"Kujat äußerte am 5. November 2023 in einem Interview,[32] dass der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine völkerrechtswidrig sei. Zur Vorgeschichte des Ukraine-Kriegs gehöre aber eine langfristige Entwicklung der internationalen Lage. Der Krieg hätte durch Berücksichtigung russischer Sicherheitsinteressen (a: Verzicht auf NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, b: Entwicklung einer Lösung für die große russisch-sprechende Minderheit im Donbass) vermieden werden können. Als Folge des Informationskrieges über die militärische Auseinandersetzung würden diese Themen kaum diskutiert. Nach Beginn des Krieges seien Versuche einer friedlichen Beilegung durch den Westen gestoppt worden: In Verhandlungen in Istanbul sechs Wochen nach Kriegsbeginn sei sogar ein unterschriftsreifer Entwurf entstanden, der auf Druck vor allem der USA und Englands (Premierminister Johnson reiste dafür am 9. April 2022 in die Ukraine) nicht von der Ukraine unterzeichnet wurde. Das russische Kriegsziel sei die Konsolidierung seiner zum Staatsgebiet erklärten ukrainischen Provinzen und vermutlich auch die Einnahme von Odessa, nicht aber die Besetzung der Ukraine, um keine zusätzlichen Berührungspunkte mit NATO-Grenzen zu schaffen. In diesem Krieg werde es keinen Sieger geben: Weder könne die Ukraine ihre Gebiete zurückerobern noch Russland die Erweiterung der NATO durch Finnland und Schweden verhindern – beide Seiten hätten daher ein Interesse an der Lösung des Konflikts. Durch die widrigen Wetterumstände in Herbst und Winter trete eine Phase der „Entschleunigung“ aller Bewegungen an den Fronten ein, die für neue Schritte der Beendigung genutzt werden könnte, aber: „Es gibt die einen, die den Krieg wollen, es gibt die anderen, die den Krieg nicht verhindern wollen, und es gibt diejenigen, die den Krieg nicht verhindern können.“ Strategische Geländegewinne der ukrainischen Armee, insbesondere die Abschneidung der Krim vom Festland (die Krim sei eine wichtige logistische Drehscheibe), seien in der Sommeroffensive nicht erreicht worden. Die Verluste der ukrainischen Offensive gegen die tiefgestaffelte russische Verteidigung seien gewaltig und hätten wegen ihrer relativ geringeren Ressourcen eine größere Bedeutung. Aus ihrer Verzweiflung heraus fordere nun die Ukraine neue Waffen, um Russland in der Tiefe des Raums anzugreifen. Das bedeute eine neue Stufe der Eskalation, die letzte vor der Forderung nach dem Einsatz von NATO-Soldaten in der Ukraine und damit vor der Verwicklung von NATO-Truppen in die Kämpfe. Eine besondere Herausforderung für die ukrainische Armee seien Gefechte verbundener Waffen und die russische Luftherrschaft über dem Schlachtfeld. Neben der hohen Zahl an Gefallenen werde die Ukraine noch lange an Verletzungen von Soldaten und Zivilisten und an den raumgreifenden Zerstörungen tragen. Weitere Probleme seien eine sinkende Kampfmoral und eine erhebliche Korruption an wichtigen Stellen der Armee." (Wikipedia)
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