Der Bericht, den sie über ihre Erfahrungen in China und Deutschland geschrieben hat, zeigt in bewunderswerter Weise die Ambivalenz der Art, wie die beiden Staaten bisher durch die Krise gekommen sind, auf.
Diesen Bericht ergänzt sie heute in der ZEIT durch den Bericht über einen Mann, der unbekannt bleiben möchte, weil die Partei in China nicht will, dass bekannt wird, wie viel privates Engagement dazu geholfen hat, dass die Schäden in der Krise nicht noch größer wurden.
Julia Jäkel ("Zurück in der Männerwelt") weist überzeugend darauf hin, wie in der Krise deutlich wird, dass die Männer wieder das Wort führen, weil die Frauen Beruf, Homeschooling und Hausarbeit miteinander zu verbinden versuchen.
Und das, obwohl die "Christliche Damen Union" (CDU), ein Hort des Patriarchats trotz allem, dazu beigetragen hat, dass drei Posten, die ganz eindeutig Männerdomäne waren, inzwischen mit Frauen besetzt sind: Verteidigungsminister, Bundeskanzler und EU-Kommissionspräsident. - Und, obwohl die Kanzlerin neuerdings ihre Politik erklärt. (Natürlich hat sie das auch schon früher getan, aber noch nie mit der Häufigkeit und Intensität wie gegenwärtig.)
So kommt Ash zu dem von Jäkel stark abweichendem Fazit:
Timothy Garton Ash im Interview: „Es ist die Stunde der Frauen in Führung“ FR 26.4.20
Immerhin weiß auch die Führungskraft Julia Jäkel auf sich aufmerksam zu machen. Freilich, es fällt schwer, ihr nicht Recht zu geben, auch wenn Adenauers Zeiten längst vorbei sind.
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