Montag, 10. November 2025

Wo gibt es nicht gerechtfertigte Steuernachlässe?

 Absetzung für Abnutzungen (kurz AfA), umgangssprachlich Abschreibung, steuerrechtlich die Wertminderung von Anlagevermögen 

    In Zeiten steigender Immobilienpreise werden Gebäude aufgrund der steigenden Grundstückspreise immer mehr wert, aber für das Finanzamt liegt eine Abnutzung vor: steuerliche Wert und Marktwerte klaffen auseinander.

Renovierungen: Absetzbar sind die Kosten, der steigende Wert des Gebäudes wird nicht berücksichtigt.

Weitere Beispiele: Antworten einer KI

Was die KI nicht nennt:

Die Vermögenssteuer wird nicht mehr erhoben.

Erbschaftssteuer Je größer die vererbten Vermögensind, desto höher ist meist der Anteil an Betrieben, deren Wert heruntergerechnet wird mit der Begründung, sie müssten ja für ihren Fortbestand ständig investieren, obwohl das oft nicht der Fall ist.

Ein Fall, wo solch ein Steuerschlupfloch wegen eines Erbschaftsstreits nicht genutzt wurde, brachte Steuereinnahmen von knapp 4 Milliarden Euro.*                  



















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Sieh auch: FR 21.9.25 FR 11.9.25 FR 22.8.25 FR 16.11.17

  • *                  

Der Fall, der die größte jemals in Deutschland gezahlte Erbschaftssteuer betrifft und bei dem familiäre Streitigkeiten 

  • Familie: Thiele (Erben des Unternehmers Heinz Hermann Thiele, Hauptaktionär von Knorr-Bremse und Vossloh).

  • Höhe der Erbschaftssteuer: Knapp 4 Milliarden Euro.

  • Wann geschah das: Heinz Hermann Thiele verstarb im Februar 2021. Die Zahlung der Erbschaftssteuer an das Finanzamt Kaufbeuren erfolgte im April 2025 (bzw. nach Berichten "im April" des Jahres der Veröffentlichung).

  • Abschreibungsmöglichkeit/Hintergrund:

    • Die hohe Steuerlast entstand, weil die für das Betriebsvermögen (Firmenanteile) vorgesehene Steuerbegünstigung (der sogenannte Verschonungsabschlag für Betriebsvermögen) offenbar nicht oder nicht in vollem Umfang genutzt werden konnte.

    • Ein wesentlicher Grund dafür war ein Erbschaftsstreit und die damit verbundenen Verzögerungen bei der Überführung des Vermögens in eine bereits geplante Familienstiftung. Die Stiftung war nach einigen Berichten ein wichtiges Instrument der steuerlichen Nachfolgeplanung, kam aber zu spät zur Geltung oder erfüllte die Voraussetzungen nicht rechtzeitig.

Zusammenfassend: Die Familie Thiele zahlte rund 4 Milliarden Euro Erbschaftssteuer, nachdem der Patriarch 2021 verstorben war. Familiäre Auseinandersetzungen um das Erbe verzögerten die Umsetzung der Nachfolgeplanung (insbesondere die Überführung in eine Familienstiftung), wodurch die eigentlich geplanten steuerlichen Begünstigungen für Betriebsvermögen offenbar nicht in vollem Umfang greifen konnten.

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