Sonntag, 30. Juli 2023

 Können wir künstlicher Intelligenz vertrauen, Frau Zweig? Die ZEIT 27.7.23

"[...]ZEIT: Sie erforschen eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Wie wurden Sie zur Expertin? 

 Zweig: Es gibt dazu eine Geschichte. Ich bin etwa sieben, als Nachbarn wegziehen. Meine Mutter ruft in den Hof: "Willst du Tschüss sagen?" Ich: "Nö." Sie: "Du wirst das vielleicht bereuen." Aber ich spürte, dass das nicht der Fall sein würde – denn ich hatte mit denen kaum etwas zu tun. Damals wurde mir klar, dass eine gute Entscheidung immer auf allen relevanten Informationen fußt, die man in diesem Moment hat. Diese Idee zieht sich als roter Faden durch viele meiner Forschungsfragen. [...]

Zweig: Es geht um die gesellschaftlichen Folgen der Informatik, insbesondere um Interaktionen zwischen Menschen, vermittelt durch Software. Mein liebstes Beispiel dafür ist von 2016, dem Jahr der US-Präsidentschaftswahl. In Mazedonien grassierte damals die Jugendarbeitslosigkeit. Da kamen ein paar Teenager dahinter, Facebook-Nutzer mit politischen Texten auf ihre Webseiten zu locken. Mit Werbung auf diesen Webseiten ließ sich etwas verdienen. Das meiste Geld, so zeigte sich schnell, war mit Trump-Anhängern zu machen, die ließen sich schneller locken. Und so begannen mazedonische Teenager, auf Facebook schlecht über Hillary Clinton zu schreiben – ohne jedes politische Motiv. Das ist ein typisches emergentes Phänomen, wie wir das nennen. Eine an sich neutrale Technologie bringt zusammen mit einem psychologischen Effekt etwas Neues hervor. [...] Viele Leute glauben, die Technik sei jetzt ja so gut, da müsse man nur noch Daten reinschmeißen. Dazu kommt noch unsere Gutgläubigkeit. Ich sehe etwa derzeit viele Systeme im Personalbereich, bei denen man angeblich nur einen unstrukturierten Lebenslauf hochladen muss, und die Maschine schlägt dann passende Stellen vor. Absurd.  [...]

In meinem neuen Buch teile ich KI-Systeme ein in vier Sorten. Die erste Sorte gibt auf unsere Fragen faktische Antworten, die sich auch auf einem anderen Weg berechnen lassen. Ein Beispiel wäre die predictive maintenance, die Reparaturvorhersage, wo eine KI etwa einen Motor belauscht. Sobald dessen Geräusche vom gewohnten Muster abweichen, alarmiert die KI eine Technikerin, damit die sich den Motor anschaut, bevor es zum Kolbenfresser kommt. Solchen Systemen können wir vertrauen, weil wir ihre Ergebnisse nachprüfen können. Die zweite Sorte macht statistische Vorhersagen. Die können wir zumindest im Nachhinein checken. So wie wir prüfen können, ob es richtig ist, einem Fahranfänger höhere Versicherungsprämien abzuknöpfen, anhand der Unfallstatistik. Maschinen finden in Datensätzen viel besser subtile Muster, als Menschen es tun, und können so bessere statistische Analysen machen. Liegt eine aber ständig daneben, werden wir das bemerken – kein Problem also. Hier können wir KI sogar mehr vertrauen als dem sprunghaften Menschen. [...] 

 Von nicht überprüfbaren Fragestellungen, das wäre die dritte Sorte, sollte man eine KI fernhalten. Zum Beispiel sollte eine KI in neuartigen Situationen, sei es eine Pandemie oder der Mauerfall, keine politischen Ratschläge erteilen. Diese wären weder zu dem Zeitpunkt noch später in ihrer Wirkung nachprüfbar. Und dann könnte es noch KI-Systeme geben, die Werturteile abgeben, auch denen sollten wir nicht trauen. Zweig: Ein Beispiel, zu dem ich gerade mit einem Philosophen geforscht habe: Wenn KI einen Text bewertet und sie fast dieselben Noten gibt wie menschliche Gutachter, darf man das dann der Maschine überlassen? [...] Nun, ich habe dafür einfach eine eigene KI entwickelt. Von 16 Klausuren habe ich acht vorher korrigiert und die KI damit trainiert. Die hat mir dann vorhergesagt, welche Noten ich den restlichen acht Klausuren geben werde. Der Vergleich zeigte: Die vorhergesagten Noten und meine lagen nur 0,3 auseinander. Dabei hatte ich der KI nur eine einzige Sache zu den verbleibenden acht Klausuren verraten. Raten Sie mal, welche. [...] Die Gesamtzahl der Seiten! Daran sieht man so gut: Es reicht nicht, dass die Maschine fantastisch ist in der Vorhersage, wenn diese auf falschen Kriterien fußt. Denn wüssten meine Studierenden, die KI bewertet nur die Länge der Arbeit, dann würden sie sich danach richten und das eigentliche Ziel der Klausur gar nicht erreichen. Nämlich zu lernen, komplexe Zusammenhänge in einem Text zusammenzufassen – und das kann eine Maschine eben nicht beurteilen. Noch nicht."

Samstag, 29. Juli 2023

Unterstützung für Klimabewegung in Deutschland sinkt

"[...] Die Klima- und Umweltbewegung genießt in der deutschen Bevölkerung derzeit deutlich weniger Unterstützung als noch vor zwei Jahren. Zu dem Schluss kommt die gemeinnützige Organisation „More in Common“ in einer aktuellen Befragung.

Die Kritik der Befragten scheint sich dabei jedoch vor allem gegen konkrete Protestformen zu richten, etwa gegen die Aktionen der Letzten Generation – und (noch) nicht gegen die Notwendigkeit von Klimaschutz an sich. [...]

 Die Ergebnisse der Befragung im Detail:

  • Nur noch 34 Prozent der Befragten sagen, dass die Klima- und Umweltbewegung in Deutschland „grundsätzlich meine Unterstützung hat“. Das ist halb so viel wie vor zwei Jahren.
  • Auffällig ist dabei: Die Unterstützung sinkt recht gleichmäßig über alle gesellschaftlichen Gruppen hinweg – also auch in Bevölkerungsgruppen, die der Bewegung generell eher nahestehen. „More in Common“ unterscheidet in seiner Forschung zwischen sechs gesellschaftlichen Typen anhand ihrer Werte und Grundüberzeugungen.
  • Der Aussage „Die Klima- und Umweltbewegung in Deutschland hat das Wohl der gesamten Gesellschaft im Blick“ stimmen nur noch 25 Prozent zu. Vor zwei Jahren waren es noch 60 Prozent.
  • Offenbar wirkt die Klimabewegung nicht mehr so einladend auf die Menschen wie noch vor zwei Jahren, und ihre Fähigkeit zum Dialog wird stärker angezweifelt. Der Anteil derer, die finden, dass die Klima- und Umweltbewegung „offen dafür ist, dass Leute wie ich bei ihr mitmachen“, ist seit 2021 um mehr als die Hälfte gefallen. Ebenso stark ging der Anteil jener zurück, die der Ansicht sind, dass die Bewegung eine „verständliche Sprache“ spreche.
  • Aktuell finden 85 Prozent der Befragten, dass die Klima- und Umweltbewegung „häufig mit ihren Protestaktionen zu weit“ gehe. Vor zwei Jahren war es noch rund die Hälfte. Auch hier gibt es, anders als noch 2021, über alle gesellschaftlichen Gruppen hinweg eine breite Mehrheit. Es herrsche „eine neue Einhelligkeit beim Negativurteil“, schreibt „More in Common“.
  • Nur acht Prozent äußerten Verständnis für die Aktionen der Letzten Generation.
  • In den zusätzlich zur Befragung durchgeführten persönlichen Interviews sehen viele besonders kritisch, dass die „Aktionen die Bürgerinnen und Bürger direkt in ihrem Alltag treffen“ sollen.

Weitere Studien bestätigen Befunde

„More in Common“ kommt damit zu ähnlichen Ergebnissen wie andere kürzlich vorgelegte Studien. Das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) berichtete beispielsweise Ende Juni: Radikale Klimaproteste, also Straßenblockaden oder Angriffe auf Kunstwerke, fänden bei der Mehrheit der Menschen in Deutschland keine Unterstützung. Doch auf die Zustimmung zu klimapolitischen Maßnahmen an sich wirkten sich die radikalen Aktionen „kurzfristig“ nicht aus.

Auch im Anfang Juli veröffentlichten Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer sah mit 59 Prozent eine Mehrheit der Befragten die Klimaproteste eher kritisch. Zwei Drittel fürchteten, die Proteste könnten die gesellschaftliche Unterstützung für Klimaschutz gefährden. Fast die Hälfte glaubte eher nicht an ihre politische Wirksamkeit. [...]"

Alexandra Endres: WARNUNG VOR KULTURKAMPFUnterstützung für Klimabewegung in Deutschland sinkt drastisch - und das ist der Grund, FR 29.7.23

Freitag, 28. Juli 2023

Wie man nach der Pandemie wieder lächeln lernt

 Warum erhalten die Menschen in Japan Unterricht im Lächeln?

Manche Menschen haben vielleicht vergessen, wie man lächelt, weil sie so lange eine Maske getragen haben. Im Unterricht üben sie die Bewegung verschiedener Gesichtsmuskeln, um wieder zu lernen, wie man lächelt, ohne zu unbeholfen auszusehen.

LEILA FADEL, Moderatorin: Guten Morgen. Ich bin Leila Fadel. Vielleicht ging es Ihnen so: Sie gingen die Straße entlang, nahmen Augenkontakt mit jemandem auf und vergaßen, weil Sie so lange eine Maske getragen hatten, zu lächeln. Den Menschen in Japan wird jetzt beigebracht, wie sie wieder lächeln können. Der Unterricht beginnt mit Dehnübungen zur Entspannung, dann mit der Übung, verschiedene Gesichtsmuskeln zu bewegen, um wieder zu lernen, wie man lächelt, ohne zu unbeholfen auszusehen. (verbesserte Maschinenübersetzung)

https://www.npr.org/2023/05/17/1176600725/why-are-people-in-japan-getting-lessons-in-how-to-smile Times 23.5.2023

Mittwoch, 26. Juli 2023

Chinesischer Außenminister Qin Gang des Amtes enthoben

" [...] Seit einem Monat ist der chinesische Außenminister Qin Gang nicht mehr öffentlich aufgetreten. Nun ist er aus dem Amt entfernt worden. Wie der Staatssender CCTV berichtete, stimmte der Ständige Ausschuss des Volkskongresses bei einer Sitzung dafür. Präsident Xi Jinping habe eine präsidiale Anordnung zur Umsetzung der Entscheidung unterzeichnet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Sein Vorgänger Wang Yi soll erneut das Amt übernehmen. Zunächst lag noch keine Begründung für den Schritt vor. [...]

Das Verschwinden von hohen Beamten, Prominenten und Geschäftsleuten kommt in China immer wieder vor. Oft stellt sich später heraus, dass sie in Ermittlungen oder andere Kontroversen verwickelt waren.

Zu den bekanntesten Fällen der vergangenen Jahre gehört der 

ehemalige chinesische Interpol-Chef Meng Hongwei, der 2018 

auf einer Reise in China verschwand. Zwei Jahre später verurteilte 

ihn ein chinesisches Gericht wegen der Annahme von 

Bestechungsgeld zu einer langen Haftstrafe.

Qin Gang war erst im März nach einer steilen Karriere unter 

Staats- und Parteichef Xi Jinping zum Außenminister ernannt 

worden."

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-07/china-aussenminister-qin-gang-des-amtes-enthoben Die ZEIT 25.7.23

Montag, 24. Juli 2023

Grundwasser für Kartoffeln in der Wüste

 Nach Angaben von Öko-Test verbrauchen die ägyptischem Anbauer im Schnitt 407 Liter Wasser pro Kilogramm Kartoffeln.[...]

Kartoffeln auf deutschen Äckern kommen in der Regel ohne Bewässerung aus: Weil ägyptische Bauern aber billiger produzieren (sie verdienen weniger) sind Erdäpfel aus der Sahara bei uns sehr nachgefragt. Das Land ist mittlerweile Deutschlands drittgrößter Kartoffelexporteur. Damit 'fließt' Wasser, das in Ägypten knapp ist, quasi direkt nach Deutschland, wo die Bauern auf ihren Kartoffeln sitzen bleiben.
Freitag, 20.7.23

Freitag, 21. Juli 2023

Der Star (Anekdote)

 Im Haushalt von Leopold Mozart lebten viele Singvögel, die die Familienmitglieder nach ihren Lieblingsmelodien unterschieden. 

Als Mozart von zu Hause auszog, vermisste er diese Begleitmusik sehr. Doch als er an einer benachbarten Vogelhandlung vorbeiging hörte er eine bekannte Melodie. "Ach, das ist doch der Klaus!" Er ging in den Laden und fand einen Star, der diese Melodie konnte. Er kaufte ihn für 34 Kreuzer (schrieb die Ausgabe in seine Haushaltsbuch) und als der Star starb, wurde er auf dem Familienbesitz begraben. Auf seinem Grabstein stand eine von Mozart selbst formulierte Grabinschrift: "Hier ruht ein lieber Narr / Ein Vogel Staar / Noch in den besten Jahren / Musst er erfahren / Des Todes bitteren Schmerz. / Mir blu’t das Herz / Wenn ich daran denke. Ich wett er ist schon oben / Um mich zu loben / Für diesen Freundschaftsdienst / Ohne Gewinnst. / Denn wie er unvermuthet / Sich hat verblutet / Dacht er nicht an den Mann / der so schön reimen kann.

(https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/mozart-vogel-star-tod-was-heute-geschah-04061787-100.html)

Mittwoch, 19. Juli 2023

Chinas Außenminister Qin Gang lange nicht gesehen

 Seit drei Wochen abwesend :Wo ist Chinas Außenminister Qin Gang? Datum: 18.07.2023 09:38 Uhr Chinas Außenminister Qin Gang wurde zuletzt Ende Juni öffentlich gesehen. Das Treffen des Asean-Gipfels ließ er ausfallen - nach Angaben Pekings aus gesundheitlichen Gründen.

Montag, 17. Juli 2023

1945 im eroberten Berlin

 Eine 19-jährige Augenzeugin schrieb Tagebuch anlässlich der Potsdamer Konferenz.

https://www.spiegel.de/geschichte/potsdamer-konferenz-1945-wie-churchills-sekretaerin-die-neuordnung-der-welt-erlebte-a-6599ba61-7dc2-48a9-9cf7-3d12f3e2debe

Ermächtigung für Netanjahu?


Alan Posner schreibt: "Wenn es aber den Kräften der Mitte nicht gelingt, ihm (Netanjahu) ein Angebot zu machen, das er nicht ablehnen kann, wird das Land [...] einen Schritt in Richtung der dystopischen Vision Hararis [Israel als messianische Diktatur] getan haben, der nur schwer rückgängig zu machen sein dürfte." Zur Begründung dieser These führt er in bester AfD-Manier an, Israel drohe durch die "Waffe Gebärmutter" der ultraorthodoxen Frauen eine dauerhafte Mehrheit der extremen Orthodoxen.
Es ist fraglich, ob Netanjahu  ein Angebot annehmen würde, ohne das ihm Straffreiheit  zugesichert wird. Es ist aber sicher, dass man ihn nicht zwingen kann, ein solches Angebot anzunehmen. 
Weil Netanjahu mit der radikalen Rechten und den Ultraorthodoxen zusammengeht, sollten die Liberalen die Rechtsprechung unter deren Kuratel stellen. Die Argumentation ähnelt fatal der, mit der Vertreter demokratischer Parteien Hitlers Ermächtigungsgesetz zustimmten.

Hunger darf nicht als Kriegswaffe eingesetzt werden

 Hunger als Kriegswaffe ist schrecklich.

Deshalb stimme ich zwei Forderungen einer Petition der Aktion gegen Hunger an Bundeskanzler Scholz zu:

  • Setzen Sie sich dafür ein, Hunger als Kriegswaffe weltweit zu stoppen!
  • Investieren Sie in den Schutz der Zivilbevölkerung in Konfliktregionen und in friedensfördernde Maßnahmen.
Aber der Forderung 
"Stellen Sie sicher, dass Menschen in Kriegsgebieten Zugang zu Nahrungsmitteln haben." kann ich nicht zustimmen. Das konnten nämlich nicht einmal die USA sicherstellen, geschweige der deutsche Bundeskanzler.
 
dazu sieh auch:

Sonntag, 16. Juli 2023

Anti-Gender-Antrag der AfD verleitet sogar CDU-Politikerin zum Gendern

 " In einer lebhaften Debatte ging es am Mittwochabend im Bundestag eine gute halbe Stunde ums Gendern. Zum wiederholten Male hatte die AfD einen entsprechenden Antrag gestellt ("Keine Verfremdung durch sogenannte Gendersprache", PDF). Dieses Mal machte sich die Rechtaußenfraktion besonders wenig Arbeit: Sie kopierte in großen Teilen einen Antrag der Thüringer CDU-Fraktion, der vergangenen Herbst mit Unterstützung der AfD angenommen worden war (queer.de berichtete). 

Für die AfD trat Mariana Harder-Kühnel ans Rednerpult – und sprach nicht nur über das Thema, sondern auch über Wahlumfragen, "unbezahlbare Wärmepumpen" oder "schwangere Männer". Beim Gendern, so behauptete die 48-Jährige, gehe es – wie bei vielen Ampelprojekten – um nichts weniger als die "Unterdrückung der Mehrheit". Deshalb sei ein Verbot des Genderns nicht nur in Behörden, Schulen und Universitäten nötig, sondern auch im – eigentlich politisch unabhängigen – öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Genau diese Verbote fordert der CDU/AfD-Antrag. [...]

Der SPD-Abgeordnete Helge Lindh bezeichnete den AfD-Antrag als "typisches Manöver", mit der die Rechtsaußenfraktion die CDU vorführen wolle. Der Wuppertaler warf der AfD vor, "manisch besessen von Gendern und Identität" zu sein. "Sie sind die größte Sprachpolizei", so Lindh weiter. [...]"

https://www.queer.de/detail.php?article_id=46025, 22.6.23

Mittwoch, 12. Juli 2023

#History auf TikTok und Instagram

Andrea Lorenz und

 

"Wie werden historische Ereignisse auf TikTok und Instagram dargestellt? 

Das erforscht das Wissenschaftsprojekt "SocialMediaHistory" – 

mit der Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern. 

Projektmitarbeiterin Andrea Lorenz berichtet im Interview über 

Herausforderungen bei der Untersuchung sozialer Netzwerke 

und erste Forschungsergebnisse."

https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/521549/history-auf-tiktok-und-instagram/


Das Problem sind vor allem die Fülle des Materials

 und die Tatsache, dass sehr vieles gelöscht wird.  (Fontanefan)


Ein Treffen mit Aung San Suu Kyi in Myanmar

 der thailändische Außenminister Don Pramudwinai konnte am Sonntag Aung San Suu Kyi in Myanmar besuchen. [...]

 In Kambodscha will sich Dauer-Premierminister Hun Sen am 23. Juli wieder im Amt bestätigen lassen, nachdem die wichtigste Oppositionspartei verboten wurde.

Hun Sen war seit dem Coup der einzige Premierminister, der Myanmar besucht hat. Und Thailands Außenminister Don Pramudwinai hatte noch im vergangenen Monat ein Treffen mit Myanmars Militärführern organisiert, das von den anderen Asean-Mitglieder gemieden wurde, um über "Grenz-, Handels- und Flüchtlingsprobleme" zu sprechen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden 1,5 Millionen Menschen bislang durch den blutigen Putsch vertrieben. Thailand und Myanmar teilen eine über 2000 Kilometer lange Grenze. Immer wieder kommt es zu Verletzungen des Luftraums, wenn das birmanische Militär Angriffe gegen die Gebiete Myanmars fliegt, die seine Gegner kontrollieren. Neben diesen Blöcken sind noch Brunei, Laos, Malaysia und Vietnam Asean-Mitglieder.

Aung San Suu Kyi ist angeblich gesund

Don Pramudwinai war es nun auch, der am Mittwoch berichten konnte, dass er die gestürzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi, 78, getroffen habe, die derzeit Berufung gegen Verurteilungen zu insgesamt 33 Jahren Haft einlegt. Die Vorwürfe reichen von Aufwiegelung und Wahlbetrug bis hin zu Korruption und Verstößen gegen ein Staatsgeheimnisgesetz. Aung San Suu Kyi befinde sich bei guter Gesundheit, sagte Don vor Journalisten in Jakarta, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Das Treffen sei "ein Ansatz der Freunde Myanmars, die eine friedliche Lösung anstreben", so Don. [...]"

https://www.sueddeutsche.de/politik/myanmar-aung-san-suu-kyi-besuch-1.6022510

Was bedeuten Klimaveränderungen für die Menschheitsgeschichte? (Dipesh Chakrabarty)

 "Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter".von Dipesh Chakrabarty

"Die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels und des Verlusts der Artenvielfalt sind zunehmend spürbar. Sie führen vor Augen, dass menschliches Handeln die langfristigen Bedingungen des Lebens auf dem Planeten verändert – mit potenziell gravierenden Konsequenzen. Der Historiker Dipesh Chakrabarty fragt danach, was es heißt, den Menschen nicht nur als gesellschaftlich, kulturell und politisch handelndes Wesen, sondern auch als geologischen Akteur zu begreifen, der auf vielfältige Weise mit dem Planeten und seiner Geschichte verflochten ist.

Wer verdient wieviel?

 Arbeitgebern wie Arbeitnehmern liegt nicht selten daran, dass unklar bleibt, was übliche Durchschnittsverdienste sind. Arbeitgeber wollen die Ansprüche von Bewerbern niedrig halten, Arbeitnehmer wollen vermeiden, als wenig qualifiziert zu gelten, aber auch nicht mit der Höhe ihres Verdienstes Neid erwecken.

Für eine grobe Einschätzung der durchschnittlichen Verdienste in den verschiedenen Berufssparten gibt aber der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit nützliche Hinweise.

Freilich, je nach Berufserfahrung, Dienstjahren und spezieller Einsatzstelle kann die Bezahlung auch deutlich variieren.

Immerhin ist es nützlich, dass auch andere etwa gleichwertige Berufsbezeichnungen mit angegeben werden. Ich persönlich hätte mir nicht gedacht, dass "Ofenführer" und  "Fachkraft für Süßwarentechnik" mit zum Berufsfeld "Bäcker und Konditor" gehören.

Hier ein Beispiel zu Koch/Köchin: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/3722

Dienstag, 11. Juli 2023

Die 7 Tage mit der höchsten Weltdurchschnittstemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen

 The 7 hottest days on Earth in the last 100,000+ years all happened in the last week:

Sie lagen alle hintereinander. Zufällig?

July 6 ~ 17.23°C / 63.01°F July 7 ~ 17.20°C / 62.96°F July 4 ~ 17.18°C / 62.93°F July 5 ~ 17.18°C / 62.92°F July 8 ~ 17.17°C / 62.90°F July 10 ~ 17.12°C / 62.81°F July 9 ~ 17.11°C / 62.79°F

Freitag, 7. Juli 2023

Reichtumssteigerung

 

https://rheinneckar.social/@Strandjunker@mstdn.social/110674244720288893

Wealth of Elon Musk
2012: $2,000,000,000
2023: $248,900,000,000

Wealth of Jeff Bezos
2012: $18,400,000,000
2023: $153,100,000,000

Wealth of Mark Zuckerberg
2012: $17,500,000,000
2023: $104,900,000,000

Federal Minimum Wage
2012: $7.25
2023: $7.25

Three words: tax the rich.

alth of Elon Musk
2012: $2,000,000,000
2023: $248,900,000,000

Wealth of Jeff Bezos
2012: $18,400,000,000
2023: $153,100,000,000

Wealth of Mark Zuckerberg
2012: $17,500,000,000
2023: $104,900,000,000

Federal Minimum Wage
2012: $7.25
2023: $7.25

Three words: tax the rich.


Geringverdiener und andererseits gesellschaftliche Unterstützung für Großverdiener?

"[...] Ich bin Alleinverdiener, weil meine Frau vor ein paar Monaten schwer erkrankt ist und Pflegestufe hat. Trotzdem bezahlen wir unser Haus ab, zahlen Steuern und versuchen unseren Kindern ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen. Ich verdiene meinem Tarif entsprechend und auch ein bisschen mehr, dennoch sind wir immer in den roten Zahlen. Ganz ohne Urlaubsreisen, neue Autos oder Markensachen. Wir kommen irgendwie durch, aber eine Rücklage fürs Alter oder ähnliches ist seit Jahren nicht mehr drin.

Bin ich nun neidisch auf besser Verdienende? Nein, bin ich nicht. Viele dieser Menschen haben sich ihren Wohlstand erarbeitet. In unserem Leben ist vieles passiert, was im Vorfeld nicht absehbar war und was es uns als Familie nun schwerer macht, wo ich nun zu dem Punkt komme, womit ich nicht einverstanden bin: die Verhältnismäßigkeiten stimmen nicht. Leute, die wohlhabend oder reich sind sollten nicht steuerlich zusätzlich entlastet werden, während Otto Normal den vollen Betrag zahlen muss. Es sollte Obergrenzen geben, die so funktionieren, dass staatliche Zuwendungen ab einer bestimmten Größenordnung entfallen, auch Kindergeld und ähnliches. Diese Beträge sollte man dann nehmen und damit Geringverdiener, Schulbildung und öffentliche Einrichtungen zu subventionieren. Wer viel Geld hat, der sollte auch mehr zahlen. Und ich rede nicht davon, dass Wohlhabende oder Reiche enteignet werden sollen, denn es würde genug für sie bleiben. [...]" (Lord Sixtus am 6.7.23 auf Twitter, zitiert, da - ungefragt - unter meinen Notifications. Dort auch kritische Reaktionen auf ihn und Beifall für ihn aufgrund ähnlicher Erfahrungen)

Lord Sixtus ist noch dabei, sein Haus abzubezahlen, offenbar ist er kein Geringverdiener.
Womit bezahlen Geringverdiener eine Wärmepumpe? Warum muss Elterngeld an Besserverdienende mit über 150 000 € ausgezahlt werden, damit deren Ehefrauen eine größere Chance auf ein wenig mehr Arbeitsteilung in der Familienarbeit erhalten? Hilft das zu mehr Arbeitsteilung?

Blog von Lord Sixtus: Wortlord (Reflexionen) - Was in den USA zum wirtschaftlichen Zusammenbruch führen würde, wird in Deutschland abgefedert.
Wie viel Lebensrisiken der einzelnen soll die Gesellschaft mittragen?

Donnerstag, 6. Juli 2023

Pflege: "Ich habe Gott immer um Kraft gebeten"

 "[...] Woher haben Sie Ihren Glauben?

Schubert: Es ist ein Geschenk, das ich früher einmal bekommen habe durch den Segen am Ende des Kindergottesdienstes. Das ist für mich bis heute das Wichtigste.

Gab es Momente, in denen Ihnen der Glaube abhandengekommen ist?

Schubert: Nein. Das ist ja das Schöne. Auch in den schlimmsten Situationen. Ich habe Gott immer um Kraft gebeten. Merkwürdiger­weise habe ich wenig um Verzeihung gebeten. Müsste man ja eigentlich auch.

Was ist Gott denn für Sie?

Schubert: Es gibt etwas, auf dem alles beruht, ein konstruktives Prinzip – das ist für mich Gott. Alle Blumen, alle Sterne, alles, was es gibt. [...]"

Chrismon 07/2023

Engagierter Ruhestand

 https://www.banst-pt.de/versorgung/engagierter-ruhestand/

Mittwoch, 5. Juli 2023

euro|topics: Angst vor mehr Gewalt nach Angriff auf Dschenin

 

Israel hat eine zweitägige großangelegte Militäroffensive im Westjordanland für abgeschlossen erklärt. Premier Netanjahu kündigte jedoch an, dies sei "kein einmaliger Vorgang" gewesen. Die Armee war nach mehreren Luftschlägen mit Bodentruppen in die Stadt Dschenin eingedrungen, die als Hochburg militanter Islamisten gilt. Laut palästinensischer Seite wurden mindestens 13 Menschen getötet. Kommentatoren sind besorgt.

THE INDEPENDENT (GB)

Israel macht sich noch mehr Feinde

The Independent mahnt:

„Niemand kann ernsthaft glauben, dass man auf diese Weise die Sache des Friedens voranbringen, die Sicherheit Israels stärken oder die anhaltenden Terroranschläge auf unschuldige israelische Zivilisten stoppen kann. ... Statt der Palästinensischen Autonomiebehörde zu helfen, ihre Macht in Krisenherden wie Dschenin und Nablus wieder aufzubauen, rekrutiert Israel so indirekt Leute für die Dschenin-Brigaden. Bald wird Israel keine palästinensische Regierung mehr haben, mit der es verhandeln kann, und daran trägt es selbst größtenteils die Schuld.“

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SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (DE)

Es braucht eine politische Lösung

Militäreinsätze dienen nicht dem vorgegebenen Ziel, Terrorismus zu bekämpfen, meint auch Israel-Korrespondent Peter Münch in der Süddeutschen Zeitung:

„Kurzfristige Erfolge werden mit langfristigen Schäden bezahlt: Jeder Tote und jede Zerstörung lassen Hass und Hoffnungslosigkeit auf palästinensischer Seite wachsen. ... Wenn Israel seinen Sieg erklärt hat in Dschenin, dann wird keine Ruhe einkehren, sondern es werden weitere Militäreinsätze folgen - noch größer, noch härter, mit noch mehr Potenzial zur Eskalation an anderen Fronten von Gaza bis Libanon. Militärische Mittel drehen die Spirale der Gewalt weiter. Beenden kann die Gewalt nur eine politische Lösung.“

Peter Münch
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JUTARNJI LIST (HR)

Antwort auf palästinensische Angriffe

Der Militäreinsatz in Dschenin ist eine Folge der wachsenden Feindseligkeiten, analysiert Jutarnji list und zählt mehrere Angriffe auf Israelis auf:

„In den letzten Monaten kam es zu einem sprunghaften Anstieg in der Zahl der Zwischenfälle auf den Straßen des Westjordanlandes, vom Werfen von Steinen und Molotowcocktails bis zu Angriffen mit Schüssen. Seit Beginn des Jahres haben die Palästinenser 28 Israelis getötet und Ende Juni fand bei einer Tankstelle am Eingang der Siedlung Eli einer der schwersten Zwischenfälle statt, die Ermordung von vier jüdischen Zivilisten. ... Gestern wurden sieben Menschen verletzt, als ein Autofahrer Passanten in der Nähe eines Einkaufszentrums in Tel Aviv überfuhr und danach ausstieg, um die Zivilisten zu erstechen.“

Robert Bajruši
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KURIER (AT)

Beide Seiten brauchen neue Anführer

Israelis und Palästinenser sind in alten Mustern gefangen, findet der Kurier:

„Es gilt, endlich aus dem Teufelskreis auszubrechen und das Blutvergießen zu stoppen. Dazu braucht es aber mutige Schritte und auch neue, mutige Politführer, die nicht in den alten Mustern gefangen sind. Das aktuelle Personal? Schlimm: Auf der einen Seite ein 73-jähriger Langzeit-Regierungschef, der 1988 erstmals in die Knesset einzog, auf der anderen mit Mahmud Abbas ein 87-jähriger Präsident, der sich Neuwahlen beständig entzieht. Die beiden stehen nicht für Erneuerung und Hoffnung. Im Gegenteil, sie verspielen die Chancen ihrer Kinder und Enkel.“

Walter Friedl
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