzentrale mit bislang mehr als 60 Millionen Übernachtungsgästen. Wer mitmacht, kann bei fremden Leuten unterschlüpfen oder Reisende bei sich wohnen lassen. Auch hier hilft eine App, Interessenten zusammenzubringen. Für Gäste ist das billiger als ein Hotel. Vermieter sollten allerdings die umfangreichen "Standards der Gastfreundschaft" von Airbnb befolgen, die nichts anderes sind als nett verpackte Arbeitsanweisungen:
"Stelle deinen Gästen frisch gewaschene Bettwäsche und Handtücher zur Verfügung sowie Seife und Toilettenpapier."
"Staube die Bücherregale ab, putze die Spiegel und leere den Mülleimer."
"Stelle deinen Gästen eine detaillierte Wegbeschreibung zur Verfügung."
"Es ist wichtig, auf Erkundigungen zu Buchungen und Buchungsanfragen innerhalb von 24 Stunden zu antworten."
So redet normalerweise die Hausdame mit dem Zimmermädchen über den Dienstplan, unterweist der Concierge den Hotelpagen. Und genau so, wie das niedere Personal oft mit Trinkgeld abgespeist wird, während die großen Beträge anderswo verbucht werden, teilt auch die Sharing-Economy mit ihren Fans viel lieber die Arbeit als das Geld. Der Wert von Uber wird auf mehr als 40 Milliarden Dollar geschätzt, der von Airbnb auf mehr als 20 Milliarden Dollar. In der Bewertung eines Unternehmens spiegeln sich ökonomisch gesehen die Erwartungen an seine künftige Ertragskraft.

Mehr zu Konsumverhalten in ZEIT online

Das Populismusproblem der Demoskopen

Das Populismusproblem der Demoskopen ZEIT online 29.6.16

"Erst in Deutschland, jetzt in Großbritannien: Meinungsforscher tun sich schwer damit, den Erfolg populistischer Bewegungen vorherzusagen. Müssen sie ihre Methoden ändern?"

Sonntag, 26. Juni 2016

Papier oder Metall? (aus der Kaiserzeit)

"Argumentiert nun unser Goldreservist so, dass er sich sagt: die Geltungskraft des in Deutschland umlaufenden Papiergeldes ist an die Existenz des Deutschen Reichs, zum mindesten an die Integrität der Reichsbank und der deutschen Reichsfinanzen, geknüpft, das Gold behält Goldeigenschaft auch über den Bestand des Vaterlandes hinaus, so hat er theoretisch mit diesen Erwägungen recht. Zu erwidern wäre ihm jedoch: 1. dass er ein erbärmlicher Lump sei, wenn er an die ökonomische Erhaltung seiner werten eigenen, n belanglosen Person denkt, auch für den Fall, dass Deutschland staatlich oder wirtschaftlich zugrunde geht; 2. dass er Möglichkeiten ins Auge fasst, deren Verwirklichung außer dem Bereich aller Wahrscheinlichkeit liegt. Denn selbst im Falle, dass das Kriegsglück gegen uns entscheidet, wäre an einen völligen Zusammenbruch der deutschen Finanz- und Kreditwirtschaft doch nicht im entferntesten zu denken. Aber auch selbst die Gefahr besteht kaum, die ein ganz Schlauer vielleicht wittert, wenn er sein Goldhäschen verpackt, dass unser Papiergeld im eigenen Lande wesentlich „entwertet“ werden sollte. Diese Angst vor starker „Entwertung“ des Papiergeldes spukt ja immer noch in unseren Köpfen, die vielleicht gerade gebildet genug sind, um von der „Assignatenwirtschaft“ während der französischen Revolution gehört zu haben, und die deshalb schon einen Zustand wiederkehren sehen, wie damals in Frankreich, als das Pfund Butter einen Silberfranken oder 300 Papierfranken kostete.
Solche Missgriffe, wie sie zur Entwertung der Assignaten führten, sind in keinem anderen Lande, geschweige denn in Deutschland, dem bestgeordneten Lande der Welt, denkbar."
( Text: Geld und Vermögen in Kriegszeiten von Werner Sombart Quelle: Berliner Tageblatt 27. August 1914)

Die Frage "Wie kommt ein Wissenschaftler dazu, solch einen Text zu schreiben?" ist relativ leicht zu beantworten. 

Dennoch hier noch zwei Links:
Gold gab ich für Eisen
Inflation 1914-1923
Ein Zitat aus dem Artikel des 2. Links:
"Die Reichsregierung hob kurz nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges am 4. August 1914 die gesetzliche Noteneinlösungspflicht der Reichsbank in Gold (siehe Goldmark) auf. Außerdem wurden die staatlichen Möglichkeiten zur Schuldenaufnahme und der Vermehrung der Geldmenge bei den Scheidemünzen und Banknoten durch die Aufhebung des Goldankers (= gesetzliche Dritteldeckung der Reichsbanknoten durch Gold) ausgeweitet. Der Plan war vor Kriegsbeginn insgeheim entstanden; er wurde von der sogenannten„nationalen Begeisterung“ getragen (siehe auch Hurra-Patriotismus). Diese Geldvermehrung sollte durch Kriegsanleihen anstatt durch Steuern gegenfinanziert werden, da der Aufmarsch und die Versorgung millionenstarker Streitkräfte nie dagewesene Kosten mit sich brachten.
Gleichzeitig sollte die Kaufkraft der Bevölkerung für den Militärbedarf abgeschöpft bzw. stillgelegt werden, um bei der vorauszusehenden kriegsbedingten Güterverknappung im Inland der Schwarzmarktbildung durch Geldverknappung bei den Bürgern entgegenwirken zu können. Um an zusätzliches Geld und Gold zu kommen, wurden mehrere Kriegsanleihen und die Aktion Gold gab ich für Eisen aufgelegt. Anders als in Großbritannien und Frankreich, wo der Krieg durch Vermögenssteuern finanziert wurde, sollten diese Kriegsanleihen nach dem „Siegfrieden“ mit der „Kriegsbeute“ in Form von Reparationen dann wieder abgelöst werden. Die hohen Reparationen, die Frankreich nach dem verlorenen Krieg 1870/71 zahlte, waren vielen noch in Erinnerung (Gründerzeit)."

Samstag, 18. Juni 2016

Anzahl der Toten durch Schusswaffen in den USA höher als Zahl von Kriegsopfern

Statistik


Liebesgrüße aus Japan

von Mike Diva:


Übrigens heißt es, Trump habe angekündigt, als Präsident werde er ein Dalek-Roomba auf Mike Diva ansetzen:

Ist alles natürlich nur Verleumdung durch die Clinton-Gang. 

In Wirklichkeit hat ihn Mike Diva als Wahlkämpfer für ihre Präsidentinnenkampagne geworben. ;-)

Er dagegen soll für den Endkampf gegen Clinton Larissa Martinez angeworben haben, um zu zeigen, wie cool er ist.

Ein kurzer recht ernsthafter Text über den Trump in uns.

Montag, 13. Juni 2016

Gebt den Kindern die Verantwortung zurück

Gebt den Kindern die Verantwortung zurück
"Helikopter-Eltern sind tückisch, findet Lehrer Felix Nattermann: Sie ziehen unselbstständige Kinder heran, die schon an einer Busfahrt scheitern. Was sollen aus diesem Nachwuchs später für Erwachsene werden? [...]

Wenn wir also reife 18-Jährige wollen, dann müssen wir ihnen vorher auch schon etwas abverlangen. 6-Jährige sollten den Schulweg allein meistern und auch ein kleines Taschengeld verwalten. 8-Jährige schaffen in der Regel eine erste mehrtägige Ferienfreizeit - weg von den Eltern, hinein ins Abenteuer. In dem Alter können Kinder auch bereits problemlos etwas einkaufen gehen, wenn zum Beispiel noch eine Packung Milch fehlt.
Mit 10 allein mit Freunden ins Schwimmbad, mit 12 mal eine Strecke mit der Bahn allein fahren, mit 13 auch schon mal die Strecke raussuchen, ein Fahrkarte kaufen und die Verwandtschaft besuchen. Mit 15/16 Jahren sollte jeder Schüler soweit sein, ein Auslandsjahr zumindest theoretisch zu packen." (SPON 13.6.2016)

Zwar würde ich solche Erwartungen nicht ganz so allgemein formulieren wie Nattermann. Schließlich kommt es auf den speziellen Schulweg an und auf die Entfernung, in der die Verwandten wohnen. Aber als Orientierungspunkte halte ich die Hinweise für angemessen. 
Man muss Kindern zutrauen, allein unterwegs zu sein und Entscheidungen zu treffen. Wenn bei der 4-tägigen Klassenfahrt jeden Abend das Handy des Kindes klingelt, weil die Eltern sicher gehen wollen, dass ihm nichts passiert ist, dann ist das übertrieben. Nicht alles, was möglich ist, ist auch angemessen. 
Freilich, wenn ein Kind Diabetes hat oder eine andere Krankheit, wo besondere Verhaltensmaßregeln beachtet werden müssen, dann sollten die Lehrer schon etwas darüber wissen, damit sie das berücksichtigen können. Allein dem Kind die Verantwortung zu überlassen, dass die Schule darüber informiert wird, wäre unzureichende Vorsorge. 

Freitag, 10. Juni 2016

Jahresplanung der Wikimedia für 2017

Bericht von der Auftaktveranstaltung für die Jahresplanung von Wikimedia Deutschland am 28. Mai 2016 in Hamburg

Gearbeitet wurde erstmalig mit der Methode World Café (einfache Erläuterung, Wikipedia).

Donnerstag, 9. Juni 2016

Kettenbefristungen an Hochschulen sind Missbrauch

Wissenschaftliche Mitarbeiter dürfen nicht dauerhaft mit Drittmitteln befristet werden, urteilt das Bundesarbeitsgericht. Das Urteil könnte zu mehr festen Stellen führen. (ZEIT online 8.6.16)

Dienstag, 7. Juni 2016

Arpeggione, Baryton, Chordophon ...

Arpeggione

Baryton

Chordophon




Glyphosat

"Wenn ich mir ansehe, wo wir zu Beginn dieses Jahres waren, und wo wir uns jetzt befinden, dann ist AVAAZ unbestreitbar die treibende Kraft im Einsatz dafür, Glyphosat ein Ende zu setzen." 
Pavel Poc, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Umweltfragen des Europäischen Parlaments und führend im Kampf um Glyphosat.

Montag, 6. Juni 2016

Henryk M. Broder über Island

http://www.spiegel.de/thema/broders_reisen/

Auf die Frage "Sie werden oft als Populist, als streitbarer Zyniker angegriffen. Wie gehen Sie damit um?" hat Broder geantwortet: "Wenn die Leute das so empfinden, ist das völlig in Ordnung. Ich bin eine Rampensau. Der einzige Angriff, der mich kränken könnte, wäre der, ich sei langweilig."

Magazin des Leibniz-WissenschaftsCampus' Tübingen

"Wissensdurst"  Magazin des Leibniz-WissenschaftsCampus' Tübingen

Soziale Ungerechtigkeit im deutschen Bildungssystem geht zurück

Deutsches Bildungssystem ist besser als sein Ruf op-online.de 5.6.16
"So nehme die oft beklagte Koppelung zwischen sozialem Status der Eltern und Bildungsniveau der Kinder ab, ermittelte das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)."

Sonntag, 5. Juni 2016

Über die Veröffentlichung von Büchern in der Antike

Diese Bücher wurden meistens von der Person selbst,oder von ihren Sklaven geschrieben und in eine Bibliothek gebracht. Es gab meistens nur eine oder höchstens  zwei Ausgaben [Exemplare] eines Buches. Es war aber nicht üblich Bücher,  zu Hause zu haben.Wer aber ein Buch zu Hause hatte, war meistens sehr reich. (minimaus, 11 Jahre alt)

Zur Ergänzung: Es gab auch damals schon Buchhändler, die Bücher haben abschreiben lassen, um sie zu verkaufen, und zwar im ganzen Römischen Reich. In der Tat, solche Bücher waren teuer und entweder nur in öffentlichen Bibliotheken der Städte zu finden oder in Privatbibliotheken reicher Persönlichkeiten. Übrigens haben diese reichen Persönlichkeiten Bücher für Freunde abschreiben lassen oder an diese verliehen, damit sie abgeschrieben werden konnten. (ArnoldBentheim, eine historische Autorität bei gutefrage.net)