https://www.zeit.de/2019/21/twitter-wissenschaft-forschung-austausch-aufmerksamkeit/komplettansicht
"Als ich in meinem Demokratie-Thread darüber reflektierte, ob am Anfang der Demokratie immer eine Revolution gestanden habe, wies mich die Historikerin @BirteFoerster auf den US-Historiker Hayden White hin. [...]
Widerspruch stellt sich immer ein, und vielen ist es eine Freude, wider den Stachel zu löcken. Präsentiert man etwa einen Gedanken als neu, findet sich gewiss eine in der Timeline, die sogleich auf einschlägige Literatur verweist. Eine wunderbare Serviceleistung, für die allein es sich lohnt, auf Twitter zu sein. [...]
Twitter lebt eben vor allem von den anderen. In meinem Fall empfahl die Schriftstellerin @KathrinPassig (33.500 Follower!) meine Vorlesung und nannte sie: "Kleine Twitter-Uni im Thread".
Früher, so schreibt der Historiker @PaulNolteBerlin in einem seiner Bücher, habe man meist nicht vor Fertigstellung der Habilitation mit dem Publizieren begonnen. Der Wissenschaftler sprang als fertiger Mensch mit fertigen Thesen in die Welt. Ganz anders heute, auf Twitter: wilde Thesen, altkluge Promovierende, steile Behauptungen, irre Geistesblitze.
Wissenschaft im Dialog – als Spiel, aber im Ernst."
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