Aileen Oeberst: "Ich persönlich halte Wikipedia für ein Weltkulturerbe"
"[...] In so gut wie jedem Konflikt lassen sich diese unterschiedlichen Perspektiven wiederfinden - während eine Seite etwas als „Provokation“ empfindet, ist es für die andere eine Reaktion auf vorheriges Fehlverhalten; militärische Interventionen können als Akt der Befreiung oder als Akt der Belagerung beurteilt werden, etc. So sieht sich jede Seite im Recht, die andere im Unrecht, und genau das trägt maßgeblich zur Aufrechterhaltung dieser Konflikte bei - oder gar zu deren Eskalation.Eine Vermeidung ist einerseits ganz einfach und andererseits nicht einfach: Im Grunde müssten die jeweiligen Konfliktparteien „nur“ die Perspektive der anderen Seite übernehmen bzw. mit berücksichtigen. Aber dies wirklich ernsthaft zu wollen und zu tun ist dann doch leider gar nicht so einfach - das lässt sich auch ganz wunderbar im Kleinen (z.B. in Paarkonflikten) erleben. Und dazu trägt leider auch schon bei, dass das Gefühl, selbst im Recht zu sein (während es das Gegenüber nicht ist) Teil des Eigengruppenfehlers ist - sodass es als unnötig oder gar falsch erachtet wird, sich auf die andere Seite ("die ja falsch liegt"!) einzulassen.[...]"
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