Bismarck im Gespräch mit dem Abgeordneten Lucius am 30. Juni 1807 70 in der Eisenbahn zwischen Eisenach und Erfurt. Bericht des Abgeordneten:
Ich traf Bismarck im Salonwagen. "Bismarck sah etwas erhitzt aus – es waren vierundzwanzig Grad Reaumur im Wagen – aber magerer, recht wohl. Er sprach lebhaft über alle ihn jetzt bewegenden Schwierigkeiten, die Orientfrage nur streifend.
"Wir tun alles mögliche um den Frieden zu erhalten. Gontaut ist nur in Ems, um Seine Majestät zu unvorsichtigen Bemerkungen zu provozieren, wie in Metz auch. Wenn der Kaiser nur das ihm gesagt hat, was er mir selbst schrieb, so kommt das schon einer Konspiration gleich zugunsten MacMahons, zum Nachteil der Republik. Er hat ihm gesagt: 'Comme viex monarque' sympathisieren er nicht mit der Republik. Die Verschwörung der Weiber an der Spitze ist wieder auf einem Höhepunkt; [...]
Dem König von Bayern habe ich einen dankbaren Brief geschrieben, für die Abberufung Perglas'. Der betrachtete sich nicht als Bundesratsbevollmächtigter, sondern als Diplomat einer ausländischen Großmacht. Er wohnte in einem Haus mit dem italienischen Botschafter und war der Mittelpunkt des Klatsches für die Botschafter. Er lief schon morgens um acht Uhr auf der Straße herum und schnüffelte nach Neuigkeiten, welche er dann anderen weiter mitteilte. Ich habe dem König von Bayern gedankt, daß er Perglas durch einen Gesandten ersetzte, mit welchen zu verkehren ebensosehr im Interesse der Förderung der Geschäfte liegen, wie seinem Herzensbedürfnis befriedigend sein würde. [...]"
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