Dienstag, 30. Juli 2019

Die malenden Bergleute - "The Pitmen Painters" - Ashington Group

Für mich wirkt die Gruppe,über die ich heute erstmals etwas gelesen habe, ein wenig wie die Dortmunder Gruppe 61, die Arbeiterschriftsteller um Max von der Grün, zu denen freilich auch der heute weit bekanntere Günter Wallraff gehörte. Aber sie unterscheiden sich nicht nur dadurch, dass sie malten, nicht schrieben, sondern auch dadurch, dass sie als Gruppe viel länger einen Zusammenhalt hatten und dass die einzelnen Mitglieder weit weniger als Individuen unabhängig von der Gruppe bekannt geworden sind wie Wallraff und von der Grün, aber eben auch Angelika Mechtel und Peter-Paul Zahl.
Als Beweis für den Zusammenhalt: Die Ashington Group traf sich 50 Jahre lang regelmäßig in Ashington. 

"The Ashington Group was a small society of artists from AshingtonNorthumberland, which met regularly between 1934 and 1984. Despite being composed largely of miners with no formal artistic training, the Group and its work became celebrated in the British art world of the 1930s and 1940s.
The Group began as the Ashington branch of the Workers' Educational Association (WEA), which first advertised a class on 'Evolution' in 1927; after a further seven years of evening classes in various subjects they turned their attention to art appreciation.[1] The WEA and Durham University organised for a tutor, the painter and teacher Robert Lyon (1894-1978) to come and instruct the group, but its members, mainly miners from the Woodhorn and Ellington Collieries, quickly grew dissatisfied with the course. Lyon suggested that the group members instead try creating their own paintings as a means to develop an understanding and appreciation of art.

By 1936 the group - many of whose members were committed to the principles of the Independent Labour Party - had drawn up an extensive list of regulations, by which all members had to abide, and named itself the Ashington Group; it also held its first exhibition at the Hatton Gallery, part of Armstrong College, Newcastle-upon-Tyne.[2] A further exhibition was held in 1938 as an extension of the Mass Observation project.

By the early 1940s the Group had exhibited in London, and continued to thrive after Lyon left to teach in Edinburgh, though he remained in contact with the Group's members. Over the next few years the work of the Group was noticed and praised by a number of prominent British artists and critics, such as Julian Trevelyan and Henry Moore.

After World War II, critical interest in the Group waned, but they continued to meet weekly, producing new art and taking on new members. The critic William Feaver met one of the Group's central members, Oliver Kilbourn, in the early 1970s, and began a renewal of interest in their work, which was restored and featured in several touring exhibitions. In the 1980s, the Group's "Permanent Collection" became the first western exhibition in China after the Cultural Revolution.[2]

The Group's meeting hut was finally demolished in 1983; Kilbourn, the last of the Group's founder members, arranged for the paintings to be put in trust prior to his death in 1993, and they are now kept in Woodhorn Colliery Museum.[3] Feaver's book about the Group, Pitmen Painters: The Ashington Group 1934-1984, has been adapted[4] into a play by Lee Hall.
The paintings can be seen at Woodhorn near Ashington, Northumberland."

Montag, 29. Juli 2019

Zum Zusammenhang der Geschichte von Worms und Ladenburgs und ihrer jüdischen Bevölkerung

Darstellung der Wikipedia: Ladenburg grün unterlegt Worms gelb
Bereits im 10. Jahrhundert wurden [in Ladenburg]  die ersten mittelalterlichen Stadtmauern errichtet. König Heinrich II., der Heilige, bestätigt dem Bischof von Worms 1006 alle Besitzungen des Domstifts zu Ladenburg und fünf Jahre später verlieh er dem Bischof die Grafschaft zu Lobdengau.
Eine herausragende Stellung nahm [in Worms] die jüdische Gemeinde ein, die im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine der bedeutendsten im Heiligen Römischen Reich war und zusammen mit der jüdischen Gemeinde von Mainz und Speyer die sogenannten SchUM-Städte bildete. Ab etwa 960 in Worms belegt, genossen die jüdischen Kaufleute in Worms, die besonders im Fernhandel tätig waren, seit dem 11. Jahrhundert kaiserliche Zollfreiheiten und wie die Juden in Speyer Handelsfreiheit im ganzen Reichsgebiet. In Worms entstand eine berühmte Talmudschule, die auch der bedeutende französische jüdische Gelehrte Raschi besuchte. Eine Synagoge wurde 1034 eingeweiht, der noch erhaltene jüdische Friedhof, der älteste in Europa, besteht mindestens seit 1058/59. Trotz ihrer privilegierten Stellung wurden 1096, als das Kreuzfahrerheer des ersten Kreuzzuges Worms erreichte, alle Juden ermordet, die sich nicht der Zwangstaufe unterzogen oder stattdessen Selbstmord begangen hatten. Nachdem der kaiserliche Schutz wiederhergestellt war, siedelten sich in Worms erneut Juden an, den Zwangsgetauften wurde die Rückkehr zum Judentum gestattet. Während des zweiten Kreuzzuges konnten sich die Wormser Juden rechtzeitig in Sicherheit bringen.[21] Im späteren 12. Jahrhundert wurde eine neue Synagoge errichtet und ausgebaut.
Im Jahr 1253 trat [in Ladenburg] mit SchultheißSchöffen und Bürgern erstmals die Gemeinde in Erscheinung. 
Im 13. Jahrhundert begann die Bedeutung der jüdischen Gelehrten Worms’ abzunehmen. Erhalten geblieben ist ein Gebetbuch, das Wormser Machsor von 1272, das auch das älteste schriftliche Zeugnis in jiddischer Sprache enthält. Während der Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes wurde die jüdische Gemeinde in Worms 1349 vernichtet. Im Mai 1353 wurde Juden die Ansiedlung in Worms im Interesse des „Stadtwohls“ wieder gestattet, der Erwerb von Grundbesitz außerhalb des Ghettos, der nun eingerichteten Judengasse rund um die Synagoge, war ihnen nun nicht mehr gestattet. Die jüdische Gemeinde erreichte ihre frühere Bedeutung nie mehr.[21] 
1385 wurde die Herrschaft über Ladenburg nach einer blutigen Fehde zwischen Worms und Pfalz geteilt.
Im Jahre 1400 versagten die Wormser Bürger ihrem Bischof den Gehorsam und vertrieben ihn, worauf dieser Ladenburg zum Bischofssitz erhob. Bischof Johann II. von Fleckenstein ließ 1412 an der St.-Gallus-Kirche den Südturm errichten, „weil ihm, als Bischof, zwei Türme zustehen“, somit ein Dom. Unter Bischof Johann III. von Dalberg (1455–1503) hatte Ladenburg seine größte Blüte. 1512, an der Schwelle zur Neuzeit, besuchte sein Freund Kaiser Maximilian die Stadt.

Der spätere Reformator Reuchlin leitete die vom Kloster Lorsch übernommene und mit Dalbergschen Beständen ergänzte und heute als Bibliotheca Palatinabekannte, Büchersammlung. 1564 kam es am Weihnachtsabend zu einer Schlägerei zwischen dem reformierten Pfarrer Eckard und Bischof Bettendorf in St. Gallus. Im folgenden Jahr versöhnte sich Bettendorf mit den Wormsern und verließ Ladenburg, das Nebenresidenz blieb. Daraufhin ließ der calvinistischeKurfürst von der Pfalz am Karfreitag die St.-Gallus-Kirche plündern und katholische Bildnisse zerstören (Kurpfälzer Bildersturm).

1615 wurde die Juden erneut aus der Stadt [Worms] vertrieben, konnten im folgenden Jahr jedoch zurückkehren. Auch mit der Zerstörung der Stadt durch die Franzosen 1689 musste die jüdische Gemeinde erneut aus Worms fliehen und es dauerte mehr als ein Jahrzehnt, bevor sie zurückkehren konnte.[21]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt [Ladenburg] 1622 durch Peter Ernst II. von Mansfeld zum Teil zerstört und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689–1693) von General Mélac geplündert. 1705 einigten sich die Brüder Kurfürst Johann Wilhelm und Bischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg auf einen größeren Gebietsaustausch. Ladenburg fiel dabei samt Neckarhausen komplett an die Kurpfalz, die ein Oberamt Ladenburg mit der Stadt als Sitz einrichteten.

Samstag, 27. Juli 2019

Ist Volk als Begriff rechts, links oder neutral?

Wenn ein Richter sein Urteil "im Namen des Volkes" spricht, ist damit gemeint, dass er nicht aufgrund seines privaten Standpunktes, auch nicht aufgrund seiner Ideologie oder Gruppenzugehörigkeit, sondern aufgrund der staatlichen Gesetzgebung im Sinne der Gesamtgesellschaft urteilt.
Ähnlich ist es bei der Verpflichtung von Regierenden auf das Wohl des Volkes (nicht "der Wirtschaft", nicht "der Arbeiterklasse").
Dagegen wird beim Begriff "Volksverräter" unterstellt, dass es Verpflichtungen gegenüber einem Teil der Bevölkerung gebe, die über die rechtlichen Verpflichtungen und die politische Verantwortung der Gesamtgesellschaft hinaus gingen.*
Das widerspricht dem Demokratieverständnis des Grundgesetzes und setzt somit einen "Volksbegriff" voraus, der dem des GG widerspricht.
Volk ist gewiss kein "linker" Begriff, aber gewiss auch kein "rechter", sondern seine Bedeutung wechselt im inhaltlichen Zusammenhang. Das wird ganz deutlich bei dem Gebrauch des Slogans "Wir sind das Volk" 1989 und 2015.
1989 war damit gemeint: Nicht die Partei, sondern die Gesamtheit der Bevölkerung soll entscheiden. Die Partei ist verpflichtet, zu deren Wohl zu entscheiden. Wenn sie das nicht tut, hat sie den Anspruch auf Regierungsgewalt verwirkt.
2015 war damit gemeint: Wir treten dafür ein, dass wir gegenüber anderen Vorrechte haben. Wer für gleiche Rechte für alle Menschen eintritt, handelt gegen den Willen unseres Volkes. Nicht die Regierung, sondern nur die, die sich unserer Meinung anschließen, haben einen Anspruch, im Namen des Volkes zu sprechen und zu handeln.
In beiden Fällen ist der Begriff nicht "neutral", sondern er steht für eine spezifische politische Auffassung. Wie die sich auswirkt, haben wir 1989 erlebt und erleben wir heute.

* Im frühen 19. Jahrhundert war damit meist der abhängig arbeitende Teil der Bevölkerung gemeint im Unterschied zu den reichen Besitzenden.  
Nach dem 1. Weltkrieg wurde im Zusammenhang mit der Dolchstoßlegende den Vertretern der Revolution vom November 1918 und im Gefolge davon den Unterzeichnern des Versailler Vertrags unterstellt, sie hätten einen möglichen Siegfrieden des Deutschen Reiches verhindert. In diesem Sinne wurde der Begriff Volksverräter von der Rechten aufgegriffen und während der NS-Herrschaft dann für alle Gegner des Regimes verwendet. 

Mittwoch, 24. Juli 2019

Die globale Erwärmung ist beispiellos

https://www.tagesschau.de/ausland/klimawandel-regional-101.html

Schutz vor Phishing möglich?

https://www.sueddeutsche.de/digital/phishing-menschen-sind-neugierig-aengstlich-oder-gestresst-1.4536259

Streit um private "New School" eskaliert

Streit um private "New School" eskaliert 
Die Privatschule "New School" wollte Bildung revolutionieren. Nun mussten alle Kinder sie verlassen, Leitung und Eltern sind im Konflikt.  
JONAS BICKELMANN

 Das Konzept klingt vielversprechend: An der staatlich anerkannten „New School“ sollen Kinder, die es an anderen Schulen schwer hatten oder sogar scheiterten, frei lernen dürfen. Die alternative Privatschule in der Alt-Treptower „Factory“ – einem alten Fabrikgebäude mit Start-ups nahe des Landwehrkanals – unterrichtet nicht mit Kreide und Tafel, sondern mit Tablets. Die Unterrichtsbedingungen sind familiär: Insgesamt besuchen die Einrichtung für 12- bis 17-Jährige weniger Schüler, als an öffentlichen Schulen in einer einzigen Klasse sitzen. [...]

Cornelia Eybisch-Klimpel ist eine der Mütter. Sie sagt: „Keiner wollte, dass es so kommt. Meine große Hoffnung ist, dass dieser Konflikt für etwas gut ist, es zu einer Verständigung über das pädagogische Konzept kommt." Sie möchte, dass die New School fortbesteht. Ihr Kind habe an der Schule „eine super Entwicklung hingelegt.“ Von den Bedingungen der New School können viele staatliche Schulen nur träumen. Geld war seit der Gründung 2015 kein Problem, die Schule wird von Udo Schloemer unterstützt. Er ist ein bekannter Name in der Start-up-Branche: 2011 gründete er den ersten Bürocampus „Factory“ in Mitte.
Schulleiterin Kirsten Henschke sagt, Eltern hätten „erhebliche persönliche Vorwürfe“ gegenüber dem Team erhoben und unterstellt, es seien E-Mails an die Schulgründerin abgefangen worden. Dies mache das vertrauensvolle Miteinander unmöglich. Mutter Cornelia Eybisch-Klimpel entgegnet, sie habe lediglich in einer SMS an Schulgründerin Heimig-Schloemer nachgefragt, ob das Schreiben der Eltern sie erreicht habe. [...]"

(Streit um private "New School" eskaliert, Tagesspiegel 23.7.19)

Offenbar macht die Organisation von Unterricht im Sinne der Eltern nicht nur an Staatsschulen Probleme. - Natürlich ist jeder Fall anders. Dazu kann man im Tagesspiegel nachlesen.

Dienstag, 23. Juli 2019

Weshalb wir nicht das Leben auf der Erde vernichten werden, sondern allenfalls die Menschheit

Ein Interview mit James Lovelock

"Der Chemiker James Lovelock (90) ist ein Mitbegründer der so genannten Gaia-Theorie, nach der die Erde als ein lebender Organismus betrachtet werden kann. Anfangs umstritten, bildet sie heute die wichtigste Grundlage für die Erdsystemwissenschaft. [...]
Die Erde hat Arten erduldet, die viel schädlicher waren als wir. Denken Sie nur daran, wie die ersten Photosynthese-Organismen auftauchten und begannen Sauerstoff auszustoßen – ein ekliges, giftiges Gas. Das muss eine unglaubliche Anzahl Arten vernichtet haben. Natürlich hat sich die Natur den Veränderungen angepaßt und sie in Vorteile verwandelt. Aber damals muss es schrecklich zugegangen sein. [...]"

https://www.heise.de/tr/artikel/Koennen-wir-die-Erde-zerstoeren-917173.html 29.1.2010

Gaia-Hypothese

Das systemische Risiko von Aladdin von Blackrock

Aladdin ist das "Datenanalysesystem,[2] das die Risikomanagementplatt-form[3] des US-amerikanischen Finanzdienstleisters BlackRock ist. [...]
Kritiker von BlackRock weisen auf die Risiken hin, die durch das hohe Marktgewicht von Aladdin gegeben sind. Dies könne ein Klumpenrisiko für die Finanzmärkte sein. Wenn mehrere Finanzschwergewichte aufgrund von identischen Aladdin-Empfehlungen nach dem gleichen Muster handeln würden, könne dies zur Instabilität beitragen.[16] BlackRock sieht dagegen diese Gefahr nicht, da Aladdin nur ein Ratgeber sei, jeder Investor selbst entscheide und dabei unterschiedliche Strategien und Ziele verfolge.[7]
Aladdin sei auf möglichst hohe Rendite, bei gleichzeitig minimalem Risiko ausgerichtet, lautet eine weitere Kritik. Nichtmonetäre Faktoren wie beispielsweise Umweltschutz, Mitarbeiterzufriedenheit und langfristige unternehmerische Perspektiven würden nicht in die Analysen von Aladdin einfließen.[23]" (Wikipedia)

Das bedeutet ein Systemrisiko.


Die Fondsgesellschaft Blackrock: "Mit 6,84 Billionen US-Dollar (Stand: 30. Juni 2019,[3] rund 6,1 Billionen €) verwalteten Vermögens stellt sie den größten unabhängigen Vermögensverwalter weltweit dar." (Wikipedia)

Anschaulich dazu:
Dennis Kremer: Blackrocks Superhirn FAS 21.7.19, S.28

Der COO von Blackrock Robert Goldstein erklärt zwar: "Aus ähnlichen Informationen ziehen die Menschen unterschiedliche Schlüsse, das war schon immer so an den Finanzmärkten. Das System führt nicht dazu, dass alle gleich entscheiden" (FAS 21.7.19), so passt "das war schon immer so" überhaupt nicht zu den Disruptionen, die durch künstliche Intelligenz entstehen.
Außerdem ist zu beachten: "Solche Assistenzsysteme werden uns aber in Zukunft vielleicht irgendwann so gut kennen, dass wir Ihnen in ihren Antworten immer mehr vertrauen. Jede Information wird dann auf unseren individuellen Kontext und unsere aktuelle Situation abgestimmt." (Verlagsspezial der FAZ zu New Work 2019, S.27)

Montag, 22. Juli 2019

Maria Magdalena

https://www.deutschlandfunk.de/maria-magdalena-die-verkannte-zeugin.886.de.html?dram:article_id=454239

So steht es um das Megaprojekt Stuttgart 21

"Vor kurzem schlüpften vier ältere Herren in gelbe Gummistiefel, zogen Sicherheitswesten über ihre dunklen Anzüge und griffen zum Helm: Bahnchef Heinz Dürr, Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann, Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel und Landesverkehrsminister Hermann Schaufler – alle seit Jahrzehnten außer Dienst. Die Ideengeber von „Stuttgart 21“ trafen sich zur Baustellenbesichtigung – genau 25 Jahre nachdem sie der Öffentlichkeit die erste Vorhabenskizze präsentiert hatten.
Hartnäckig hält sich die Legende, die Protagonisten seien damals auf einem Hubschrauberflug über Stuttgart zu der Überzeugung gelangt: Dieser Bahnhof muss unter die Erde, um Platz zu schaffen für ein neues Stadtviertel. Ein Vierteljahrhundert später wird an dem umstrittenen Projekt gearbeitet, von dem Ingenieure sagen: eigentlich nicht baubar. Und Finanzer sagen: eigentlich nicht bezahlbar. Immer noch halten Gegner von „Stuttgart 21“, die den verkehrlichen Nutzen und die Umweltverträglichkeit anzweifeln, vor dem alten Bonatzbau Mahnwache – jeden Tag 24 Stunden lang." (FAZ 22.7.19
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bahnhof-stuttgart-21-wie-ist-der-stand-der-dinge-16295780.html)

VW verklagt ehemalige Mitarbeiterin auf 33 Milliarden Dollar Schadensersatz

Die FAS berichtete am 21.7.19, dass die inzwischen entlassene Ingenieurin J., die zuletzt von VW ein Monatsgehalt von 15 000 € bezog, für den Schaden des Konzerns in den USA von 33 Mrd $, die aufgrund des Betrugs entstanden sind, haften soll.
Der Grund: Sie hat - wie mehrere andere Ingenieure - zugegeben, an dem Betrug mitgewirkt zu haben.
Der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Winnterkorn hat nichts zugegeben und bezieht weiterhin 3 100 € Altersruhegeld.

Freitag, 19. Juli 2019

Antwort auf die Frage: Welches historische Ereignis hättet ihr gern erlebt?

Früher hätte ich anders antworten können.
Seit Greta Thunberg den weltweiten Schülerstreik ausgelöst hat, ist, was ich zu antworten habe, ernster und weniger hypothetisch.
Wir leben gegenwärtig in der Zeit, wo die historisch wichtigste Entscheidung der Menschheit ansteht, und inzwischen haben viele - wenn auch zu wenige - es begriffen. Es geht darum, ob die kommenden wenigen Jahre, wo eine Klimakatastrophe für die Menschheit - hoffentlich - noch verhindert werden kann, für eine radikale Reduktion des CO2-Ausstoßes genutzt werden oder nicht.
Der Schülerstreik hat eine Chance dafür eröffnet. Was wir gegenwärtig erleben, deutet darauf hin, dass sie nicht genutzt wird. Wie ernst die Lage ist, will im Grunde keiner wissen. Das liegt an den Kippelementen, von denen nicht abzusehen ist, ob ihre Auslösung überhaupt noch verhindert werden kann.
Wenn der Permafrost in der Antarktis an ein Ende kommt (das ist eins der Kippelemente), dann ist die Katastrophe nicht mehr zu verhindern. Gegenwärtig gibt es es in Sibirien viele Brände in der Tundra. Einer davon erstreckt sich vielleicht schon über 1000 km². Ob sie rechtzeitig gelöscht werden, spielt daher eine wichtige Rolle.
Ich bin froh, dass über die Schülerstreiks etwas in Gang gekommen ist, was neue Hoffnung gibt. Ich bin aber auch froh, dass ich alt genug bin, dass ich nicht mehr leben werde, wenn eindeutig klar wird, wie es weiter geht, und die Hoffnung womöglich enttäuscht wird.
Ich kann mir denken, dass Merkel sich der Gefahren deutlicher bewusst ist als andere ihrer Kabinettskollegen. Vermutlich ist sie sich im Klaren, dass sie das, was eigentlich nötig ist, nicht durchsetzen kann, und versucht es deshalb auch gar nicht.
Wir als einzelne Bürger haben noch weit weniger Möglichkeiten, aber die sollten wir nutzen. Energie sparen, wo immer möglich, auf die Gefahr aufmerksam machen. Jeder einzelne kann für sich entscheiden, wie er sich verhält.
Ich wünsche allen Generationen nach mir (und mir auch), dass diese historische Chance genutzt wird.

Donnerstag, 18. Juli 2019

Seit 10 Jahren stellt die CSU den Verkehrsminister: Was sind die Folgen?

Fritz Zimmermann: Für jeden eine Straße ZEIT 17.7.19
"Seit zehn Jahren stellt die CSU den Verkehrsminister und verteilt Milliarden. Wer profitiert davon? [...]
Bis 2030 sollten die CO₂-Emissionen des Verkehrs in Deutschland eigentlich um mindestens 40 Prozent niedriger sein als 1990. Das steht im Klimaschutzplan, den die Bundesregierung beschlossen hat. Im Jahr 1990 lag der CO₂-Ausstoß des Verkehrs bei 163 Millionen Tonnen. Bis zum Jahr 2009 sank er auf rund 152 Millionen Tonnen. Dann übernahm die CSU das Verkehrsministerium und mit ihr Enak Ferlemann. Die Emissionen stiegen wieder an. 2017 lagen sie bei gut 166 Millionen Tonnen CO₂, höher als 1990. [...]
Auch im vergangenen Jahr investierte das Verkehrsministerium wie schon zuvor den größten Anteil seines Budgets in den Bau und Erhalt von Autobahnen und Bundesstraßen: rund 7,7 Milliarden Euro. In das deutsche Schienennetz flossen rund 5,8 Milliarden Euro, fast zwei Milliarden Euro weniger. Dabei sind Schienen in ihrer Nutzung deutlich umweltfreundlicher. [...]"

Katastrophal ist angesichts des Klimawandels und der drohenden Kippelemente vor allem das Versagen bei der Einschränkung des CO2-Verbrauchs. 
Dass eine katastrophale Klientelpolitik betrieben worden ist und hunderte Millionen für die EU-Recht widersprechende Pkw-Maut verschleudert wurden und dass Scheuer eine Vorstellung von Menschenverstand hat, die angemessen zu charakterisieren kaum möglich ist, ohne beleidigend zu werden, fällt demgegenüber kaum ins Gewicht.
Was könnte noch schlimmer werden, wenn die AfD den Verkehrsminister stellte?


Sprachenlernen in Deutschland

"[...] Sprachenlernen in Deutschland gibt es schon länger als es Deutschland gibt. Und natürlich war auch mit der Gründung des Deutschen Reichs im Jahr 1871 nicht alles sofort vereinheitlicht. Gymnasien gingen in Deutschland aus Lateinschulen hervor. Demzufolge sind die Sprachen, die im frühen 19. Jahrhundert auf dem gymnasialen Lehrplan standen, keine Überraschung: Als erste Sprache wurde Latein unterrichtet, dann Altgriechisch und als dritte Fremdsprache Französisch. In Seminarschulen, die ihre Schüler auf die Priesterlaufbahn vorbereiten sollten, stand dagegen Hebräisch an dritter Stelle.[...]"
(https://de.babbel.com/de/magazine/welche-sprachen-lernen-die-deutschen)

Märchen als Kinderliteratur

Grundlegend dazu:
Bruno Bettelheim: Kinder brauchen Märchen
Artikel der englischen Wikipedia zur engl. Originalausgabe 1976

Meine eigene Antwort auf gutefrage.net:

Wenn Kinder noch nicht traumatisiert sind, sind sie gegenüber Erzählungen von Schrecklichkeiten widerstandsfähiger als Erwachsene, weil sie sich in der Familie sicher fühlen und nicht in unserer Realität, sondern in einer magischen Welt leben.
Meine Tochter hat Kogons SS-Staat mit 9 Jahren gelesen und konnte danach gut schlafen. Stephen King dagegen, der absichtlich Horrrorvorstellungen möglichst plastisch ausmalt, hat sie - kurzfristig - um den Schlaf gebracht.
Märchen dagegen erzählen die Schrecklichkeiten als matter of fact.
Freilich, mein Sohn hat mit 3 Jahren ein Bild, wo ein Fuchs von lauter Gänsen verfolgt wurde, erschreckend gefunden, weil er Mitleid mit dem Fuchs hatte. Das das Bild eine Umkehr der Wirklichkeit darstellte, hat er noch nicht von selbst erkannt.
Märchen sind nützlich, weil sie einfach sind, nicht zu genau ausgemalt und magisch und nicht realistisch. Freilich kann man bei einzelnen Märchen darüber streiten, ob sie dieser Definition entsprechen. Rotkäppchen, Hänsel und Gretel und Brüderchen und Schwesterchen tun es meiner Meinung nach.

Informationen über "die digitale Welt" eingängig aufbereitet

https://1001wahrheit.de/

Zum Vergleich z.: der Wikipediaartikel zu Darknet

Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen

vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Dort die Möglichkeit zum Download:
https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Broschueren_Flyer/Buergerinformationen_A4/Ratgeber_Brosch.pdf

Aber man kann den Ratgeber auch kostenlos bestellen.

Über die (fehlende) Öffentlichkeit bei Gerichtsverhandlungen

oder: ein Lob auf Gerhard Richter


"[...] Die Entkopplung unserer Gerichtssäle von den diversen Resonanzsystemen ist dennoch ein kultureller Verlust. Für die Rechtsprechung aber ist sie dramatisch: Denn manchmal, gar nicht so selten, verhängen die Strafgerichte harte Strafen vorrangig nach dem Kriterium der sogenannten Generalprävention. Dies mit Abschreckung zu übersetzen wird in der Juristerei nicht so gern gehört, geht aber am Kern der Sache kaum vorbei. Wenn eine bestimmte Deliktart – zum Beispiel Wohnungseinbrüche – zu einer gesellschaftlichen Seuche wird, ist es an den Gerichten, hierauf wirksam zu reagieren. Das kann dazu führen, dass der einzelne Täter vielleicht nur deshalb keine milde Strafe bekommt, weil diese aus generalpräventiver Sicht – von den in den Startlöchern stehenden weiteren Wohnungsdieben – als Freibrief verstanden werden könnte. Bloß – wie funktioniert das mit der Abschreckung, wenn von den harten Strafen mangels Öffentlichkeit keiner was erfährt? Wie rechtsstaatlich oder redlich ist es, eine unbedingte Freiheitsstrafe in der mündlichen Urteilsbegründung primär mit der erforderlichen Generalprävention zu begründen, wenn im Gerichtssaal kein Reporter und kein Zuschauer sitzt, der tragende Strafzumessungsgrund also offensichtlich auf eine Fiktion baut? [...]
(Thomas Melzer, ZEIT 17.7.19)
https://www.zeit.de/2019/30/oeffentliche-gerichtsverhandlungen-besucher-aufmerksamkeit-generalpraevention/komplettansicht

Mittwoch, 17. Juli 2019

Frank Bösch: Zeitenwende 1979

Frank Bösch: Zeitenwende 1979 (Rezensionen in Perlentaucher)

Die Revolution im Iran, S.18ff

Papst Johannes Paul II. in Polen, S.61ff

Die Revolution in Nicaragua, S.95ff

Chinas Öffnung unter Deng Xiaoping, S.141

Die Boat People aus Vietnam, S.187
Tatsächlich nahmen CDU-regierte Bundesländer anfangs mehr Flüchtlinge auf, allen voran Niedersachsen unter Ernst Albrecht. [...] einzelne CDU-regierte Städte, wie Frankfurt unter dem Oberbürgermeister Walter Wallmann, beschlossen Anfang 1979 ein eigenes Kontingent für 250 Boat-People, die sein Büroleiter Alexander Gauland aus Hongkongs Lagern begleitete." (Seite 195) [Wikipedia: "In der Funktion als FrankfurterMagistratsdirektor organisierte er u. a. die Verbringung von vietnamesischen Flüchtlingen (Boatpeople) in die hessische Metropole.[20]"]
"Ebenso zeigten zahlreiche Christdemokraten zivilgesellschaftliches Engagement und organisierten Hilfsaktionen. [...] Die Flüchtlingshilfe war damit zu einem bürgerlichen Projekt geworden. (Seite 196)
"Eben so dramatisch waren die Fluchtgeschichten, die die Journalisten von den Geretteten berichteten, etwa über die Raubüberfälle und Vergewaltigungen durch Piraten oder die katastrophale Situation in den Aufnahmelagern, die zunehmend keine Flüchtlinge mehr einließen. [...] Direkt aus denn südostasiatischen Lagern berichtete ihr Redakteur (und späterer Herausgeber) Josef Joffe, er sei "als Reporter abgefahren, aber als Parteigänger wiedergekommen". Seine Artikel über das Lager auf der malaiischen Insel Bidong, das mit 40.000 Menschen überfüllt war, schickte er ein Bundeskanzler Schmidt, um ihn zum Eingreifen zu bewegen." (Seite 197)
"Damit zeigte die deutsche Gesellschaft 1979 eine größere Aufnahmebereitschaft als die Bundesregierung." (Seite 199)
"Verschiedene Linksintellektuelle, die einst gegen den amerikanischen Einsatz in Vietnam eingetreten waren, lehnten nun sogar öffentlich die Hilfe für die Boot-People ab. [...] Besonders deutlich fiel die Kritik in der linken Zeitschrift konkret aus, die sich direkt gegen Rettungsaktionen durch die Cap Anamur wandte: "Mit Spenden von Rentnern, karitativen Vereinen und vom Staat sammelt die Cap Anamur vietnamesische Flüchtlinge aus dem Meer. Viele der Boat-People sind Schwarzhändler, Zuhälter und US-Kollaborateure, die sich gegen Geld Tickets für den Weg zu neuen Ufern kaufen." [...] Der Schriftsteller Heinrich Böll, der sich für die Flüchtlinge engagierte, hielt dem eine überparteiliche Humanität entgegen: "Ich würde auch einen ertrinkenden Zuhälter retten… Ich hätte sogar den Massenmörder Eichmann aus dem Wasser gezogen." [...]  Schlüsselfiguren der Achtundsechziger, wie Rudi Dutschke, kritisierten nun die Menschenrechtsverletzungen in Vietnam und die "Zerstörung aller sozialistischen Ansätze.“(Seite 200)



Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan, S.229ff
"Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan lässt sich in mehrfacher Hinsicht als ein global bedeutender Umbruch fassen, der bis in die Gegenwart prägend blieb. Er steht erstens für die Überdehnung des sowjetischen Machtanspruchs" (Seite 231) 
"Zweitens lässt sich der Einmarsch, zusammen mit dem NATO-Doppelbeschluss 1979 und der Friedensbewegung, als ein letzter Höhe- und Wendepunkt des Kalten Krieges fassen. [...] 
Einen Umbruch in die Gegenwart bedeutet der Krieg drittens, weil er den Aufstieg radikaler islamischer Kämpfer förderte [...] 
Viertens repräsentiert auch Afghanistan die Dynamiken der Globalisierung. Selbst ein derart rohstoffarmes Land entwickelte sich nun zu einer globalen Drehscheibe, sei es beim militärischen Engagement in der Region, beim Handel mit Drogen oder auch durch die großen Flüchtlingsströme" (Seite 232)
Besonders die deutsche Oberrealschule in Kabul er fühlt sich seit den 1930er-Jahren langfristig als Kaderschmiede für spätere Politiker. Selbst viele kommunistische Kader, wie der 1979 von Moskau eingesetzte Präsident Babrak Karmal, erhielten hier ihre Ausbildung." (Seite 233/234) 
Nach dem Einmarsch der Sowjetunion fanden sozialistische Reformversuche statt.
"Der islamische Widerstand und der Bürgekrieg flammten im Zuge dieser sozialistischen Reformversuche auf. (Seite 235)
"Die sowjetische Presse sprach bis 1986 von den "Ereignissen in Afghanistan", nicht von einem Krieg oder gar Einmarsch. [...] 

[Für Deutschland galt:] "Die sozialliberale Regierung wollte nicht die Errungenschaften der Ostpolitik gefährden und möglichst weiterhin den Gesprächsfaden mit Moskau wahren."(Seite 243)
"Wie beim Wirtschaftsboykott gegen Iran folgten die Länder Westeuropas allenfalls widerwillig und eingeschränkt den USA." (Seite 245)
"Dabei waren sich alle Beteiligten bewusst, dass ein angedrohter Olympia-Boykott die Sowjetunion nicht zum Rückzug bewegen würde. Der Boykott sollte jedoch ihren Reputationsverlust vergrößern und ein symbolisches Signal setzen, das den Westen mit arabischen Ländern, Ostasiens und Staaten der Dritten Welt verband.[...] Vor allem sorgte die Boykott-Debatte dafür, dass der sowjetische Einmarsch in der Weltöffentlichkeit intensiv präsent blieb." (247)


Thatchers Wahl und die Gründung der Grünen, S.269ff


zu S.279 ff sieh hier

Mikronationen

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Mikronationen

Dienstag, 16. Juli 2019

AKK Verteidigungsministerin: Kommentar

https://www.sueddeutsche.de/politik/bundesverteidigungsministerium-ursula-von-der-leyen-karrenbauer-1.4526869

Kopieren und Einsetzen beim Handy

https://levato.de/handy-trick-den-80-aller-nutzer-nicht-kennen/

Vom selben Anbieter Handykurse für verschiedene Marken (zum Teil kostenpflichtig)

Demenzvorsorge leicht und locker

https://twitter.com/Hokeys/status/1151056275788242944

Etwas ernsthafter:
https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gehirn/demenz-diese-alzheimer-anzeichen-duerfen-sie-nicht-ignorieren_id_10170771.html

Es gibt unbeeinflussbare Faktoren: Geschlecht (für divers gibt es offenbar noch keine Statistik) und andere genetische Faktoren, aber sonst gilt: Was dem Körper schadet, schadet auch dem Gehirn.
Freilich, Risikofaktor 1: Alter

Zentralabitur für Deutschland?

Markus Söder lehnt es ab
(https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-07/markus-soeder-zentralabitur-schule-bildungspolitik-abi).

Ich aus anderen Gründen auch: Die Vergleichbarkeit würde zwar erhöht, aber die Ungerechtigkeit für den einzelnen Schüler noch weit mehr.
Wer individuell gefördert worden ist, statt auf Prüfungsoptimierung hin, wird notwendig benachteiligt. Was bisher vor allem neu integrierte Migranten trifft, gölte dann für die große Mehrzahl der Schüler: Nicht die Leistungsfähigkeit, sondern das Prüfungstraining würde bewertet.

mehr zum Thema Abitur hier und hier

Sonntag, 14. Juli 2019

Sexueller Kindesmissbrauch im Sport

"[...] Die noch unveröffentlichte Studie geht von einer hochgerechneten Zahl von 200.000 Betroffenen im Sport aus - damit fast doppelt so viele wie jeweils in den beiden Kirchen. Diese höhere absolute Zahl sei nicht verwunderlich, da mehr Kinder in Sportvereine gingen als in die Kirche, sagt Jörg Fegert, Kinder- und Jugendpsychiater der Uniklinik Ulm. Dennoch stellt sich angesichts der enormen Menge an Betroffenen die Frage: Warum ist sexueller Missbrauch im Sport kein öffentliches Thema in Deutschland? "Wir haben eine Bewusstseinsentwicklung nötig in diesem Bereich", sagte Fegert zur Sportschau. [...]"
https://www.sportschau.de/weitere/allgemein/sexueller-missbrauch-kindesmissbrauch-sport-doku-100.html

Warum der Frust über die CDU in der Wirtschaft so groß ist

"[...] Und dann ist da noch die Generation der Start-up-Gründer. Sie zeichnet aus, dass sie von der Politik nicht mehr viel verlangen oder sich von ihr gar viel versprechen würden. Eine Bindung zur Politik gibt es kaum. Sie prägt eine radikale Nüchternheit, mit der sie ohne parteipolitische Bindungen nach Geschäftsideen fahnden. Und diese Ideen haben zur Zeit vor allem mit jenen großen Themen zu tun, bei denen die CDU für die Generation der Zwanzig- bis Vierzigjährigen altbacken, ideenlos und sprachunfähig daher kommt: Umwelt, Ökologie, Energiesparen. [...]"

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/cdu-wirtschaft-beziehungen-1.4522333

Samstag, 13. Juli 2019

Liverpool

Fußball und die Beatles weiß man heute.
Nicht vergessen sollte man, weshalb LIverpool reich wurde:
"Als 1787 in Großbritannien die Bewegung zur Abschaffung des Sklavenhandels begann, galt der Sklavenmarkt in Liverpool als der größte weltweit.[4]
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde 40 Prozent des Welthandels über den Hafen von Liverpool abgewickelt.  In den Jahren 1830 bis 1930 nahmen etwa neun Millionen (von 40 Millionen) Europäer ein in Liverpool startendes Auswandererschiff in ein Land der „neuen Welt“, die meisten in die USA, Australien oder Neuseeland.[5] Große Mengen Stahl und Textilien, in Städten wie ManchesterSheffield oder Leeds produziert, wurden von Liverpool aus exportiert, insbesondere in die Länder des Commonwealth. 1829 baute George Stephenson die erste Eisenbahn von Liverpool nach Manchester. [...]
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hielt das Wachstum an und die Stadt war ein Anziehungspunkt für Einwanderer aus ganz Europa, vor allem aus Irland. 1930 zählte die Stadt 850.000 Einwohner. Im Zweiten Weltkrieg wurde Liverpool besonders 1940/41 in der Luftschlacht um England von deutschen Bomberverbänden angegriffen und erheblich beschädigt." (Liverpool)

Freitag, 12. Juli 2019

Über das Alter von Sprachen

Auf gutefrage.net wurde die Frage gestellt:

Welche Sprache ist älter, Italienisch oder Englisch?

Unter dem Link zur Frage sind auch die Antworten zu finden. Ich zitiere aus der Antwort von Ruenbezahl:
"Sprachen haben kein Geburtsdatum, sondern entwickeln sich nach und nach, wobei ein einheitlicher Staat hilfreich ist, um aus verschiedenen Dialekten eine Sprache zu formen. Italien gibt es erst seit 1861, und im ersten italienischen Parlament wurde Französisch gesprochen, weil die Verständigung in den verschiedenen italienischen Dialekten zu schwierig war. [...] Englisch ist eindeutig wesentlich älter als Italienisch, auch weil das englische Königreich sehr viel älter ist."
Freilich stellt sich die Frage, welches Italienisch und welches Englisch?
Dante hat die Göttliche Komödie in der Volkssprache geschrieben. Also hat es spätestens 1307 ein Italienisch gegeben, das ermöglichte, damit Werke zu schaffen, die zu den besten der Weltliteratur gehören. Chaucer hat (von ungefähr 1387 an) in "einer Zeit, in der die englische Dichtung noch vorwiegend auf LateinFranzösisch oder Anglonormannisch geschrieben wurde, [...] die Volkssprache [gebraucht] und erhob dadurch das Mittelenglische zur Literatursprache" (Wikipedia)
Insofern wäre das Italienische als Literatursprache älter als das Englische. Freilich, das Epos Beowulf stellt laut Wikipedia: "das bedeutendste erhaltene Einzelwerk angelsächsischer Sprache dar; gleichzeitig macht es zehn Prozent des gesamten erhaltenen Textguts dieser Sprachform aus. Das Epos entstand vermutlich nach dem Jahr 700". 
Das Angelsächsische ("die älteste schriftlich bezeugte Sprachstufe der englischen Sprache" - Wikipedia: "Altenglisch") ist aber ganz eindeutig nur ein Vorläufer der englischen Sprache, die ab 1066 ganz wesentlich vom mittelalterlichen Französisch geprägt wurde. 
Das Anglonormannische blieb bis "zum Ende des 14. Jahrhunderts [...] (neben Latein) Sprache des englischen Hofs, der Verwaltung und Justiz. In der Literatur wurde es seit Mitte des 13. Jahrhunderts vom Mittelenglischen abgelöst. Eine der populärsten anglonormannischen Schriftstellerinnen war Marie de France." (Wikipedia) Allerdings heißt es in dem Artikel zu ihr in der Wikipedia Marie de France "war eine französischsprachige Dichterin"
Die Frage nach dem Alter einer Sprache ist also nie einfach zu beantworten, zumal sie immer auch schon existiert hat, bevor Schriftzeugnisse in dieser Sprache entstanden. Ruenbezahl sagt also sehr zu recht"Sprachen haben kein Geburtsdatum"