Geldwäsche FR 20.9.2020
Internationale Großbanken machen Profite mit Drogenhändlern, Mafiosi und korrupten Politikern. Auch die Deutsche Bank. Das zeigt die Recherche eines 400-köpfigen Investigativteams. [...]
Mehr als 400 Journalisten und Journalistinnen aus 110 Redaktionen in 88 Ländern haben 16 Monate lang in dem Datensatz recherchiert und zwei Billionen Dollar an verdächtigen Zahlungen aus den Jahren 2000 bis 2017 ausgewertet. [...]
Was massiv klingt, ist nur ein kleiner Ausschnitt: Der Leak umfasst gerade einmal 0,02 Prozent aller Verdachtsmeldungen, die die US-Behörden in dieser Zeit erhalten haben. Und doch zeigt die Recherche, wie kaputt das System der internationalen Geldwäscheüberwachung ist. [...]
Die Deutsche Bank hat nachweislich für anonyme Kunden der Danske Bank Estland – trotz des Verdachts auf Geldwäsche – Transaktionen in Milliardenhöhe abgewickelt. Und sie hat 560 Millionen Dollar für eine lateinamerikanische Baufirma namens Odebrecht bewegt, der wenig später von US-Strafverfolgungsbehörden der größte internationale Bestechungsskandal aller Zeiten vorgeworfen wurde.
JPMorgan, die größte Bank der USA, transportierte Geld für Unternehmen, die Verbindungen zum geflohenen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch haben. Genutzt wurde dafür unter anderem eine britische Briefkastenfirma. Diese handelte angeblich mit Haushaltsgeräten, überwies aber Zahlungen in beachtlicher Höhe mit überraschenden Begründungen: 200 000 Dollar für Dessous an eine Firma auf den Jungferninseln. 34 000 Dollar für Tastatur-Aufkleber an eine Firma in Hongkong. Fast 400 000 Dollar für Stiefel an eine andere Firma in Hongkong. [...]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen