Der Erste Weltkrieg befreite Deutschland von seinen Kolonien, der Zweite Großbritannien von seinem Empire. Der Gedanke an deutsche Schuld beim Umgang mit seinen Kolonien kam aber in Deutschland nicht auf, weil man viel zu sehr damit zu kämpfen hatte, wie die Weltmachtpläne im Versailler Vertrag beendet worden waren, um die Gefahr deutscher Hegemonie zu bekämpfen.
Erst als Deutschland mit dem Holocaust viel größere Schuld auf sich geladen hatte und in Jahrzehnten langsam ein Verständnis dafür gewachsen war, was da geschehen war, beginnt man in Deutschland auch die Schuld aus der Kolonialzeit in den Blick zu nehmen,
Ein Beispiel dafür ist die Januarthemenausgabe des "Parlament"s:
http://epaper.das-parlament.de/2020/2_3/epaper/ausgabe.pdf
Ein kurzer Ausschnitt daraus spricht auch von dem, was aus der Sicht Kameruns an Positivem aus der Zeit überliefert ist.
"Mitte November hatte das
Goethe-Institut in Kameruns Hauptstadt Jaunde eine Kulturwoche unter
dem Motto „The Burden of Memory“ zur Aufarbeitung der deutschen
Kolonialgeschichte veranstaltet. Die Bühne und der öffentliche Raum
gehörten in dieser Zeit vielen afrikanischen Künstlern, Performern
und Historikern. Die einzelnen Veranstaltungstage trugen
Überschriften wie „Last“, „Erinnerung“, „Widerstand“,
aber auch „Rückeroberung“. So eine kritische, vertiefte
Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist noch recht selten in
Kamerun, das Deutschlandbild ist sehr positiv. Denn wenn über die
deutsche Kolonialzeit gesprochen wird, sind viele Menschen der
Ansicht, dass sich die Deutschen vor allem gut mit Technik auskennen.
Sie kommen zwangsläufig zu diesem Schluss, wenn die 32 Jahre
andauernde Kolonialherrschaft des deutschen Kaiserreiches derjenigen
der Dritten und Vierten Französischen Republik gegenübergestellt
wird: Das Schloss, das der Kolonialgouverneur Jesko Eugen vonPuttkamer als eigenen Amtssitz in Buea erbauen ließ, ist ein
architektonisches Kleinod. [...]" (Hilaire Mbakop)
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