Samstag, 1. November 2025

Pubertät als die große Chance des Lebens

 "[...] Es gibt auch noch andere Situationen, in denen ich mich wundere. Wenn wir beim Abendessen sind, springt Juli neuerdings auf und vollführt Dance-Moves vor dem Wohnzimmerspiegel. Sie ist plötzlich zuwendungsbedürftig oder plötzlich ablehnend, manchmal fast anlasslos traurig. Und wenn sie morgens mit ihren Haaren nicht zufrieden ist, ist der Tag gelaufen.

Zuweilen habe ich habe das Gefühl, dass all das, was wir Eltern dem Kind an Erziehung haben angedeihen lassen, weggewischt ist. Und nicht nur für mich ist die Pubertät eine Phase, die mich an meine Grenzen bringt. Während bei einer Gallup-Umfrage 2024 in den USA 80 Prozent der Eltern von Drei- bis Vierjährigen das Verhältnis zu ihren Kindern als "sehr gut" oder "exzellent" bezeichneten, war das bei Kindern über 13 Jahren nur noch bei 48 Prozent der Fall.

Was mich mit allen anderen Eltern von Teenagern verbindet: Ich würde so gern in den Kopf meiner Tochter schauen, um zu verstehen, was gerade passiert. [...]" (ZEIT, 29.10.25)

Es gibt ein Verfahren, Hirnströme zu verfolgen, ohne eine Hirnoperation vornehmen zu müssen. Seine Tochter lässt sich daraus ein. Resultat: Alles normal für ein Gehirn in der Pubertät. Ergebnis der Forscher aus vielen Untersuchungen: In der Pubertät ist das Gehirn noch so beeinflussbar wie nie wieder. Es gibt Entwicklungen, die für das weitere Leben prägen. Wenn eine Fehlentwicklung vorliegt, kann man sie jetzt zu beeinflussen versuchen.

Meine persönliche Erfahrung: Meine Pubertät ging selbst meiner Lieblingsschwester auf die Nerven. Als Jüngster konnte ich die Pubertät der anderen nicht miterleben. Von unseren drei Kindern hatten zwei keine merkliche Pubertät, sie waren immer "vernünftig". Die Jüngste hatte eine und wurde dann später Ansprechpartner für psychologische Fragen, obwohl ihr Abischnitt nicht für ein Psychologiestudium gereicht hatte.

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