Hans-Jürgen Jakobs: Wem gehört die Welt? Handelsblatt 17.11.2016
Interview mit Jakobs kressnews 17.11.16
"Allein die Vermögensverwaltungsfirmen verfügen über 80 Billionen Dollar - das ist mehr als alle Güterproduzenten und Dienstleister der gesamten Welt erwirtschaften. Das zeigt, wo die wahre Macht liegt. Selbst als US-Präsident haben Sie keine Chance, hier in kürzerer Zeit eine Veränderung zu bewirken. [...] Ein solcher Kampf ist ziemlich aussichtslos. Schließlich braucht der Staat ja auch die Finanzmärkte, um die Pensionen der eigenen Mitarbeiter zu bezahlen. Änderungen können nur in internationalen Vereinbarungen erzielt werden." (Hervorhebungen von Fontanefan)
"Wer über seine Beteiligungen so viel Einfluss hat, kann sich bei Entscheidungen viel besser einbringen. Da geht es um steuerrechtliche Aspekte und auch um Fragen der Klima- und Energiepolitik - für ein ölproduzierendes Land wie Katar ist das enorm wichtig. [...] Sie sitzen nicht in Aufsichtsräten. Aber in den Investorengesprächen üben sie erheblichen Einfluss aus. Die wahre Macht liegt nicht bei den Gremien, sondern den großen Geldgebern."
"Nachdem sie mit ihrem Einfluss die Steuerlast gedrückt haben, haben die Superreichen nun ein neues Hobby entdeckt: Im Alter entfalten sie - wie auch Bill Gates - Philanthropie. Sie üben Macht über Spenden aus, wollen damit in ihrem Sinne Gutes tun und so die Welt verändern."
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