"[...] Alles hier läuft nach dem Motto: Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem Schüler zu. Wir Lehrer sollen sämtliche pädagogischen Kniffe mit- und aneinander ausprobieren. Den Anfang macht ein Kennenlernspiel. Es werden bunte Kärtchen verteilt, auf die jeder seinen Vornamen, drei Eigenschaften sowie sein Lieblingstier schreiben soll. Dann wird gemischt, jeder muss eine Karte ziehen und versuchen, den Besitzer derselben zu ermitteln. Lustig, oder?
So geht es munter weiter, der Theorieanteil hält sich in Grenzen. Als die fünfte bunte Karte verteilt wird, flüstert meine Nachbarin: "Wenn ich noch eine bunte Karte beschriften soll, kotze ich!" Eine Seelenverwandte, immerhin etwas. [...]
Mit jedem weiteren Spiel werde ich destruktiver, falle in alte Schülergewohnheiten zurück. Ich schreibe Briefchen mit meiner sympathischen Banknachbarin und male die Karos auf meinem Block aus, für jede verstrichene Minute eines. Als wir dann zu zweit zu verschiedenen Verben durch den Raum tanzen sollen, muss ich dringend und länger auf die Toilette.
Mag ja ganz lustig und für bestimmte Zwecke auch sinnvoll sein, diese Übung. Ich mache sie zum Beispiel mit Fünftklässlern, um ihnen das Wortfeld zu "gehen" zu verbildlichen. Aber ich bin nicht Lehrerin geworden, um mich zum Affen zu machen! [...]
Montagmorgen, kurz vor acht, ich betrete das Klassenzimmer der 10b. Mein Blick fällt auf eine Anarchie aus Tischen und Stühlen, von der üblichen Ordnung keine Spur. Ich begegne Jannis' herausforderndem Grinsen - und grinse zurück."
Dieselbe Methode "sämtliche pädagogischen Kniffe mit- und aneinander ausprobieren" hätte auch für die Autorin sehr sinnvoll sein können, wenn -
es um die Einführung in "Lernen durch Lehren" gegangen wäre. Dann hätte sie den lehrenden Lehrerkollegen sofort Rückmeldungen geben können und Rückmeldungen durch die Kursleiter erhalten.
Vorausgesetzt, die Kursleiter hätten schon LdL verstanden.
Mehr zu Lernen durch Lehren
Mag ja ganz lustig und für bestimmte Zwecke auch sinnvoll sein, diese Übung. Ich mache sie zum Beispiel mit Fünftklässlern, um ihnen das Wortfeld zu "gehen" zu verbildlichen. Aber ich bin nicht Lehrerin geworden, um mich zum Affen zu machen! [...]
Montagmorgen, kurz vor acht, ich betrete das Klassenzimmer der 10b. Mein Blick fällt auf eine Anarchie aus Tischen und Stühlen, von der üblichen Ordnung keine Spur. Ich begegne Jannis' herausforderndem Grinsen - und grinse zurück."
Dieselbe Methode "sämtliche pädagogischen Kniffe mit- und aneinander ausprobieren" hätte auch für die Autorin sehr sinnvoll sein können, wenn -
es um die Einführung in "Lernen durch Lehren" gegangen wäre. Dann hätte sie den lehrenden Lehrerkollegen sofort Rückmeldungen geben können und Rückmeldungen durch die Kursleiter erhalten.
Vorausgesetzt, die Kursleiter hätten schon LdL verstanden.
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