"[...] Viele schreiben hier das Internet voll mit Texten, die sie in den alten Medien nicht mehr verkaufen können – zu speziell, zu voraussetzungs- und anspielungsreich, zu lang, zu politisch oder einfach: zu klug. Viele etablierte Leute aus Academia, Kunst und Kultur nutz(t)en Facebook zur Vernetzung, um auf kurzem Weg Knowledge zu droppen oder sich frei von den Formatierungszwängen und Etiketten ihrer jeweiligen Branchen zu äußern. [...]"
Das schreibt Klaus Walter in der Frankfurter Rundschau vom 25./26.1.2025.
Ich selbst tendiere dazu, zu bleiben und zu gehen. Doch auch gibt es angesichts der Facebookreichweite von rund 3 Milliarden auf der Erde und rund 30 Millionen in Deutschland für mich weiterhin keinen Grund, zu Facebook zu gehen, gegen das ich von Anfang an geschrieben habe und wo mein Account trotz meiner dortigen afrikanischen Freunde und anderer nicht bespielt wird. Aber bei Twitter (jetzt X), wo ich höchst lehrreiche Gespräche mitverfolgen konnte, bin ich geblieben, als ich zu Mastodon wechselte. Freilich gehe ich auf Musks X fast nur noch, um auf meine Blogbeiträge hinzuweisen, doch begegne ich da zum Glück ab und zu meinen alten friends, nur im Internetsinne Freunde, weil viel zu klug für mich, mit denen ich aber lehrreichen Meinungsaustausch hatte, wo wir unsere Standpunkte zwar nur wenig angenähert haben, wo aber - zumindest meine - Wertschätzung wuchs.
Mein - auch viel zu kluger, aber dennoch: - Internetfreund, Jean-Pol Martin, der mich an Twitter herangeführt hat, wechselte von Twitter zu Facebook, was ich damals nicht gleich verstand, aber wegen der Gruppe von damals 800 Mitarbeitern und Schülern von Lernen durch Lehren akzeptiert habe, inzwischen habe ich es verstanden.
Zwar ist Twitter viel besser gewesen, als X es heute ist, und Facebook wird viel an Qualität verlieren, aber wenn man 3 Milliarden Teilnehmer hat, kann man nicht jede Löschung individuell entscheiden und bei Entscheidungen durch KI fallen notwendigerweise viele Fehlentscheidungen. Dass das passiert, kann man als einzelner akzeptieren, so lange man es auf der Plattform aushalten und für seine Zwecke arbeiten kann.
Es mag eine Zukunft geben, in der das als Fehlentscheidung verstanden wird. Wir Zeitgenossen müssen heute entscheiden.
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