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In seiner ersten Rede vor der UN-Generalversammlung hat Trump Nordkorea mit der "totalen Zerstörung" gedroht und die Bedeutung "souveräner Nationalstaaten" hervorgehoben. Bricht der US-Präsident mit allen Gepflogenheiten der Vereinten Nationen – der Institution, die auf weltweite Kooperation setzt?
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Bedrohung für die Menschheit
Schockiert über die Rhetorik Trumps vor der UN-Vollversammlung ist Gândul:
„Einem Land - auch wenn es Nordkorea ist - mit der 'völligen Zerstörung' zu drohen, ist beängstigend. Erst recht, wenn diese Drohung vom Präsidenten einer der weltweit wichtigsten Militär- und Nuklearmächte kommt. Und wenn diese ausgerechnet vor der Uno vorgetragen wird, einer Organisation, deren Auftrag eigentlich politisch-diplomatische Lösungen sind. Der Fakt, dass der Anführer des Weißen Hauses seine Twitter-Diplomatie auf die Uno-Tribüne hievt, ist bestürzend. Es wird immer deutlicher, dass dieser Mensch dringend Hilfe braucht. Donald J. Trump, der mit dem Nuklearfall droht, ist nicht nur eine Gefahr für ein einzelnes Land, das er von der Erde tilgen will, sondern für die gesamte Menschheit.“
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Bruch mit allen Traditionen
Einen Paradigmenwechsel in der US-Außenpolitik erkennt ebenfalls Libération:
„Die Atomwaffendoktrin der USA sieht zwar im Fall der Verletzung vitaler Interessen der Vereinigten Staaten oder ihrer Verbündeter die Möglichkeit einer tödlichen Antwort vor. In den Konfrontationen zwischen Nuklearnationen, diesen 'Partien am Rande des Abgrunds', herrscht aber die kluge Tradition, die Worte behutsam zu wählen und jegliche unpassende Eskalation zu vermeiden. Gerade dank der sorgfältigen Abwägung seiner Worte hat John F. Kennedy die Kuba-Krise entschärft. Mit einem einzigen donnernden Satz wirft Trump die gesamte Tradition strategischer und verbaler Zurückhaltung über Bord.“
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Destruktive Ausfälle statt globaler Führerschaft
Nur Kritik hat auch Politiken für die Rede des US-Präsidenten übrig:
„Derjenige, der noch Hoffnung hatte, Donald Trump könnte besser sein als sein Ruf, erwachte jäh durch die 41 Minuten lange Jungfernrede in der UN-Generalversammlung. Wir erlebten einen Präsidenten, der mehr Wert auf Drohungen und Beschimpfungen legte als auf Versöhnung und Vision. Damit hat Trump die Veränderungen in der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik, die sich innerhalb nur eines Jahres vollzogen, nochmals unterstrichen: von der Vision zur Destruktion. ... Und das Klima? Während neue Unwetter im Vorgarten der USA wüten, huschte Trump über die globalen Klimaveränderungen hinweg. ... Es zeichnet sich das Bild ab, dass die USA von der jahrzehntelangen globalen Führerschaft nun zu einer Serie destruktiver Ausfälle wechseln.“
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So aggressiv wie im Wahlkampf
Trumps Auftritt zeigte noch einmal glasklar auf, wie dieser denkt, findet der Tages-Anzeiger:
„Trump ist kein Ideologe, er verlor kein Wort über Menschenrechte und amerikanische Werte, wie das Präsidenten vor ihm taten. Jeder soll sich erst um sich kümmern, so die Idee Trumps, jeder soll innerhalb seiner Grenzen tun, was er will. Wer sich aber nicht daran hält, zahlt einen Preis. Donald Trumps Rede war eine Rede an seine republikanische Basis: undiplomatisch, laut, aggressiv. So hat er die Wahlen in den USA gewonnen, so wird er weiter regieren. Ob er sich in der Völkergemeinschaft mit diesen Worten durchsetzen kann, ist allerdings zweifelhaft. Die Vertreter der 193 Uno-Länder hoben immer wieder ihre Augenbrauen. Sie müssen sich an Trumps Ton erst gewöhnen.“
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