Freitag, 19. April 2019

Zur Analogie des Brandes von Notre Dame mit ...

In Notre Dame wurde ein Feueralarm ausgelöst. Man suchte nach und fand nichts.
Das was vorlag, war so unscheinbar, dass man es nicht entdecken konnte, wenn man nicht wusste, was genau man suchen musste und wo in etwa es zu finden wäre.
Nach dem zweiten Alarm schließlich wurde das Feuer entdeckt und allgemeiner Alarm ausgelöst. Hunderte kamen um zu helfen. Fragwürdige Lösungen wie Löschflugzeuge, die tonnenweise Wasser hätten ablassen können, wurden verworfen, weil sie vermutlich noch mehr Zerstörungen hätten anrichten können. Schließlich war der größte Brandherd eingedämmt. Wenige Minuten später hätten die Haupttürme einstürzen können.

Noch musste Brandwache gehalten werden, weil nicht bekannt war, ob und wo noch etwas glimmte, das das Feuer von neuem hätte aufflammen lassen können. Da war schon die Spendenbereitschaft groß. 500 Millionen Euro von Privaten, in 5 Jahren wird die Kirche wieder hergestellt sein, versprach der Staatspräsident.

Auffallend ist die Analogie zum Klimawandel.
Es gibt Warnzeichen: Die menschliche Zivilisation zerstört ihre Lebensgrundlagen: Es erscheint "Der stumme Frühling" als Warnung vor DDT und dem Insekten- und Vogelsterben, das es auslöste. Mit dem Verbot von DDT konnte das eingedämmt werden. "Falscher Alarm!" - Dann erscheint "Die Grenzen des Wachstums": Die Ressourcen auf der Erde sind begrenzt. Nur Regelkreise bleiben über kosmische Zeiten hin aufrechterhalten. Dauerhaftes exponentielles Wachstum muss zur Katastrophe führen.
"Falscher Alarm!" Es gibt Ersatzstoffe, selbst das vielseitige Erdöl, das besonders früh auszugehen drohte, kann über Fracking im Überschuss produziert werden, so dass die Preise fallen.
Wir reden zwar weiter von Nachhaltigkeit, fühlen uns aber sicher, dass irgendwo eine neue technische Lösung einen Ausweg bietet.

Jetzt wird von 12 Jahren gesprochen, die noch bleiben, um ein Kippen zu verhindern.
Ein beängstigend kleines Zeitfenster.
Nun: selbst wenn ein Turm stürzt, kann man ihn wieder aufbauen. In Stunden der Not wächst die Hilfsbereitschaft.

Doch hier endet die Analogie. Nach dem Zusammenbruch eines Wachstumszyklus gibt es zwar einen Neuaufbau, aber unter geänderten Bedingungen. Die Natur regeneriert sich. Aber ob danach für die Menschheit noch Platz ist, bleibt unklar.
Wir wissen nicht, wie die Regeneration stattfinden wird, und haben nicht die Zeit, ein paar Millionen Jahre abzuwarten, bis vielleicht wieder Platz für die Menschheit ist.
Was tun? 

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