[...] Mit einer Drohne kann jeder zum Piloten werden, per Kamera die Welt von oben betrachten, durch Gebäude und Höhlen fliegen, beim Extremsport filmen, an Flugwettbewerben teilnehmen. Die Technik verspricht großen Spaß und vielfältigen Nutzen. Und sie ist eine Gefahr für die private und öffentliche Sicherheit. Zahlreiche Zwischenfälle und Beinahe-Katastrophen geben einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen kann.
Der österreichische Skirennfahrer Marcel Hirscher wurde im vergangenen Winter nur um Haaresbreite von einer abstürzenden Kameradrohne verfehlt. Multikopter durchschlugen Hochhausfenster und knallten in die Windschutzscheiben fahrender Autos. Im November kollidierte eine Drohne mit dem Münchner Fernsehturm und stürzte aus 180 Metern einer vierköpfigen Familie vor die Füße. Ein Wunder, dass bisher noch kein Todesfall bekannt wurde.
Drohnen können ahnungslose Passanten verletzen, sie können auch Nachbarn, Prominente, Militär- und Industrieanlagen ausspionieren. [...]
Auf dem normalen Flughafenradar sind kleine Drohnen nämlich nicht zu erkennen – "ein Albtraum für jede Flugsicherung", sagt Klaus-Dieter Scheurle, Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS). "Wir müssen wissen, wer am Himmel unterwegs ist." Er fordert deshalb, alle Drohnen in einer Datenbank zu registrieren und bei jedem Start zu identifizieren. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Telekom will die DFS herausfinden, ob das Mobilfunknetz dazu geeignet ist. Jede Drohne müsste mit einer SIM-Karte ausgestattet werden. Fliegen könnte sie nur, wenn sie über die Mobilfunkverbindung geortet ist. [...]Gefahr im Anflug von Dirk Asendorpf 29. Dezember 2016 DIE ZEIT Nr. 52/2016, 15. Dezember 2016
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