Zunahme der Zahl der US-Gefängnisinsassen von 1920 bis 2008 |
Der Begriff "Gefängnis-industrieller-Komplex", abgeleitet vom "Militärisch-industriellen-Komplex" der 1950er Jahre, bezeichnet die Erklärung der raschen Zunahme der Zahl der US-Gefängnisinsassen mit dem politischen Einfluss privater Gefängnisgesellschaften und -unternehmen die Waren und Dienstleistungen für staatliche profitorientierte Gefängnisagenturen liefern. Die häufigsten Vertreter dieses Komplexes sind Unternehmen, die billige Gefängnisarbeitskräfte einstellen, Baufirmen, Anbieter von Überwachungstechnologien, Unternehmen, die Gefängniscateringsdienste und medizinische Einrichtungen betreiben, Gewerkschaften von Justizvollzugsbeamten, private Bewährungshelfer, Anwälte, und Lobbygruppen, die sie vertreten.
(Übersetzung der Einleitung des Artikels Prison–industrial complex der englischen Wikipedia)
Angela Davis* "erklärte, der überdurchschnittlich hohe Anteil an in Haft befindlichen farbigen Personen sei das Ergebnis einer Kapitalverlagerung weg von Dienstleistungen wie häusliche Arbeit und Pädagogik, die am Menschen ausgerichtet sind, hin zu profitablen Bereichen. 'Das führte dazu, dass es überall auf der Welt immens viele Menschen gibt, die nicht dazu in der Lage sind, sich selbst zu versorgen. Sie werden zum Überschuss und infolgedessen sind sie häufig gezwungen, in Sparten tätig zu sein, die als kriminell eingestuft werden. Also entstehen überall auf der Welt Gefängnisse, häufig mit Unterstützung privater Unternehmen, die von diesen überschüssigen Bevölkerungsanteilen profitieren.« (Jeffries: Grand Hotel Abgrund, S.381)
*"Schwerpunkt ihrer Arbeit der vergangenen Jahre ist die Untersuchung des „Gefängnis-Industrie-Komplexes“, vor allem in den USA, die Verbindungen zwischen Unterdrückung aufgrund des Geschlechts, der Rasse und der Klasse nachzuweisen sucht." (Wikipedia)
* Sentencing Reform Act 1984
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