Donnerstag, 24. Mai 2018

Wissenschaftler bei Twitter im politisch-philosophischen Diskurs

Die Empfehlungen stammen von @joergschellerl/ und @ideenfreiheit

Der Geist zwitschert, wo er will 
Von Jörg Scheller und Wolfgang Ullrich, DIE ZEIT Nr. 22/2018, 24. Mai 2018

"[...] Unter Philosophen, Soziologen und Politikwissenschaftlern hat sich längst eine aufregende Debattenkultur entfaltet. [...]"
"Remo Grolimund von der ETH Zürich (@grawzone). [...] Der Historiker Thomas Schmid indes verlieh ihm das Prädikat "Qualitätstroll". [...]
[Grolimund meint, Intellektuelle hätten] "gelernt, Eindeutigkeiten zu hinterfragen, methodisch korrekt zu differenzieren. Dabei sind sie zu miserablen Catchern geworden. Sie haben verlernt, dem Publikum emotionale, symbolische Anknüpfungspunkte zu bieten." Auf Twitter ist das eher möglich als in akademischen Bleiwüsten – zumal Grolimund seine Interventionen durch Punkrock- und Metal-Clips auflockert. Mehr noch: Über den AfD-Politiker Marc Jongen schuf er 2017 die bizarre Twitter-Comic-Saga #ThymosBoy, eine Art Fortsetzungsroman aus Bild-und-Text-Collagen, in der sich auch Peter Sloterdijk per Astralreise aus dem Ohrensessel zu Wort meldet. Immer wieder liefert sich Grolimund hitzige Gefechte mit Daniel-Pascal Zorn (@fionnindy), Co-Autor des umstrittenen Buches Mit Rechten reden. [...]
Das Medium zwängt den Diskurs also keineswegs in starre Bahnen. Vielmehr entstehen neue, offene Räume und Unwahrscheinlichkeitsgebilde. Der Account @Daily_Hegelbeispielsweise sondert verlässlich Hegel-Weisheiten und Hegel-Bilderrätsel ab – der Weltgeist in 280 Zeichen. Nicht gerade das, was man spontan mit Twitter in Verbindung bringen würde. Aber wie schon Hegel in seiner Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse zwitscherte: "Wer etwas Großes will, der muß sich, wie Goethe sagt, zu beschränken wissen." [...]"

Wem ich probeweise folgen will: 
@kathrinpassig@netsociology@ArminNassehi (u.a. Flüchtlingskrise)  Verfassungsrechtler Christoph Möllers (@ChristophMllers); @GeorgeLakoff

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