Sonntag, 4. Februar 2018

Wolfgang Ullmann und Werte

Ullmann im Gespräch mit Günter Gaus:

Für Ullmann hat die Erfahrung des Angriffes auf Dresden (1945) zu einem total Zusammenbruch oder zu einer "Entwertung der höchsten Werte" geführt.

Zitat:
"
Und diese Entwertung der höchsten Werte hat Sie auf welche Werte zurückgeführt?

Nicht auf Werte, das ist seither für mich ein Eckpunkt meines philosophischen Denkens, nicht auf Werte, sondern Normen, die zwar den Menschen betreffen, aber nicht aus seiner eigenen Existenz abgeleitet werden können.

Können Sie die Normen benennen?

Für mich, und ich denke, nicht nur für mich, sind es die Normen der christlichen Ethik, die auf dem Nachfolgegebot Jesu beruhen."

(Günter Gaus: Neue Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1992, S.102)

Dazu stellt sich ein anderes auf diesem Blog veröffentlichtes Zitat:

"Der Widerstreit der Werte, an dem sich unser Handeln ausrichtet, ist gerade der Grund warum es Ethiken – Klärungsinstanzen jenseits des einzelnen Falles – geben muss. Durch die Feststellung von 'Grundwerten' löst man dieses Problem nicht. Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden gehen eben nicht ineinander auf. Es ist selten liebevoll, die Wahrheit zu sagen, und Frieden können wir oft nur erreichen, wenn wir etwas Ungerechtigkeit hinzunehmen bereit sind. Ja, innerhalb eines einzigen Gebotes geraten wir in Entscheidungsschwierigkeiten."

(Hartmut von Hentig: Ach, die Werte! Ein öffentliches Bewusstsein von zwiespältigen Aufgaben. Über eine Erziehung für das 21. JahrhundertHanser, München, Wien, 1999, S.72)


Und hier der passende Tweet:
 Jan 30
: Warum im überlebenswichtig sind - Unser Kollege mit seinem Beitrag zum Content Cup:

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