"Das Gesetz von Angebot und Nachfrage, es scheint bei Altenpflegern nicht zu gelten. Sie sind ein marktwirtschaftliches Phänomen: überdurchschnittlich begehrt – und unterdurchschnittlich bezahlt. Wie kann das sein?
Fragt man den Chef von Benevit, spricht man mit Gewerkschaftern, Arbeitgebervertretern und Ökonomen, dann zählen sie eine ganze Reihe von Gründen auf. Sie erklären, dass die Pflege kein freier Markt ist, auf dem Angebot und Nachfrage nach einem Gleichgewicht streben, sondern eine streng regulierte Branche. Dass die Beiträge für die Pflegeversicherung nicht einfach erhöht werden können und die Löhne deshalb bescheiden sind. Oder dass die meisten Pfleger kein Studium, sondern eine Ausbildung absolviert haben und deshalb nicht so viel verlangen können. In einem Punkt aber sind sich fast alle einig. Sie nennen dann immer dieselben Namen, zum Beispiel:
Carlyle Group.
Chequers Capital.
Oak Tree Capital Management.
Hinter den Namen verbergen sich mächtige Investoren aus dem Ausland. Sie stecken Milliardenbeträge in deutsche Altenheime und hoffen, dass sich die Milliarden vermehren. Lange Zeit war das in Deutschland nicht möglich; die Heime wurden von Kirchen und vom Staat betrieben. Anfang der neunziger Jahre öffnete die damalige Bundesregierung die Pflegebranche für Privatunternehmen. Heute ist von den mehr als 10.000 deutschen Altenheimen etwa die Hälfte in privater Hand, und ihr Anteil wird von Jahr zu Jahr größer."
http://www.zeit.de/2017/51/altenpflege-lohn-unterschiede-bezahlung-fachkraefte ZEIT 7.12.17
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