"Fast jeder zweite Deutsche geht laut einer repräsentativen Umfrage mit großer Zuversicht ins neue Jahr. Mit 45 Prozent habe der Anteil der Optimisten im Dezember 2014 einen neuen Höchstwert erreicht, sagte der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski unter Berufung eine Studie des Instituts Ipsos. Ein Jahr zuvor hatten sich 44 Prozent optimistisch geäußert. Die Pessimisten sind mit 27 Prozent deutlich in der Minderheit, obwohl ihr Anteil um drei Prozentpunkte im Vergleich zu 2013 stieg."Natürlich hätte man auch wie ich schreiben können "Pessimismus in Deutschland nimmt mehr zu als der Optimismus" Das wäre aber keine Schlagzeile geworden, die aufgefallen wäre.
"Die Deutschen glauben: Es wird gut. Für die Gesellschaft sehen sie Schwierigkeiten - aber für sich selbst sind sie zuversichtlich." schreibt faz.net weiter. Da kommt das Erwartete nach: "Für die Gesellschaft sehen sie Schwierigkeiten".
Und schließlich wird auch das Ergebnis der Studie angedeutet: "Vor allem die Jugend."
Die Meldung ist also: Jugendliche sehen trotz der gegenwärtigen gesellschaftlichen Krisen für sich selbst optimistischer in die Zukunft. (Nicht die Deutschen, nicht die Jugendlichen, aber eine größere Zahl der Jugendlichen als zuvor.) Natürlich müsste man Jugend und Jugendliche mit Hilfe der Zahlen der Studie noch genauer bestimmen.
Die Welt schreibt weit weniger optimistisch: "Knapp die Hälfte der Deutschen sieht optimistisch auf 2015"
Matthias Horx erklärte im Juni 2014 in der Huffington Post, weshalb er die Zukunft lieber positiv sieht als negativ:
"Horx: Ich stehe für einen „unbequemen Optimismus" - so hat es die Politologin Sandra Richter genannt. Pessimismus ist in unserer Kultur eine billige Ausrede geworden. Natürlich geschieht viel Schreckliches in der Welt, aber darauf mit dem üblichen „Wir-haben-es-ja-immer-gesagt" zu reagieren, halte ich für feige und verantwortungslos. Verantwortlicher Optimismus hat nichts mit „think positive" zu tun, sondern mit hartem, diszipliniertem Denken, das sich an Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten orientiert. Letztlich geht es um eine Grundempathie, die man für die Welt empfindet. Ich nenne das auch „Großmutter-Optimismus", nach meiner Großmutter Hildegard - in meinem letzten Buch „Zukunft wagen" wird das näher erklärt."Denn;
"Allerdings ist die Vorstellung des Untergangs eine kulturelle Konstante, mit der man sehr gut Herrschaft ausüben kann. Alle Unterdrückungsideologien haben einen apokalyptischen Kern. Und wenn wir uns nur noch von Ängsten leiten lassen, dann werden wir tatsächlich untergehen. Die größte Gefahr für die Zukunft ist die kollektive Hysterie."
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