Meine Antwort: das Pantheon.
Ungemein vielseitige Antworten finden sich bei gutefrage.net.
Besonders originell: Berliner Flughafen und Stuttgart 21.
Eine wohlbegründete Zurückweisung der Fragestellung bietet Zachariah. Man kann ihm ohne weiteres folgen; doch man braucht es nicht; denn so käme man um anregende Reflexionen herum.
Dafür müsste man sicher erstmal definieren, was man unter Architektur verstehen will.Der eine denkt dabei an vollendete Bautechnik - also wären für ihn "anspruchvollste Architektur" diejenigen Bauten, die mit höchster Kunstfertigkeit erbaut wurden (sodass sie nach 2000 Jahren noch stehen und auch beeindrucken z.B.). Hier ist Architektur vor allem das hochprofessionelle Produkt eines Ingenieurs als Meister der Naturwissenschaften (Physik, Mathematik, Chemie usw.).Für andre ist Architektur das kunstvolle Umformen/Bilden von Raum, das bewusste Zurverfügungstellen von ehemals beliebiger Leere für den Menschen durch Begrenzung/Greifbarmachen mit allem, was dazu gehört. Dieser Ansatz wird unter Architektur eher eine geisteswissenschaftliche Kunst verstehen, deren Ergebnisse unter Einsatz ingenierstechnischer [sic] Expertise umgesetzt werden kann/sollte/wird.Die Kathedralen der Gotik vereinen sicherlich viele Aspekte jeglicher Baukunst. Zumal diese Monumentalbauten nicht nur durch ihre besonders im Spiegel der Zeit gigantischen Ausmaße und außerordentlichen Detaillösungen erstaunen, sondern auch durch den Entwurfsgedanken, dem das gesamte Bauwerk unterworfen ist - das bewusste Zielen auf Effekt beim Menschen. Der Mensch soll einerseits die Größe Gottes erahnen, andererseits wird sein Blick aufgrund der Raumformung nach oben geleitet, hin zum Licht der Obergaden. Beim Durchschreiten dieser Bauten wird der Gläubige zudem hingeführt zum Altar und in die Anbetung.
Für mich gibt es keine für alle Zeiten anspruchsvollste Architektur. Denn auf ihre ureigene Weise haben die Menschen mit ihrem unglaublich starken Willen zu schaffen, zu schöpfen, zu formen, zu entwerfen, seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte alles in Ihrer Macht stehende getan, Größeres zu erbauen, als der Mensch selbst für sich ist. Ob nun geistig/geistlich größer, oder rein physisch. Ob nun zeitlich gesprochen oder ideell. Der Mensch ist ein Schöpfer und seine Bemühungen, das Beste zu erreichen, was ihm möglich ist, zeugt von seinem unbeugsamen Willen, sich nur mit dem Anspruchsvollsten zufrieden zu geben, das denkbar ist.Anspruchsvollste Architektur gab es also zu jeder Zeit und wir heute haben das Vorrecht, über die globalisierte Informationsarchitektur auf mehr "anspruchsvollste Architektur" Zugriff zu haben, wie jemals jemand vor uns. Wir können Videos davon sehen, Fotos, Beschreibungen aus völlig unterschiedlichen Kulturen - können uns mitteilen, austauschen, darin schwelgen...
Jean Paul liefert im Titan eindrucksvolle Beschreibungen, die das Pantheon und der Petersdom auf ihre Besucher machen können. Er selbst war freilich nie in Rom.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen