"[...] Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2000 gehen in Deutschland an einer einzigen Straßenlampe in jeder Sommernacht durchschnittlich 150 Insekten zugrunde.
Eine andere dunkle Seite des Lichts: Insekten verlassen ihren eigentlichen Lebensraum und andere Tiere verlieren ihre Nahrungsquelle. Auch Zugvögel, die nachts fliegen, werden von ihrem Weg abgebracht.
Nicht nur Tiere, auch Bäume werden durch künstliche Lichtquellen beeinflusst. Sabine Frank demonstrierte das mit Bildern aus Fulda. Während die Bäume jahreszeitengemäß größtenteils abgelaubt waren, hatten einzelne Äste in unmittelbarer Nähe einer Lampe noch deutlich mehr Blätter. Das wirkt sich auf den Wachstumszyklus aus und kann zu Frostschäden führen. [...] Was die Eingrenzung von Lich-immissionen betrifft, ist Bayern schon weiter. Dort ist seit Anfang des Jahres die Beleuchtung von Fassaden öffentlicher Gebäude – sofern nicht anders vorgeschrieben – nach 23 Uhr verboten. Gleiches gilt für beleuchtete oder lichtemittierende Werbeanlagen im Außenbereich.
Im Biosphärenreservat Rhön gibt es zahlreiche Kommunen, die ihre Straßenbeleuchtung nachts ausschalten. An der Bergstraße geschieht das im Lautertal, wo seit 1980 nachts für mehrere Stunden die Straßenleuchten ausgeschaltet werden. [...]
Um die Artenvielfalt und Lebensqualität in Siedlungen zu erhalten und zu verbessern, gibt es einfache, aber wirksame Möglichkeiten für eine umweltverträgliche Außenbeleuchtung im privaten Umfeld: Licht nur von oben nach unten und auf die eigenen Nutzflächen richten. Beleuchtung abschalten, wenn diese nicht benötigt wird. Leuchte mit Abschirmung verwenden, damit kein Licht nach oben und zur Seite abgestrahlt wird. Leuchtmittel mit warmweißer Lichtfarbe und Farbtemperaturen unter 2700 bis maximal 3000 Kelvin wählen. Lichtstrommengen von maximal 500 Lumen pro Leuchte reichen aus. LED-Strahler immer waagerecht montieren."
(Bergstäßer Anzeiger 7.2.2020)
Wikipedia: Lichtverschmutzung
"starke Beeinträchtigung astronomischer Beobachtungen des Nachthimmels. Beispielsweise ist die Milchstraße in Städten und deren Speckgürtel nicht mehr sichtbar.
[...] Insbesondere die Auswirkungen von nächtlicher Kunstbeleuchtung auf Insekten sind gut dokumentiert. Untersuchungen aus dem Jahr 2000 zeigen, dass in Deutschland an einer einzigen Straßenlampe in jeder Sommernacht durchschnittlich 150 Insekten zugrunde gehen. Rechnet man das auf die ca. 6,8 Millionen Straßenlaternen auf deutschen Straßen hoch, sind dies jede Nacht über eine Milliarde Insekten.[20] Zahlreiche andere Lichtquellen wie die Beleuchtung von Gewerbe- und Industriegebieten, Werbeflächen oder Privathaushalten sind dabei noch nicht berücksichtigt.[21] Je größer die Wellenlänge des Lichts, desto geringer ist die Lockwirkung auf Nachtfalter.[22]
Neben Insekten werden zahlreiche weitere Tierarten durch Lichtverschmutzung geschädigt. So beeinträchtigt nächtliches Kunstlicht beispielsweise die Orientierung von Zugvögeln und führt unter anderem dazu, dass Vögel in hell erleuchtete Gebäude fliegen und dabei verletzt werden oder zu Tode kommen (das sogenannte „Towerkill-Phänomen“).[23][...]"
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