Donnerstag, 30. Januar 2025

500 Jahre Täuferbewegung

Wikipedia:  Täufer - Portal Täuferbewegung (500 Jahre Täufer)

Wikipedia: Portal Freikirchen

Täuferreich von Münster 1534

Von Toleranz hielten die evangelischen Reformatoren wenig, dafür umso mehr von Glaubenseifer und Glaubenseinigkeit. Die Idee der Menschenrechte hatte dennoch in Luthers Schrift Von der Freiheit eines Christenmenschen einen Ausdruck gefunden und wurde von der Täuferbewegung gestärkt, bevor sie durch die Philosophie der Aufklärung und die französischen und amerikanische Revolution in die Welt hinaus getragen wurde. Wie man weiß, ist dieser Universalismus, der auch in  den Religionen eine wichtige Rolle spielt, auch heute Milliarden von Menschen fremd, die wie im asiatischen Raum stärker das Ganze gegenüber dem Einzelnen betonen. Er ist freilich auch vom heutigen westlichen  Pluralismus zu unterscheiden, natürlich auch vom Individualismus, der freilich Toleranz sehr wichtig nimmt, zum Beispiel bei LGBT so weit sie sich nicht auf Feministinnen, die von LGBT unter die TERFs eingeordnet werden.

Paul Gerhard, der große evangelische Liederdichter, der unter seinem Kurfürsten zu leiden hatte, hätte dazu ein Lied zur Toleranz singen gehabt, wenn er nicht seinerseits aus Glaubenseifer die reformierten Kirchen abgelehnt hätte.

Zeittafel zur Geschichte der Täufer

"Es gibt Schätzungen, denen zufolge nach 1530 etwa jeweils ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland katholisch, lutherisch und täuferisch gewesen ist.[30                                              (Wikipedia:  Täufer#Ausbreitung_1525_bis_1530)

Bericht des Bergsträßer Anzeigers über Podiumsdiskussion zu 500 Jahre Täuferbewegung

Evangelische Freikirchliche Vereinigungen

Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF)

Internationaler Bund Freier Evangelischer Gemeinden

Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland

Evangelische Vereinigungen

Evangelischer Bund



Mittwoch, 29. Januar 2025

Zu den CDU-Gesetzentwürfen zur Flüchtlings- und Sicherheitspolitik

 "Was steht im Gesetzentwurf?

Die Union will vermutlich am Freitag auch noch einen Gesetzentwurf aus dem September einbringen - das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz. Darin heißt es unter anderem, dass ein Familiennachzug zu Personen mit subsidiärem Schutz "nicht mehr gewährt" wird.

Dieses Gesetz könnte eine Mehrheit bekommen, denn ihm will BSW-Chefin Wagenknecht zustimmen - ebenso wie die AfD. Das hat AfD-Chef Tino Chrupalla am Dienstag angekündigt. Damit könnte der Bundestag ein Gesetz beschließen, dass nur wegen der Zustimmung der AfD eine Mehrheit bekommt.

Wird das Gesetz bald umgesetzt?
Das ist - Stand jetzt - eher unwahrscheinlich. Der Bundesrat dürfte es nämlich mit den Stimmen von SPD und Grünen blockieren. Außerdem kündigt der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Widerstand an. Er wolle keinem Gesetz im Bundesrat zustimmen, dass nur aufgrund der Stimmen der AfD vom Bundestag verabschiedet worden sei.
Das Gesetz hat übrigens am 6. November keine Mehrheit im Innenausschuss des Bundestags bekommen. Außerdem hatte Merz Mitte November angekündigt, dass es nach dem Ampel-Aus keine Zufallsmehrheiten mit der AfD geben dürfe. Schon damals hatte zum Beispiel die Linke genau davor gewarnt:
"Man sollte auf dem Schirm haben, dass die sogenannte Brandmauer ab jetzt zur Disposition steht." (Clara Anne Bünger, Die Linke, ZDF heute am 7. November 2024)

Sonntag, 26. Januar 2025

Anabaptist Community Bible

 Anabaptist Community Bible 

https://www.mennomedia.org/9781513814599/anabaptist-community-bible/

Aussage eines Mitarbeiters am Projekt:

"Was die Anabaptist Community Bible  auszeichnet, ist die Tatsache, dass wir versuchen, eine Auslegungsgemeinschaft zu schaffen – das, was die jüdische Tradition einen Midrasch* nennt. Die meisten Täufer verstanden die Bibel als ein lebendiges und dynamisches Wort, als einen Text, der als Rahmen für das christliche Leben und den Glauben sehr ernstzunehmen ist, aber nicht als einen Text, der als Waffe eingesetzt werden kann. In einer Zeit, in der die Bibel zunehmend zu einer Quelle von Konflikten wird – oder, was vielleicht noch häufiger der Fall ist, ganz ignoriert wird – hoffen wir, dass die  Anabaptist Community Bible  dazu einlädt, die Schrift als ein lebendigen Text wahrzunehmen, der das Potenzial hat, unser Leben zu verändern." 

*vereinfacht gesagt: eine Bibelauslegung mit vielen gleichberechtigten Auslegenden. (Die Wikipedia nennt historische Beispiele, aus denen man ohne weiteres Studium nicht klug wird.)

Deutsche Übersetzung des Verlagstextes:

Die Bibel hat den täuferischen Glauben 500 Jahre lang gestützt und überführt, ermutigt und verändert uns als Täufer weiterhin. Die Gemeinschaftsbibel der Täufer lädt Sie ein, die Heilige Schrift tief zu erforschen und zu entdecken, wie täuferische Schlüsselthemen sowohl durch die Geschichten der Bibel als auch durch Ihr eigenes Leben verwoben sind.

Die Täuferische Gemeinschaftsbibel wurde unter Verwendung der Gemeinsamen Englischen Bibelübersetzung erstellt und wird Sie tiefer mit der biblischen Geschichte, der täuferischen Geschichte und Ihrer eigenen Geschichte verbinden. Mehr als 7.200 Randbemerkungen neben dem biblischen Text enthalten Kommentare von täuferischen Gelehrten, historische Anmerkungen aus der Tradition und die Erkenntnisse von fast 600 Bibelstudiengruppen. Jahrestag des Täufertums, indem es einen gemeinschaftsorientierten Ansatz für das Lesen der Schrift vorlebt und gleichzeitig zu einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit dem Text einlädt und die Leserinnen und Leser aufruft, Jesus in Wort und Tat nachzufolgen. Erleben Sie eine erneuerte Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift, wenn Sie dem Text im Gespräch mit einer größeren Gemeinschaft von Gläubigen begegnen und erwarten, dass Gottes Wort Ihr Leben verändert.

Die Täuferische Gemeinschaftsbibel ist eine einzigartige Studienbibel, die Christen aller Glaubenstraditionen zugänglich ist, die die Heilige Schrift durch eine Jesus-zentrierte Sichtweise lesen wollen - eine unschätzbare Ressource für Familien, Studenten und Lehrer.

Der Text der Common English Bible (CEB)

Einspaltiges Format für den biblischen Text mit 7.200 Randbemerkungen

Von täuferischen Gelehrten verfasste Bucheinführungen bieten Kontext und Orientierung

Anmerkungen zum biblischen Kontext von täuferischen Gelehrten

Notizen zur gemeinschaftlichen Reflexion von fast 600 Bibelstudiengruppen

Anmerkungen zum frühen täuferischen Zeugnis [aus dem 16. und 17. Jahrhundert] bieten Einblicke in die Art und Weise, wie die frühen Täufer mit dem biblischen Text umgingen

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Freikirchen

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigung_Evangelischer_Freikirchen (VEF) (Verein)

Freikirchen in Österreich (FKÖ)

Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz (VFG)

https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_Freier_evangelischer_Gemeinden_in_Deutschland (Körperschaft des öffentlichen Rechts) [weniger umfassend]

Internationalen Bund Freier Evangelischer Gemeinden (International Federation of Free Evangelical Churches

Samstag, 25. Januar 2025

Trotz Musk ist Twitter immer noch nützlich

Es wird deutlich, wer gegangen ist, wer geblockt wurde und dass noch viel Erfreuliches gefunden werden kann, wenn man von Twitter her noch weiß, wer Sinnvolles zu sagen weiß:

@kathrinpassig@netsociology@ArminNassehi (u.a. Flüchtlingskrise)  Verfassungsrechtler Christoph Möllers (@ChristophMllers); @GeorgeLakoff; @Daily_Hegel; @joergschellerl ; @ideenfreiheit
 Thomas Zingelmann: Was ich an den Büchern von @ideenfreiheit immer sehr schätze, sind die detaillierten Analysen und Gegenüberstellungen. Freue mich hieraus Auszüge nächstes Semester in meinem Seminar "Aufstieg und Fall der Autonomie der Kunst" zu diskutieren

Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundner Pracht; Auch diese, schon geborsten, kann stürzen über Nacht.

Dem Meer Land zurückgeben, hat angesichts des Klimawandels viele Vorteile

Der vollständige Text des Zeitungsartikels (New York Times, 22.10.2024) kann über das Link  aufgerufen werden. 

Hier eine deutsche Kurzfassung:

Dadurch, dass man Meerwasser in das Land eindringen lässt, entstehen Salzmarschen. Dadurch wird bei hohem Wasserstand weit mehr Wasser vom Boden aufgenommen, so wird bei einer Sturmflut das Eindringen des Wassers verlangsamt, ebenso gilt das für den Rückfluss ins Meer. So wird eine Austrocknung des benachbarten Ackerlandes ebenfalls verlangsamt. Aber es wird auch weit mehr CO2 durch die Vegetation und den Boden gebunden, als es bei Ackerland der Fall wäre.

Die Daten, die sich nach einem Jahrzehnt ergeben haben, sind ermutigend. „Wir haben einen Wert von 19 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar und Jahr erreicht“, sagt die Managerin des Projekts. Das entspricht dem Aufladen von 15 Billionen Telefonen pro Jahr oder dem Heizen von 33 000 Häusern.

Diese Leistung ist mit zwei Vorbehalten verbunden. Erstens Die Salzmarsch wird das nicht regelmäßig leisten und zweitens im Verhältnis zu dem Gesamtemissionen Großbritanniens ist das minimal.
Die natürlichen Sümpfe in Großbritannien binden etwa 46.500 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr, der Kohlenstoff-"Fußabdruck" Großbritanniens beträgt etwa 58 Millionen Tonnen pro Jahr.

Doch die Bindung von Kohlenstoff ist nur ein Nebeneffekt, denn der Hauptnutzen liegt im Hochwasserschutz und in der Verbesserung der Biodiversität.
Andererseits ist zu beachten: In anderen Regionen sind die Vorteile noch weit größer. In Nordamerika und vor allem in Australien sind Moore fast wie Torf und Mangroven binden CO2 in noch ganz anderen Dimensionen.

Bleiben oder gehen? Was tun angesichts der Entscheidungen der Multimiliardäre Musk und Zuckerberg?

 "[...] Viele schreiben hier das Internet voll mit Texten, die sie in den alten Medien nicht mehr verkaufen können – zu speziell, zu voraussetzungs- und anspielungsreich, zu lang, zu politisch oder einfach: zu klug. Viele etablierte Leute aus Academia, Kunst und Kultur nutz(t)en Facebook zur Vernetzung, um auf kurzem Weg Knowledge zu droppen oder sich frei von den Formatierungszwängen und Etiketten ihrer jeweiligen Branchen zu äußern. [...]"

Das schreibt Klaus Walter in der Frankfurter Rundschau vom 25./26.1.2025.

Ich selbst tendiere dazu, zu bleiben und zu gehen. Doch auch gibt es angesichts der Facebookreichweite von rund 3 Milliarden auf der Erde und rund 30 Millionen in Deutschland  für mich weiterhin keinen Grund, zu Facebook zu gehen, gegen das ich von Anfang an geschrieben habe und wo mein Account trotz meiner dortigen afrikanischen Freunde und anderer nicht bespielt wird. Aber bei Twitter (jetzt X), wo ich höchst lehrreiche Gespräche mitverfolgen konnte, bin ich geblieben, als ich zu Mastodon wechselte. Freilich gehe ich auf Musks X fast nur noch, um auf meine Blogbeiträge hinzuweisen, doch begegne ich da zum Glück ab und zu meinen alten friends, nur im Internetsinne Freunde, weil viel zu klug für mich, mit denen ich aber lehrreichen Meinungsaustausch hatte, wo wir unsere Standpunkte zwar nur wenig angenähert haben, wo aber - zumindest meine - Wertschätzung wuchs. 

Mein - auch viel zu kluger, aber dennoch: - Internetfreund, Jean-Pol Martin, der mich an Twitter herangeführt hat, wechselte von Twitter zu Facebook, was ich damals nicht gleich verstand, aber wegen der Gruppe von damals 800 Mitarbeitern und Schülern von Lernen durch Lehren akzeptiert habe, inzwischen habe ich es verstanden. 

Zwar ist Twitter viel besser gewesen, als X es heute ist, und Facebook wird viel an Qualität verlieren, aber wenn man 3 Milliarden Teilnehmer hat, kann man nicht jede Löschung individuell entscheiden und bei Entscheidungen durch KI fallen notwendigerweise viele Fehlentscheidungen. Dass das passiert, kann man als einzelner akzeptieren, so lange man es auf der Plattform aushalten und für seine Zwecke arbeiten kann. 

Es mag eine Zukunft geben, in der das als Fehlentscheidung verstanden wird. Wir Zeitgenossen müssen heute entscheiden.

Gute Nachricht: Debt-for-nature Swap

 "Der Debt-for-nature Swap (deutsch „Tausch von Schulden gegen   Naturschutz) ist im Finanzwesen der Anglizismus für ein Swapgeschäft, bei dem Staatsschulden von Staaten der Dritten Welt erlassen werden, sofern das Schuldnerland Umweltschutz- oder Naturschutzmaßnahmen durchführt. [...]

Vertragsparteien sind das Schuldnerland (Swapkäufer, englisch debtor), eine im Umweltschutz tätige Nichtregierungsorganisation (wie Conservation International, The Nature Conservancy oder World Wildlife Fund) als Swapverkäufer (englisch funder) und der Gläubiger (englisch creditor; eine Bank oder ein anderer Staat). Der Swapverkäufer setzt für Zwecke des Natur- und Umweltschutzes im Schuldnerland (zusätzliche) Mittel aus seinem Fondsvermögen ein.

Der Gläubiger hat beim Debt-for-nature Swap zwei Alternativen. Entweder erlässt er dem Schuldnerland seine Staatsschulden oder er verkauft eine bestimmte Staatsschuld zum Marktwert (Nominalwert mit Abschlag je nach Länderrating) an den Swapverkäufer, der die Kaufbestätigung dem Swapkäufer präsentiert, der daraufhin den Swap-Bedingungen zustimmt. Danach gibt der Gläubiger Liquidität für Umweltschutzprogramme des Swapverkäufers frei. Durch den Schuldenerlass oder Forderungsverkauf entstehen beim Schuldnerland Erträge bzw. beim Gläubiger Liquidität[5], die aufgrund des Swapvertrages zur Finanzierung der Umweltschutz- oder Naturschutzmaßnahmen eingesetzt werden müssen. [...]" (Wikipedia)

Beispiel:

"[...] Indonesien wurden in einem „Debt-for-Nature-Swap“ Staatsschulden bei den USA in Höhe von 35 Millionen US-Dollar zugunsten des Naturschutzes erlassen. Die dadurch freiwerdenden Mittel sind in einen Treuhandfonds für den Schutz von Korallenriffen vor der ostindonesischen Küste umgeleitet worden. Der Globale Fonds für Korallenriffe (GFCR), ein internationales öffentlich-privates Finanzgremium, hat den Schuldentausch finanziell und technisch unterstützt. [...] " (FR 24.1.2025)


Natürlich steht zu hoffen, dass der Fonds das Geld schon hat, so dass Trump diese Regelung nicht zurücknehmen kann.

Mittwoch, 22. Januar 2025

Wodurch befeuern Klimaretter oft Populismus?

"[...] Eine "Klassenfrage im Werden" macht auch der Soziologe Steffen Mau aus: Seinen Daten zufolge fürchtet die Hälfte der Arbeiterschaft hierzulande durch Klimaschutzmaßnahmen Verluste, aber nur weniger als ein Viertel der akademischen Mittelklasse. 
 Und der in Glasgow lehrenden Soziologin Karen Bell erscheint der Klimaschutz, wie er zuletzt in Deutschland praktiziert wurde, geradezu als eine Steilvorlage für rechtspopulistische Mobilisierung: "Wollen Sie Leute von Klimapolitik abschrecken", sagt Bell, "dann sprechen Sie über Elektroautos und Wärmepumpen." Denn die könnten sich viele nicht leisten. Solche Fördergelder landen als Erstes bei denen, die ohnehin schon wohlhabend sind und ein ausgeprägtes ökologisches Bewusstsein haben. [...] 
Das ist umso brisanter, weil es auch einen "klassenspezifischen ökologischen Fußabdruck" gibt, wie Steffen Mau in seinem Buch Triggerpunkte festgestellt hat: Je wohlhabender man ist, desto größer der Materialverbrauch und desto höher die Emissionen. Daraus leitet sich der Doppelmoralvorwurf ab: Wer sich für den Kampf gegen die Klimakrise einsetze, treibe sie in Wahrheit oft besonders stark durch seinen Lebensstil an.
 Vorzeige-Ökologen sind in Wahrheit die anderen
Dem steht das Umweltverhalten der prekären Klasse gegenüber. Karen Bell, die aus der Arbeiterschaft kommt, denkt etwa an ihre Eltern: "Die kannten das Wort ökologisch gar nicht, waren durch ihren von Armut geprägten sparsamen Lebensstil aber Vorzeige-Ökologen." Sie hätten ihre alte Kleidung geflickt, Gemüse selbst angebaut und immer nur ein Zimmer im Haus geheizt. Menschen in diesen Lebenslagen, sagt Bell, würden sich nicht fragen, aus welchen Quellen die Energie kommt, die sie brauchen. Sondern allein, wie sie die Rechnung dafür zahlen können.[...] 
Eine gegen Klimaschutz gerichtete vehemente Verteidigung privater Eigentumsinteressen weit oben in der Gesellschaft verbündet sich weiter unten mit der Wut auf die ökologische Elite "da oben". [...]
Über Klimapolitik sind Personen bis weit in die Mitte offenkundig durch Populismus erreichbar und lassen sich über völkisch-autoritär-rebellische Angebote bis zum Rechtsextremismus und der Billigung von politischer Gewalt verführen.[...]"

Ricarda Lang erkennt man nicht ohne weiteres wieder

 Ohne den Stress als Parteivorsitzende konnte Ricarda Lang erstmals bewusst abnehmen und berichtet jetzt über den Stress mit den Erwartungen an junge Frauen und ihre jetzigen Erfahrungen.

https://www.zeit.de/zeit-magazin/2025/04/ricarda-lang-gruene-hass-netz-koerperbild/komplettansicht ZEIT 22.1.25

Ich muss gestehen, ich habe sie nicht erkannt, und es ist entspannend, sie so zu sehen. 

Was für ein Stress muss es für ausgesprochen schöne ältere Parteivorsitzende (Wagenknecht, Weidel) sein, die Doppelrolle schön und erfolgreich durchzuhalten.

Und was für ein Stress war es für Lang:

"ZEITmagazin: Die meisten Hasskommentare kommen wahrscheinlich von Männern, aber sind die Frauen mit diesem ganzen Diät-Ernährungstipps-Wahnsinn nicht genauso schlimm?

Lang: Das ist auch meine Erfahrung. Wenn ich an meine Kindheit und Jugend denke, von Lehrerinnen bis zu Verwandten, waren das eher Frauen, die mein Gewicht stark thematisiert haben, die oft eigene Unsicherheiten projiziert haben, das Gefühl: Ich muss mich doch auch zusammenreißen, warum hält die sich da nicht auch dran? Ich glaube aber, das lässt sich nicht trennen vom Patriarchat. Frauenkörpern wird eine krasse Bedeutung zugeschrieben, und dann werden sie abgewertet. Die dauerhafte Unsicherheit von Frauen, die daraus resultiert, wird als Machtinstrument gegen sie selbst eingesetzt. Wenn ich das Gefühl habe, oh Gott, mein Körper ist nicht gut genug, ich bin nicht schön genug, ich bin nicht sexy genug, das ist ja etwas, das sich auf meine Arbeit auswirkt, auf meine romantischen Beziehungen. Man denkt dann, wie toll, dass ich einen gefunden habe, der mich trotzdem liebt! Was macht das wohl mit einer Machtdynamik in einer Beziehung?"

Bundestagspräsidenten - Präsident des Bundesrates

 Erich Köhler (CDU/CSU, 1949–1950) | Hermann Ehlers (CDU/CSU, 1950–1954) | Eugen Gerstenmaier (CDU/CSU, 1954–1969) | Kai-Uwe von Hassel (CDU/CSU, 1969–1972) | Annemarie Renger (SPD, 1972–1976) | Karl Carstens (CDU/CSU, 1976–1979) | Richard Stücklen (CDU/CSU, 1979–1983) | Rainer Barzel (CDU/CSU, 1983–1984) | Philipp Jenninger (CDU/CSU, 1984–1988) | Rita Süssmuth (CDU/CSU, 1988–1998) | Wolfgang Thierse (SPD, 1998–2005) | Norbert Lammert (CDU/CSU, 2005–2017) | Wolfgang Schäuble (CDU/CSU, 2017–2021) | Bärbel Bas (SPD, seit 2021)

Der Präsident des Deutschen Bundestages,[1] auch Bundestagspräsident[2] genannt, ist der Vorsitzende des Bundesparlaments der Bundesrepublik Deutschland. Er hat gemäß dem Inlandsprotokoll der Bundesregierung das zweithöchste Staatsamt inne.[3] (Wikipedia)

 Eugen Gerstenmaier [...]

 Günter Gaus interviewt Eugen Gerstenmaier (1964)

Notizen zum Interview:  Einfluss von O. Spengler,  August Winnig mit 20/21 J., Friedrich Brunstädsein Wunsch ein "geklärtes deutsche Nationalbewusstsein" (1952) etwa 39min des Interviews: Missbehagen an den späten Jahren der Weimarer Republik (in den blutigen Straßenschlachten). Elite muss sich als dienstbereit verstehen, Das C in CDU kann keinen christl. Staat anstreben (Recht und Glaubensfreiheit gehören zusammen)

"In der CDU profilierte er sich als stellvertretender Bundesvorsitzender und geriet zeitweise in Gegensatz zu Adenauer, besonders in dessen Endphase als Bundeskanzler. Am Ende der Kanzlerschaft Erhards 1966 war er selbst mit Unterstützung von Franz Josef Strauß als Kanzlerkandidat im Gespräch. Er zog seine Kandidatur für die Fraktionsabstimmung jedoch wieder zurück, nachdem die CSU erklärt hatte, geschlossen für Kurt Georg Kiesinger stimmen zu wollen. Bei der Regierungsbildung bot Kiesinger ihm das Außenministerium an. Als Herbert Wehner dieses für Willy Brandt forderte, der sich ursprünglich auf das Wissenschaftsministerium beschränken wollte, verzichtete Gerstenmaier. [...] 

Am 31. Januar 1969 legte Gerstenmaier das Amt als Bundestagspräsident nieder, nachdem er wegen der Inanspruchnahme von Wiedergutmachungsleistungen und der nachträglichen Zuerkennung des Professorentitels[31] öffentlich in die Kritik geraten war.[32][33] [...]"(Wikipedia)

Im Interview mit Günter Gaus gibt sich Gerstenmeier im Vergleich zu anderen Interviews dieser Reihe ungewöhnlich kämpferisch, so als wolle er nicht so sehr deutlich machen, was seine Überzeugungen sind, sondern als wolle er Gaus für seine Überzeugungen gewinnen.

Außerdem aber wird deutlich, wie wichtig er sein Amt und die parteipolitische Neutralität seines Amtes nimmt.

Für mich wird daran - und an den Vorgängen, die zu seinem Rücktritt führen, - deutlich, wie gefährdet die Position eines Parteipolitikers ist, der aufgrund seines Amtes (z.B. Bundestagspräsident oder Bundespräsident über den Parteien stehen soll und der sich keine eigene Anhängerschaft in der Partei geschaffen hat, sondern nur aufgrund seiner besonderen Qualifikationen zu dem Amt gekommen ist und innerhalb der Partei nicht mehr mitzureden hat, wenn es darum geht, Posten zu verteilen. Das ging bei den Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger und Rita Süssmuth so, die bei im Grunde harmlosen Fehlern keine Unterstützung fanden, aber auch bei den   Bundespräsidenten Wulff und Köhler, Wulff, weil er nicht mehr Ministerpräsident warund Köhler, weil er kein Parteipolitiker war.

"Der Präsident des Bundesrates (kurz auch Bundesratspräsident) steht dem Bundesrat, einem der ständigen Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland, vor. Zugleich ist der Präsident des Bundesrates Stellvertreter des Bundespräsidenten und übernimmt im Falle einer Vakanz des Amtes gemäß Artikel 57 Grundgesetz vorübergehend dessen Amtsgeschäfte.

In Deutschland existiert keine feste protokollarische Rangfolge. Jedoch hat sich aus der Praxis ergeben, dass er protokollarisch zumeist das vierthöchste Staatsamt auf Bundesebene nach dem Bundespräsidenten, dem Bundestagspräsidenten und dem Bundeskanzler darstellt.

Verfassungsgemäß kann jedes Bundesratsmitglied zum Präsidenten gewählt werden. Vereinbarungsgemäß rotiert das Amt des Präsidenten jährlich zwischen den Regierungschefs der 16 deutschen Länder." (Wikipedia)