Montag, 11. September 2017

Koreanistikprofessorin über ihr Verhältnis zu Nord- und Südkorea


"[...] Sie haben in der DDR oft eine Lanze für die Nordkoreaner gebrochen?
Ja. In meiner Dissertation und meiner Habilitationsschrift habe ich zum Beispiel kritisiert, dass die Koreaner bei uns oft mit den Chinesen und ihrer argen Kulturrevolution in einen Topf geworfen wurden. Ich konnte mir solch eine Kritik erlauben, denn ich war ja in gewissem Sinne unangreifbar.[...]
Ich sagte, dass die DDR implodiert sei, weil es an Demokratie mangelte. Gleichzeitig hob ich hervor, dass der Osten Deutschlands im Vergleich zum Norden Koreas geradezu ein Hort demokratischer Verhältnisse gewesen sei. Das hat den Nordkoreanern sicherlich missfallen. Heute kann ich dank der Unterstützung durch staatliche und nichtstaatliche Institutionen in Südkorea und Japan meine wissenschaftliche und übersetzerische Arbeit fortsetzen." (Interview mit der taz 7.7.2012)

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