(Wikipedia)
"Die Langobarden wohnten schon früh westlich der Unterelbe. Ihre von der Sage behauptete Abstammung aus Skandinavien wird heute zwar von vielen Forschern abgelehnt, scheint aber doch erwiesen zu sein. Sie dürften ihren Ausgang von der schwedischen Insel Gotland genommen haben. Darüber, ob sie/ den West- oder Ostgermanen zuzurechnen sind, herrscht keine Einigkeit, denn die älteste langobardische Geschichte ist derart sagenüberwuchert, dass sich hier nur wenig Sicheres feststellen lässt. Es war wohl so, dass die ursprünglichen Ostgermanen durch ihre Niederlassung an der Nieder Elbe Westgermanen geworden sind. Ein Teil des Stammes blieb lang in den alten Wohnsitzen. Der Bardengau und Bardowiek in der nächsten Nähe von Lüneburg erinnern an sie. S.258/59[...] Im Jahr 567 schlug Alboin die Gepiden so vernichtend, dass sie aus der Geschichte verschwanden. Er hat seinen Gegner, König Kunimund im Handgemenge erschlagen und darauf dessen schöne Tochter Rosamunde geheiratet." (S.260) Aus dem Kopf des Erschlagenen ließ er [...] eine Trinkschale formen. Bei einem wilden Gelage ließ er diese seiner Gemahlin reichen und forderte sie auf, fröhlich 'mit ihrem / Vater' zu trinken. Die empörte Frau aber forderte, getrieben von der Blutrache für ihren Vater, den Waffenträger Helmichis, ihren Geliebten, auf, den König meuchlings zu ermorden (572).
Nach der Tat entflohen beide nach Ravenna zu den Byzantinern. Als Rosamunde hier den Werbungen des Longinus, der als Nachfolger des Narses Exarch von Italien war, nachgab und Helmichis durch einen Gifttrunk aus dem Leben schaffen wollte, wurde sie gezwungen, den Rest des Giftbechers zu lehren.
Da die Tat von der Königin Rosamunde, einer gepidischen Prinzessin, ausgegangen ist, lässt sich hier vielleicht die Vermutung wagen, es könnte sich bei Alboins Ermordung um einen rächenden Rückschlag der gepidischen Gruppe gehandelt haben.(S.261/62)
"Es kann auch nicht geleugnet werden, dass die Langobarden weit härter und ungesitteter auftraten als die Goten. Nur der Langobarde hatte öffentliche Rechte, der Römer hatte keinen Zutritt zumHeher oder zu Beamtenstellen. (S. 263) (Emil Nack: Die Germanen, 1958)
"568 drangen die Langobarden, nachdem sich Alboin mit den Awaren unter Chagan Baian verständigt hatte, in das von den Oströmern gerade erst befriedete Italien ein. Dabei handelte es sich nicht nur um einen Feldzug, sondern um die Verlegung nahezu der gesamten langobardischen Bevölkerung. Grund war angeblich ein Hilferuf des Narses, des oströmischen Statthalters Italiens; in Wirklichkeit wollte Alboin wohl vor dem awarischen Druck ausweichen. Mit Alboin zogen Teile zahlreicher anderer Völkerschaften, darunter auch Romanen, Gepiden und Sachsen, während Teile der Langobarden sich an dem Zug nicht beteiligten.
Die Franken (sinngemäß „die Mutigen, Kühnen“) waren einer der germanischen Großstämme. Sie formierten sich im 3. Jahrhundert im Umfeld des von den Römern besetzten Teiles Germaniens durch Bündnisse mehrerer Kleinstämme.
Die Franken (lateinisch Franci) wurden in zeitgenössischen Quellen erstmals im Jahre 291 in einem Panegyricus auf die Kaiser Diokletian und Maximian erwähnt. Um 360/61 berichtete der spätantike römische Historiker Aurelius Victor in seinen Kaiserviten, dass die Völker der Franken (Francorum gentes) bereits Ende der 250er Jahre Gallien verwüstet hätten.[1] Salische Franken (auch Salier genannt) und Rheinfranken expandierten zunächst räumlich getrennt – die Salier über Toxandrien nach Gallien, die Rheinfranken über den Mittelrhein und das Moselgebiet nach Süden und in die ehemals linksrheinische römische Provinz Gallia Belgica. Fränkische Krieger dienten dem Kaiser im 4. und 5. Jahrhundert als foederati, bevor sie im Übergang von der Spätantike ins Frühmittelalter das bedeutendste germanisch-romanische Nachfolgereich im Westen gründeten, wo der letzte weströmische Kaiser 476 abgesetzt worden war.[2] Der Merowinger Chlodwig I. vereinigte in den Jahren um 500 erstmals die Teilverbände der Salfranken und Rheinfranken und schuf das Fränkische Reich, das unter dem Karolinger Karl dem Großen seine größte Ausdehnung erfuhr.
Franken und die einheimische Bevölkerung vermischten sich im Laufe der Zeit sprachlich und kulturell. Im Westen dominierte die galloromanische Volkssprache, im Osten die fränkische Sprache, dazwischen bildete sich bis zum 9. Jahrhundert eine Sprachgrenze aus. Der Großteil der Salfranken verschmolz später im Volk der Franzosen und Wallonen. Die Salfranken an der IJssel und am Niederrhein sowie die Mosel- und Rheinfranken behielten ihre fränkischen Mundarten bis in die Neuzeit bei und gingen in den Völkern der Deutschen, Niederländer, Lothringer, Luxemburger und Flamen auf." (Wikipedia)
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