"'Wer nach Wissen strebt, betet Gott an.' 'Die Tinte des Schülers ist heiliger als das Blut des Märtyrers.' Auf diesen beiden Sätzen Mohammeds ließ sich eine Kultur der Intellektualität, der Hohen schule des Buches aufbauen." (Friedrich Heer: Mittelalter Teil I, S.170 - Kindlers Kulturgeschichte Europas dtv Bd 9)
Die Zitate habe ich nicht nachgeprüft. Dass sie aber zu der islamisch-jüdischen Bildungslandschaft in Spanien im 10. Jahrhundert passen, kann wohl kaum überzeugend bestritten werden.
Wenn Hrotsvit von Gandersheim damals Cordoba, damals eine der größten Städte der Welt, als "die helle Zierde der Welt, die junge herrliche Stadt" bezeichnete (vgl. F. Heer, S.165), dann schwärmte sie als Christin von einer muslimisch geprägten Stadt. Und wenn Papst Silvester II. klagte "Es ist notorisch, daß es in Rom niemand gibt, der so viel Bildung besitzt, daß er sich zum Türsteher eignet." (F. Heer, S.166), dann liegt es daran, dass er in jungen Jahren zwei Jahre in diese islamisch-jüdische Bildungswelt eingetaucht war.
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