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Mit dem One Planet Summit hat sich Frankreichs Präsident Macron für mehr Klima-Engagement stark gemacht. Um die vor zwei Jahren in Parisbeschlossenen Klimaziele zu erreichen, seien zusätzliche Anstrengungen nötig, appellierte Macron an die anwesenden Staatschefs, privaten und institutionellen Investoren. Europas Presse ist seinem Vorhaben gegenüber so kritisch wie angetan.
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Mehr als mediales Tamtam?
Viele, die die Macht hätten, etwas zu verändern, sind dem Gipfel ferngeblieben, bemängelt die Neue Zürcher Zeitung:
„Es muss sich ... erst noch weisen, ob der von Macron mit viel medialem Tamtam organisierte One-Planet-Gipfel mehr konkrete Resultate zeitigen wird oder ob er bloss ein Anlass der bereits altbekannten Willigen war. Dass sich neben dem nicht eingeladenen Präsidenten Trump auch die Staats- und Regierungschefs grosser Länder wie Deutschlands, Chinas oder Indiens nicht nach Paris bemühten, weckt Zweifel. Das umso mehr, als etwa zur Durchsetzung wirkungsvoll hoher Preise im CO2-Emissionshandel zwischenstaatliche Regelungen erforderlich wären.“
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Viel Show, aber auch viel Inhalt
Der Gipfel war vor allem eine PR-Veranstaltung, allerdings eine sehr nützliche, betont La Libre Belgique:
„Er wurde zum 'Place to be' für Firmen und Staatschefs, die Wert darauf legen, ihr Klima-Engagement zu betonen. Zwar waren ihre Versprechen von ganz unterschiedlicher Tragweite. Eines hatten sie jedoch gemeinsam: Mit finanziellen Mitteln soll dem Klimawandel der Kampf angesagt werden. … Nicht zuletzt war der Gipfel auch eine Botschaft Macrons an Donald Trump. Dieses Treffen der Motiviertesten sollte zeigen, wie isoliert der US-Präsident in Sachen Klimaschutz ist. Ja, ja und nochmals ja: Der Gipfel war eine PR-Maßnahme. Aber eine notwendige.“
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Macron weiß, wo Geld und Einfluss sitzen
Macron hat begriffen, dass im Kampf gegen den Klimawandel private Geldgeber wichtiger sind als unwillige Staatschefs, lobt La Repubblica:
„Zwar glänzte der US-Präsident durch Abwesenheit, dennoch fehlte Amerika nicht auf dem Gipfel. ... Stars wie Leonardo Di Caprio und Sean Penn kamen, vor allem aber Geldgeber wie Bill und Melinda Gates. Sie versprachen 315 Millionen Dollar um afrikanischen Bauern zu helfen. Die Gates sind die besten Repräsentanten in Macrons 'Koalition der Philanthropen'. Der 'One Planet Summit' war nämlich vor allem eine Spendensammelaktion auf höchstem Niveau, um im Kampf gegen den Klimawandel Konkretes zu leisten. Das war das erklärte Ziel des jungen Präsidenten, der die Finanzwelt gut kennt. Macron ist es gelungen, Gelder locker zu machen, mit denen nun versucht werden kann, einige Versprechen von vor zwei Jahreneinzulösen.“
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Das Ergebnis zählt
Obwohl Macron alles andere als ein Umweltschützer der ersten Stunde ist, findet Die Welt es unfair, seine Ernsthaftigkeit in Zweifel zu stellen:
„Oft sind die spät Bekehrten die eifrigsten Prediger. Sicher ist, dass der junge französische Präsident in eine Machtlücke gesprungen ist, die niemand anderer besetzen will und kann… Macron setzt Themen, will Interpretationshoheit und den Spielmeister geben. Anders als die Neuerfindung der EU ist der Kampf gegen den Klimawandel ein Thema, das weltweit trägt. Die grüne Revolution der Finanzwirtschaft auszurufen, damit die Energiewende kein leeres Versprechen bleibt, das ist typisch Macron: Er will Dinge in Bewegung bringen. Und solange das Ergebnis stimmt, sind Motivation und Beweggründe zweitrangig.“
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