Mittwoch, 30. Juli 2025

El Hiero ist müde

 Zwischen stiller Hilfe und lautem Protest FR 29./30.7.2025 Teresa Liesenfeld 

Auf der Kanareninsel El Hierro treffen Fluchtrealität und Urlaubsidylle aufeinander. Rund 47 000 Menschen sind hier im vergangenen Jahr in kleinen Booten aus Westafrika angekommen. Das Dorf La Restinga zeigt sich solidarisch – aber wie lange noch?

[...] Vier Tage war das Cayuco auf dem Atlantik unterwegs, hat rund 1000 Kilometer zurückgelegt. Jetzt trennt es nur noch das knallorangene Rettungsboot der spanischen Seenotrettung vom europäischem Festland.

66 Menschen gehen in dieser Nacht von Bord. 62 Männer, 4 Frauen. 66 Einzelschicksale. 66 geglückte Überfahrten. Ein Mann ist so schwach, dass er mit einem Rollstuhl in einen der Container des Roten Kreuzes gebracht wird, die sich im Hafen aneinanderreihen. Ins Krankenhaus muss heute Nacht niemand. Während die schrillen Karaoke-Stimmen von der Hafenpromenade herüberschallen, können Solares und der Rest der Rettungscrew aufatmen. Wenigstens für den Moment.

Der schlimmste Ort zum Arbeiten

Hier in La Restinga, dem 500-Seelen-Dorf, sind im vergangenen Jahr die meisten der rund 47 000 Migrant:innen angekommen, die 2024 die Kanaren erreicht haben. 24 003 waren es laut der spanische Nachrichtenagentur EFE, die die Daten von Gesundheitsdiensten, Notfalldiensten und staatlichen Behörden ausgewertet hat. Sie kommen in diesen kleinen Fischerbooten, dicht gedrängt, die meisten von ihnen stammen aus Gambia, Mali, Mauretanien, Senegal, aus Guinea-Bissau und Guinea. Je nachdem, woher sie kommen, wie der Wind steht, wie ruhig oder unruhig das Meer ist, kann so eine Überfahrt zwischen vier und vierzehn Tagen dauern. Tage, in denen das Boot im Gleichgewicht bleiben muss, auch bei hohen Wellen. Die sind im schlechtesten Fall bis zu vier Meter hoch. Schon kleine Gewichtsverlagerungen können das Boot zum Kentern bringen. Tage, in denen sich die Insassen nicht bewegen können. [...]

„La Restinga sagt Basta“ steht auf einem der selbst gebastelten Schilder der etwa 80 Demonstrant:innen, die sich an der Hafenpromenade zusammengefunden haben. „Nein zur Besetzung der Mole“, „weniger reden, mehr verriegeln“ und „La Restinga ist keine Mülldeponie“. Die lokale Presse ist da, aus einem Lautsprecher tönen die Forderungen der Demonstrant:innen. „Wir demonstrieren in erster Linie dagegen, dass unser Dorf so beeinträchtigt wird“, erzählt Regula, Schweizer Rentnerin, die seit acht Jahren hier im Dorf lebt. „Diese Zone war Spaziergelände“ – sie zeigt auf den hinteren Teil der Hafenmole, wo die Container des Roten Kreuzes stehen – „man hat hier gebadet im Sommer, überall hier, wo Treppen sind. Jetzt ist alles abgesperrt.“ [...]"

https://www.fr.de/politik/el-hierro-ist-muede-flucht-und-migration-asylpolitik-solidaritaet-93857944.html

Sonntag, 27. Juli 2025

Fußball (Sportgerät)

 Bis zum Ende der 1960er Jahre bestand der Fußball aus vernähten Lederstreifen (meist sechs Gruppen von zwei oder drei nebeneinander liegenden Streifen) und war mit einer Schweinsblase gefüllt. Diese wurde ursprünglich am oberen Ende zusammen geknotet, so dass die Luft nicht entweichen konnte.

sieh auch: Harpaston "Der Ball bestand aus einer Schweinsblase."


Internationaler Gerichtshof sieht saubere Umwelt als Menschenrecht

 https://www.handelsblatt.com/politik/international/klimaschutz-internationaler-gerichtshof-sieht-saubere-umwelt-als-menschenrecht/100143695.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Gerichtshof

Samstag, 26. Juli 2025

Johanna Roth US-Korrespondentin

 

Ich bin gerade im Bundesstaat Oklahoma, um mit Eltern und Lehrern über die neuen Sozialkunde-Lehrpläne für öffentliche Schulen zu sprechen. Schülerinnen und Schüler sollen unter anderem “Unregelmäßigkeiten” bei der Präsidentschaftswahl 2020 untersuchen.

Ryan Walters, der für das öffentliche Schulwesen in Oklahoma zuständige Beamte, profiliert sich schon länger als besonders umtriebiger Unterstützer Donald Trumps. Nicht nur, indem er die Verschwörungserzählung von der vermeintlich “gestohlenen” Wahl zum Unterrichtsstoff macht. Er will Lehrer, die sich aus “woken” Staaten wie Kalifornien oder New York nach Oklahoma versetzen lassen, einem Gesinnungstest unterziehen. Und: In allen Klassenzimmern soll die Bibel ausliegen – und zwar eine, die Trump persönlich empfiehlt. Stückpreis: umgerechnet 50 Euro.

Oklahoma ist deep red, 66 Prozent der Wähler stimmten bei der letzten Präsidentschaftswahl für Donald Trump. Hier sitzen viele seiner Anhänger, die er dringend ablenken will von dem Skandal, der ihn einfach nicht loslässt. Seitdem das Wall Street Journal über einen vielsagenden Brief Trumps an seinen damaligen Freund Jeffrey Epstein berichtete, hat die Frage, ob der Präsident in den Fall von Missbrauch und Menschenhandel verstrickt ist und was sich dazu in den Epstein-Akten findet, neue Brisanz bekommen. Bevor über deren Veröffentlichung abgestimmt werden konnte, schickte der republikanische Sprecher Mike Johnson das Repräsentantenhaus überstürzt in die Sommerpause.

Trump versucht alles, um das Ganze loszuwerden. Er verklagt das WSJ und schließt dessen Reporter aus. Er lässt neue, politisch motivierte Ermittlungen gegen die Harvard University starten. Und er attackiert Barack Obama und Hillary Clinton so aggressiv wie nie. Obama habe “Landesverrat” begangen, es sei “Zeit, gegen Leute vorzugehen”.

Ist das jetzt der Moment, in dem Trump die “Vergeltung” wahrmacht, mit der er im Wahlkampf immer wieder gedroht hat? Zumindest hat er willige Helfer – nicht nur im Justizministerium. Tulsi Gabbard, die Koordinatorin der US-Geheimdienste, will Beweise haben, dass Russlands Einmischungsversuch in die Wahl 2016 eine "verräterische Verschwörung” der Demokraten um Obama gewesen sei; auf Landesverrat kann in den USA theoretisch die Todesstrafe stehen. Wie mein Kollege Carsten Luther schreibt: Das kann einem Angst machen.

Das war die 53. Spezialausgabe unseres Was-jetzt?-Newsletters zur Lage in den USA. Sie erscheint jeden Freitag und wird geschrieben von Marcus Gatzke, Rieke Havertz, Carsten Luther, Katharina Meyer zu Eppendorf, Johanna Roth, Anna Sauerbrey und Fiona Weber-Steinhaus. 

mehr dazu

Freitag, 25. Juli 2025

USA: Über die Hälfte aller Konsumausgaben kommen von den Top Ten

Abgehoben von  ZEIT Nr. 31/202523. Juli 2025

"Die US-Wirtschaft boomt noch immer – weil die obersten zehn Prozent so kräftig shoppen. Für die meisten anderen Amerikaner hat das fatale Folgen. Ein Besuch in Bentonville, der Heimat des einstigen Billigsupermarkts Walmart [...]"

 Die Zehn-Prozent-Wirtschaft: Discounter entdecken die reichsten 10 Prozent

Weil bei den teuren Produkten die Gewinnmargen höher liegen, haben die Händler zwei getrennte Produktsegmemte eingerichtet: eine für Besserverdiener und eine für Normalverdiener. Für diese stiegen die Ausgaben im Zuge der Inflation um 25%, für die Besserverdiener um 60%. Da machten die Händler den größten Teil ihrer Gewinne.

Das können sich die Top Ten gut leisten, denn: "Rund 60% der [Trumpschen] Steuersenkungen kommen Haushalten mit einem Jahreseinkommen von mehr als 200 000 Dollar zugute".

Das dafür nötige Geld spart der Staat "durch drastische Kürzungen bei Sozialleistungen [...] bei Medicaid [...] sowie bei den Lebensmittelzuschüssen". (Abgehoben)

Donnerstag, 24. Juli 2025

Wasserversorgung

 "[...] Auch wenn es in Deutschland keine überregionalen Probleme mit dem Wasserhaushalt gibt, so gibt es sie auf regionaler Ebene sehr wohl. Und das hat vor allem geologische Gründe. So haben die brandenburgischen Sandlößböden schon den alten Preußen Kopfschmerzen bereitet und auch in einigen Regionen Hessens sorgen sandige Böden dafür, dass sich das Grundwasser nur schlecht neubilden kann. Dies hat nur am Rande etwas mit der Niederschlagssumme zu tun. Sandige Böden sorgen dafür, dass das Wasser in bodennahen Schichten – vor allem dann, wenn es keine Bodenbedeckung gibt – bei warmen Trockenperioden schnell verdunstet. Man spricht hier von Winderosion. Wenn sich hier die klimatischen Trends mit wärmeren und etwas trockeneren Sommern fortsetzen, nimmt dieser Effekt zu. Und wenn in diesen Regionen dauerhaft mehr Grundwasser entnommen wird als sich neu bilden kann, sinken die Grundwasserspiegel und die Trinkwasserversorgung steht vor einem Problem.

Verschärfend kommt in Deutschland hinzu, dass diese „Problemregionen“ wie Berlin oder das Rhein-Main-Gebiet auch noch dicht besiedelt sind und industrielle Wassergroßentnehmer die Lage abermals verkomplizieren. Dass Tesla oder Coca Cola ausgerechnet in Brandenburg große Mengen an Grundwasser entnehmen (dürfen), ist aus Sicht der regionalen Wasserbilanz mehr als fragwürdig. Daraus nun aber überregionale Schlüsse zu ziehen, wäre töricht. In den allermeisten Regionen Baden-Württembergs und Bayerns gibt es beispielsweise überhaupt keine Probleme mit der Grundwasserneubildung.

Betrachtet man die Situation regional, kommt ein weiterer Faktor hinzu, der elementar ist, wenn man über die Wassernutzung der Haushalte und der Industrie spricht. Vereinfacht: Wasser wird regional dem Kreislauf entnommen, genutzt und dann als Abwasser dem Kreislauf wieder zugefügt. Das Problem: Das aufbereitete Abwasser wird in Deutschland meist in Flüsse eingeleitet und fließt so ins Meer, wo es verdunstet und dem Kreislauf wieder zugefügt wird. So kann es in Problemregionen nicht zur Grundwasserneubildung beitragen. Die Folgerung daraus ist denkbar einfach: Würde man größere Mengen des genutzten Wassers nicht in Flüsse einleiten, sondern regional versickern lassen, würde dies die Grundwasserneubildung begünstigen und im Idealfall zu einer ausgeglichenen und nachhaltigen regionalen Wasserbilanz führen. [...]"

https://www.nachdenkseiten.de/?p=136318

Zu berücksichtigen: Soweit diese Maßnahmen von der lokalen öffentlichen Hand finanziert werden müssten, bestehen wegen der Überschuldung der Kommunen wenig Spielräume dazu.

Dienstag, 22. Juli 2025

Was ChatGPT als "Schwurbler-Aussagen" zu nennen weiß

 Jeweils zusammen mit einer Erläuterung/Bewertung. So wird es jedenfalls im Internet verbreitet. (Ich selbst versuche mit KI-Aufrufen sparsam umzugehen.)

  • „Informier dich mal richtig!“
  • Heißt meist: „Lies die Telegram-Gruppe, die ich auch lese.“
  • „Die Schlafschafe wachen bald auf!“
  • „Schlafschafe“ ist ein Lieblingswort für alle, die angeblich „blind“ dem Mainstream glauben.
  • „Denk doch selbst!“
  • Ironischerweise sagen das Leute, die meist fremde YouTube-Videos oder Kettenposts nachplappern.
  • „Alles gesteuert von oben!“
  • „Oben“ heißt je nach Theorie: WHO, Bill Gates, die Rothschilds, „die Eliten“…
  • „Das steht doch alles im Netz!“
  • Heißt: „Ich hab Google benutzt und find’s cooler als Wissenschaftler.“
  • „Die da oben wollen uns kleinhalten!“
  • Passt zu fast jedem Thema, egal ob Maskenpflicht, Impfung oder Bargeldabschaffung.
  • „Es geht doch nur ums Geld!“
  • Pharma, Politiker, Medien — alle angeblich korrupt, nur Verschwörungs-Influencer nicht.
  • „Ich bin kein Experte, aber…“
  • Ein Satz, der fast immer in pseudowissenschaftliches Halbwissen mündet.

Montag, 21. Juli 2025

Wenn man Rheinmetallaktien hat, kann einem dann ein Krieg in fernen Ländern ganz recht sein?

Jeder Krieg wirkt sich verschärfend auf den Klimawandel aus, der uns alle betrifft. Und zwar weil Infrastruktur zerstört wird, die wieder neu aufgebaut werden muss, weil Rüstungsgüter in hohem Maße produziert werden müssen, die nichts zum Lebensunterhalt von irgendjemand auf der Welt beitragen, sondern nur zum Gewinn von Firmen und Aktienbesitzern und weil die Energie, die aufgewendet werden muss, die Geschosse, Flugzeuge, Panzer über Hunderte und Tausende von Kilometern zu transportieren, mit normalen Transportkosten für lebenswichtige Güter überhaupt nicht zu vergleichen ist, die CO2-Emissionen, die Langstreckenraketen verursachen, sind ungeheuer. Man kann sich das von einer KI ausrechnen lassen, wenn man es nicht glaubt.

Doch für einen Beleg für eine solche Selbstverständlichkeit sind die CO2-Emissionen, die die KI dafür verursacht, nicht gerechtfertigt.

Etwas anderes ist es, wenn es darum geht, eine breite Öffentlichkeit darüber zu informieren.

Migrationsdebatte

 El Mundo warnt vor Polarisierung und Tabuisierung in der Migrationsdebatte:

„Es versteht sich von selbst, dass Äußerungen, die einen Teil der Bevölkerung stigmatisieren, auf das Schärfste zu verurteilen sind. Sie sind untragbar. Aber gleichzeitig ist es höchst unverantwortlich, mögliche Probleme der Integration und des Zusammenlebens zu leugnen und jeden, der versucht, die Debatte zu eröffnen, als Rassisten zu beschuldigen. Die Steuerung der Migrationsströme auf der Suche nach einer legalen und geordneten Einwanderung erfordert Realismus und politischen Willen. Andernfalls wird der Populismus auf dem Vormarsch sein.“

AfD-Zitate, die man leicht vergisst

 https://jugendstrategie.de/hasserfuellte-und-menschenverachtende-zitate-der-afd/

https://www.volksverpetzer.de/analyse/afd-zitate/

https://www.gutefrage.net/umfrage/was-hat-das-buch-mein-kampf-mit-euch-gemacht-als-ihr-es-gelesen-habt-bitte-nur-antworten-wenn-ihr-das-buch-auch-gelesen-habt#comment-474511746

"Ja, weil dann geht es der AfD besser. Wir können die [Migranten] nachher immer noch alle erschießen. Das ist überhaupt kein Thema. Oder vergasen, oder wie du willst. Mir egal!" - Christian Lüth, AfD Sprecher, auf die Frage ob er wolle, dass noch mehr Migranten kommen.

Wer Homosexualität auslebt, dem droht dafür eine Gefängnisstrafe … Das sollten wir in Deutschland auch machen!“ – Andreas Gehlmann, AfD

"Wir sollten eine SA gründen und aufräumen!“ – Andreas Geithe, AfD auf Twitter

„Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt.“ – Björn Höcke, AfD

„Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln.“ – Dieter Görnert, AfD auf reddit

„Immerhin haben wir jetzt so viele Ausländer im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde.“ – Chatprotokoll Marcel Grauf

„Ich wünsche mir so sehr einen Bürgerkrieg und Millionen Tote. Frauen, Kinder. Mir egal. Es wäre so schön. Ich will auf Leichen pissen und auf Gräbern tanzen. S*** HE**!“ – Chatprotokoll Marcel Grauf

„Dass sie generell eher zu untermenschlichem Verhalten neigen, liegt schon an der Rasse“ – Chatprotokoll Marcel Grauf

„Abschiebung der Antifa nach Buchenwald“ – Mirko Welsch, AfD

„Es ist richtig, Menschen mit schwarzer Hautfarbe auch weiterhin N**** zu nennen.“ –Thomas Seitz, AfD

Von der NPD unterscheiden wir uns vornehmlich durch unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte" - Dubravko Mandic, AfD, auf facebook

Man muss „durch ständige Stichelei das System [...] destabilisieren“. Anschließend müsse man „erst mal das ganze rotgrüne Geschmeiß aufs Schafott schicken. Und dann das Fallbeil hoch und runter, daß die Schwarte kracht! [...] Wir müssen ganz friedlich und überlegt vorgehen, uns gegebenenfalls anpassen und dem Gegner Honig ums Maul schmieren, aber wenn wir endlich soweit sind, dann stellen wir sie alle an die Wand.“ - Holger Arppe, Funktionär der AfD in Mecklenburg- Vorpommern in einem facebook-chat

Ich würde niemanden verurteilen, der ein bewohntes Asylantenheim anzündet!" - MarcelGrauf, Referent von Dr. Christina Baum, AfD und Heiner Merz, AfD, auf facebook.

Daß [der Neonazi-Terrorist Breivik] ein Mörder war, beweist ja nicht, dass er politisch falsch lag.“ - Kai Borrmann – AfD Berlin (Breivik ermordete 77 Menschen, darunter Minderjährige. Die meisten hat er getötet, weil es Sozialdemokraten waren.)

„Solche Menschen müssen wir selbstverständlich entsorgen.“ - Petr Bystron, AfD-Bundestagsabgeordneter, stimmte damit Gauland (AfD) zu, der Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz „in Anatolien entsorgen“ wollte.

Wenn mich in der Nachbarschaft ein N*ger (…) anhustet, dann muss ich wissen, ist er krank oder ist er nicht krank.“ - Andreas Winhart, AfD Bayern

Ich bin das freundliche Gesicht des Nationalsozialismus'“ - MatthiasHelferich, AfD Bundestagsabgeordneter

Wir müssen die Printmedien und den öffentlich-rechtlichen Propagandaapparat angreifen und abschaffen.“ Heiko Hessenkemper, AfD

Sonntag, 20. Juli 2025

Russische Kriegswirtschaft

 Jetzt sind die eigenen Leute dran ZEIT 16.7.25

"Russland geht das Geld aus. Sogar die Prämien für Soldaten halbiert der Staat. Doch wer deshalb auf Frieden hofft, irrt. Putin hat schon neue Quellen im Visier. [...]"

Fußballeuropameisterschaft der Frauen: Deutschland gegen Frankreich

Ein historisches Spiel und eine fast unübertreffbare Werbung für den Frauenfußball.

Zwei erstaunlich gleichwertige Mannschaften, bei denen Kampfgeist und Einzelleistungen, Zufall und technisch mögliche korrekte Entscheidungen zusammenwirkten, um alles zu erreichen, was Fußball spannend machen kann.

"Gerecht" ist der Ausgang natürlich nicht, andererseits - ohne die beim Fußball mögliche Chance auf einen solchen Ausgang hätten die Spielerinnen nicht so viele Energien mobilisieren können.

Gesund ist ein solches Spiel freilich nicht, weder für Männer noch für Frauen. Und das Maß an Fairness, das beim Tennis möglich ist, hätte die Dramatik des Spiels unmöglich gemacht. Foulspiel als unersetzbares Element des Kampfgeistes?!

Ein Spielbericht ZEIT 20.7.2025

ZEIT Über Berger: "überriskante Torfrau" 19.7.25 12:06

Donnerstag, 17. Juli 2025

Wofür braucht man KI?

Cyber-Grooming: "Mit dem Begriff Cyber-Grooming [...] wird die gezielte Manipulation  Minderjähriger sowie junger Volljähriger über das Instrument Internet bezeichnet. Das Ziel ist, das Opfer in eine Falle zu locken, um Straftaten wie sexuell motivierte Übergriffe bis hin zur Vergewaltigung zu begehen. Die Kontaktaufnahme erfolgt mit dem konkreten Ziel, sexuellen Missbrauch oft über viele Jahre hinweg online oder offline bei realen Treffen anzubahnen. Dies geschieht per Chat, Fotos, Videos, Sexting, Erpressung z. B. mit Hilfe pornografischer Videoaufnahmen. Der Begriff wird auch für sexuelle Belästigung im Internet verwendet." 

Die Zahl der Fälle ist schon 2019 im Vergleich zum Vorjahr um fast 34 Prozent gestiegen. Doch die Zahl der gemeldeten Fälle ist gering. Wenn man Umfragen bei Schülern glauben darf, sind 44% von ihnen schon "mindestens einmal von einem Täter angesprochen" worden. 

Wofür man KI  längst dringlich braucht, ist Gewaltprävention im Internet: „Wenn wir Prävention und die Strafverfolgung im Netz ernst nehmen, wie wir es in der realen Welt tun, kritisiert Rüdiger, müssten wir sicherlich 20-25 % des Personals der Sicherheitsbehörden für digitale Themen einsetzen. “ Das dürfte in Deutschland kaum realistisch sein. Rüdiger sieht in künstliche Intelligenz deshalb nicht nur einen Treiber für Kriminalität – sondern möglicherweise auch „die letzte Chance der Sicherheitsbehörden, das digitale Gewaltmonopol auch im Netz ernsthaft durchzusetzen“. („Per Internet-Chat in den Tod getrieben“ Frankfurter Rundschau 17.7.25)

Glück

1. Vergleiche anzustellen, ist ein gutes Mittel, um sich sein Glück zu vermiesen. 

2. Glück kommt oft überraschend.

3. Viele Leute sehen ihr Glück nur in der Zukunft.
4. Viele Leute denken, das Glück bedeutet, reicher oder mächtiger zu sein
5. Manchmal bedeutet Glück, etwas nicht zu wissen.
6.Glück, das ist eine gute Wanderung in Mitte schöner unbekannter Berge.
7. Es ist ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel. (Sieh 3.)
8. Glück ist, mit den Menschen zusammen zu sein, die man liebt.
8 b Unglück ist, von den Menschen getrennt zu sein, die man liebt,
9. Glück ist, wenn es der Familie an nichts mangelt.
10. Glück ist, wenn man eine Beschäftigung hat, die man liebt.
11. Glück ist, wenn man ein Haus und einen Garten hat.
12. Glück ist schwieriger in einem Land, dass von schlechten Leuten regiert wird.
13. Glück ist, wenn man spürt, dass man den anderen nützlich ist.
14. Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist.
Anmerkung: Zu einem lächelnden Kind ist mein freundlicher. (sehr wichtig).
15. Glück ist, wenn man sich rund um lebendig fühlt.
16. Glück ist, wenn man richtig feiert.
Frage: Ist Glück vielleicht einfach eine chemische Reaktion im Gehirn?
17. Glück ist, wenn man an das Glück der Leute denkt, die man liebt.
18. Glück wäre, wenn man mehrere Frauen gleichzeitig lieben könnte.
19. Sonne und Meer sind ein Glück für alle Menschen [das auch bekommen kann, wenn man kein Geld hat.] 
20. Glück ist eine Sichtweise auf die Dinge.
21. Rivalität ist ein schlimmes Gift für das Glück.
22. Frauen achten mehr auf das Glück der anderen als Männer.
22. Bedeutet Glück, dass man sich um das Glück der anderen kümmert?

Mittwoch, 16. Juli 2025

Eine Transperson berichtet, weshalb der Genderwechsel für sie Befreiung war

 https://www.gutefrage.net/diskussion/ich-finde-das-interview-mit-einer-transperson-interessant-wie-seht-ihr-das

Sexueller Missbrauch  und falsche Therapie führt zur Flucht aus der Geschlechterrolle. Im Nachhinein sieht sie aber das Problem nur darin, dass sie sich auf eine Identität festlegen soll und nicht die Person sein darf, die nicht auf Zuschreibungen festgelegt ist.

Allerdings die Erfahrungen, die sie gemacht hat, sind ein extremer Ausnahmefall. Was ihrer Erfahrung nach die sinnvollste Erklärung ist: Mein Bedürfnis, die Geschlechtsrolle der Ohnmacht und des Nicht-Richtig-Seins zu verlassen, ist eine Störung, gilt zwar für sie, braucht aber nicht allgemein für Transpersonen zu gelten.

Es bedarf also der Betrachtung von Einzelfällen, und die Vorstellung, dass Spezialisten die allgemeingültig richtige Erklärung für Transgenderwunsch hätten, ist falsch. Schon der Einzelfall wird nicht immer "richtig" "realitätsgerecht" verstanden, umso mehr wird das für eine psychologische Theorie gelten, die für alle Personen zutreffen.

Freitag, 11. Juli 2025

Erdölverbrauch

Transport auf See und in der Luft bislang nahezu vollständig von Erdöl angetrieben. Auch der Straßenverkehr basiert trotz steigender E-Auto-Anteile bislang überwiegend auf Benzin und Diesel. Auch die chemische Industrie beispielsweise bleibt auf absehbare Zeit darauf angewiesen. Dass irgendwann soviel Strom aus erneuerbaren Energiequellen produziert wird, dass sich synthetische Kraftstoffe zu vertretbaren Kosten und Preisen herstellen lassen, ist nicht in Sicht." (Stand Juli 2025)

Völkermord in Srebrenica 1995

Massaker von Srebrenica (Wikipedia)

Das Kind von Sebrenica (ZEIT Podcast in 5 Folgen)

Internationale Pressestimmen zu: Was bedeutet der Gedenktag? 

Ich selbst habe mich, als ich von dem Massaker hörte, lange nicht damit mit diesem Massaker beschäftigen wollen. Denn ich wollte nicht über eine Schuld von Friedenstruppen der Vereinen Nationen an diesem Massaker nachdenken; denn im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt, mit dem ich mich von 1973 bis 1977 intensiv (und danach immer wieder einmal) beschäftigt hatte, hatte ich die Rolle der Friedenstruppen der Vereinten Nationen in der Suezkrise von 1956 als sehr positiv gesehen:

"Im Zuge der Suezkrise 1956 wurde mit der Noteinsatztruppe der Vereinten Nationen (UNEF) erstmals eine bewaffnete Einheit aufgestellt." (Wikipedia)

Ähnlich sah ich auch die UN-Truppen im Kongo: "Die während der Kongokrise 1960  entsandte  Operation der Vereinten Nationen in Kongo (ONUC) verwendete auf Anregung von UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld erstmals die blauen Helme und die Aufschrift „UN“ auf ihren Militärfahrzeugen." (Wikipedia)

Ebenso wie Dag Hammarskjöld als Person. Und jetzt sollten die nur leicht bewaffneten niederländischen UN-Soldaten mitschuldig an dem Massaker sein, nur weil sie nicht wie die Spartaner des Leonidas in der Schlacht bei den Thermopylen (Perserkriege) bereit waren, sich von den überlegenen serbischen Truppen alle töten zu lassen?

Dazu die Wikipedia: "Gemäß der Argumentation des britischen Historikers Richard Hope Simpson traf Leonidas aus einer Vielzahl von Optionen die bestmögliche Entscheidung.[19] Er schreibt, dass im Falle eines vollständigen Rückzuges die griechischen Hopliten der persischen Kavallerie schutzlos ausgeliefert wären und wahrscheinlich hohe Verluste erleiden würden.[20] Entschiede sich die Gesamtheit des Heeres zur Verteidigung, so würde sie früher oder später durch feindliche Truppen oder Versorgungsprobleme aufgerieben.[21] Laut Simpson dürften Prestige und Ehrgefühl nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Als die Perser ihre Soldaten – laut Herodot unter Peitschenhieben[22] – zum Kämpfen anstachelten und die Griechen sich an zwei Fronten verteidigen mussten, bezwangen sie letztendlich die verbliebenen Griechen.[23] " 

Angesichts der Feuerkraft der Serben und der Tausende von Bosniern, die die Blauhelme schützen sollen, war das m.E. nicht die beste Lösung. 

Das von Schiller übersetzte griechische Distichon traf die Sache nicht:

Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest
Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
[3] 

Schon deswegen nicht, weil es kein Gesetz gab, dass die Spartaner und die griechischen Hilfstruppen verpflichtete, sondern eine Entscheidung des Feldherrn Leonidas, der sich zu widersetzen zumindest für einen Spartaner, vermutlich aber auch für die anderen Soldaten so gut wie unmöglich war.

Heute habe ich dank Hannah Arendt eine andere Sicht auf das Problem:

Hannah Arendt argumentierte 1964 in einem Interview mit Fest - dem Sinne nach -wie folgt:

Jeder einzelne ist ohnmächtig. Macht hat man erst zusammen mit anderen. [Die Macht ist umso größer, je mehr mitmachen. Und das ist menschlich.] Deswegen will man gern mitmachen und wir sagen können. Auch Höss wie Eichmann wollten mitmachen. Sie wollten funktionieren. Höss hatte schone einen (politischen) Mord begangen. Eichmann nicht. Er wollte nicht töten. Er war der typische Funktionär. Er wollte funktionieren.

Ich ergänze: Das Milgram-Experiment hat gezeigt, dass das normal ist und dass, das sich-einem-Auftrag-zu-widersetzen die Ausnahme.

Arendt: Brecht hat darauf hingewiesen, dass es eine Versuchung gibt, gut zu sein. Eichmann wollte nicht töten, aber er hat der Versuchung, gut zu sein, widerstanden und funktioniert.

Ich: Gut sein zu wollen, ist menschlich, mit den anderen mitzumachen ist menschlich. Wenn man sich entscheiden muss ist es schwierig. 

Arendt: Die Deutschen, die mitgemacht haben, haben nachher die Sptizenfunktionäre  verteufelt,  um zu erklären, dass sie nicht widerstehen konnten. Die Alliierten, die von den Verbrechen hörten, waren entsetzt und konnten es nicht fassen.

Nach diesen Hinweisen fällt es mir leichter, mich mit dem furchtbaren Geschehen von damals auseinanderzusetzen und mich in die Perspektive der Opfer hineinzuversetzen:

ZEIT Podcast in 5 Folgen

Sieh auch:

Hannah Arendt



Sonntag, 6. Juli 2025

Rückblick auf die Coronaepidemie und die unzureichende Aufarbeitung

 Während der Coronaepidemie wurden viele sehr ungewohnte Maßnahmen ergriffen und viele Fehler gemacht.

Der Hauptfehler war meiner Meinung nach aber nicht, dass Maßnahmen als alternativlos dargestellt wurden und deshalb verteidigt worden wären. Der Hauptfehler war m.E., dass man der Bevölkerung Angst zu machen versucht hat, um sie zur Zustimmung zu solchen Maßnahmen zu bringen.

Das hat dazu geführt, dass ein Teil der Gesellschaft eine (im Nachhinein als übertrieben zu bezeichnende) Angst entwickelt hat und andere sich über diese Manipulation empört haben. Das weitere Ergebnis war, dass sehr viele sich über die abweichende Meinung der anderen empört haben. Das hat m.E. zu einer Spaltung der Gesellschaft geführt, die sich auch auf die Beurteilung anderer Fragen übertragen hat.

Plötzlich entstand bei manchen der Eindruck, dass Personen, die die Coronaepidemie als weniger gefährlich ansahen oder auch nur die ergriffenen Maßnahmen als falsch ansahen, entweder böswillig oder demokratie- oder staatsfeindlich seien. Das wurde noch dadurch gesteigert, dass manche meinten, Maßnahmenkritiker wären entweder Coronaleugner (denn solche gab es ja auch, wenn auch nur relativ wenige) oder Anhänger irgendwelcher radikalen Bewegungen (wie etwa des rechtsradikalen Teils der AfD).

Steffen Mau hat darauf aufmerksam gemacht, dass dies auch dazu geführt hat, dass auch andere Fragen mehr und mehr nicht mehr sachlich diskutiert wurden. In seinem Buch Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft, 2023 hat er das genauer ausgeführt.

Meine Überzeugung ist: Angesichts der schnellen Ausbreitung der Epidemie entstand ein Handlungsdruck, der zu vielen Fehlern geführt hat, die aber in der großen Mehrzahl nahezu unvermeidlich waren. (Für manche sehr fragwürdige Geschäftemacherei sind die Täter verantwortlich, dass man ihnen nicht das Handwerk gelegt hat, gehört aber zu den kaum vermeidbaren menschlichen Fehlleistungen.)

Am bedauerlichsten finde ich aber zweierlei: Dass über der aktuellen Krise Coronaepidemie der weit gefährlichere Klimawandel für viele aus dem Blickfeld geriet und dass noch immer keine halbwegs neutrale Aufarbeitung der Fehler bei den Maßnahmen stattgefunden hat.

Viele Maßnahmen waren falsch. Sie waren aber durchaus nicht absurd. Dass sie von manchen auch im Nachhinein noch als absurd bezeichnet werden, liegt m.E. daran, dass man der Bevölkerung Angst eingejagt hat und Maßnahmenkritiker nicht selten sehr zu Unrecht kritisiert hat.

Die staatlichen Maßnahmen waren nicht absurd, aber das Vorgehen gegen Maßnahmenkritiker war nicht selten völlig unverhältnismäßig.


Schiller über Pornographie

 "Wollust ward dem Wurm gegeben, und der Cherub steht vor Gott."

Ode: An die Freude


Was die Rolle von Trieb- und Bedürfnisbefriedigung im Verhältnis zur Gegenwart Gottes betrifft, darüber hat Schiller in Die Teilung der Erde  etwas angedeutet. Manchem kann das freilich freilich so erscheinen, als wäre die Gegenwart Gottes nicht mehr als eine Art Trostpreis, so feierlich das "Willst du in meinem Himmel mit mir leben: So oft du kommst, er soll dir offen sein" auch klingt.

Wie wichtig es ist, dass Menschen zu Erde werden

Der Nahrungskreislauf als Motor des Lebens:

https://www.weltwissen.online/post/%C3%B6kologie-f%C3%BCr-anf%C3%A4nger-im-dschungel-der-wechselwirkungen

" [...] Die Nahrungskette ist ein kleiner Teil eines großen Kreislaufs. Denn auch die Störche, als Spitzenprädatoren unseres winzigen Ökosystems, gehen am Ende den Weg alles Irdischen. Auf den verlassenen Schlachtfeldern der Selektion zerlegen Würmer, Insekten, Pilze und Bakterien als Destruenten unauffällig organisches Material durch Fäulnis und Verwesung wieder in seine chemischen Ausgangsstoffe. Destruenten kehren die Aufbaureaktionen der Biomassen um, indem sie Abfällen, Exkrementen und Leichen ihre letzte verbliebene chemische Bindungsenergie entziehen. Ohne ihr destruktives Werk würde sich überall tote organische Materie aufhäufen und das Leben über kurz oder lang ersticken. Die Destruenten bewahren uns vor diesem schrecklichen Schicksal und geben gleichzeitig der unbelebten Natur den geborgten Kohlenstoff, Stickstoff Schwefel und Phosphor wieder zurück (Was geschehen kann, wenn ein Glied im Stoffkreislauf fehlt, zeigte sich im letzten Jahrhundert in Australien. Auf dem isolierten Kontinent gab es keine Destruenten, die in der Lage waren, den Dung der von den Europäern eingeführten Rinder und Schafe zu zersetzen. Das Problem konnte erst durch den Import afrikanischer und europäischer Mistkäfer gelöst werden.

Kohlenstoffkreisauf



https://www.weltwissen.online/post/%C3%B6kologie-f%C3%BCr-anf%C3%A4nger-im-dschungel-der-wechselwirkungen

"[...] Der Tod, den wir als „natürlich“ bezeichnen, das Sterben aus Altersschwäche, kommt in der Natur kaum vor. Jämmerlich zu verdursten, zu verhungern, zu erfrieren, erbarmungslosen Mikroben oder Fressfeinden zum Opfer zu fallen, im Schatten größerer Gewächse zu verenden oder sonst wie im Kampf um die Nische zu unterliegen, ist die Bestimmung der allermeisten Pflanzen und Tiere. So haben Rotkehlchen eine Lebenserwartung von einem Jahr, freilaufende Katzen von drei Jahren.[iv] [...]"

Störfaktor Mensch

Der Mensch und die mit ihm entstandene kulturelle Evolution ist ein neuer Spieler in diesem Beziehungsgeflecht, ein Spieler, der die bisherigen rein biologisch-ökologischen Gleichgewichtszustände massiv zu stören vermag. Heute führt der Homo sapiens dem Kohlenstoffkreislauf große Mengen von CO2 zu, die viele Millionen Jahre lang als Kohle-, Erdöl- und Erdgaslager im Boden dem globalen Stoffwechselspiel entzogen waren. Er vermindert damit die Fähigkeit unseres offenen Systems Erde, die empfangene Sonnenenergie wieder abzustrahlen. Die daraus folgende Erwärmung wird zahlreiche Arten über die Ränder ihrer Toleranzkurven bringen. Die Biosphäre wird diesen Eingriff überleben, ihr dynamisches Gleichgewicht aber wird danach ein anderes sein. Wie alle Biotope auf unserem Planeten werden dies auch die Bewohner unseres kleinen Tümpels zu spüren bekommen."Nicht nur die Bewohner des Tümpels bekommen das zu spüren, sondern auch die des kleinen Planeten Erde auf der Umlaufbahn einer der vielen Milliarden Sonnen. (Fontanefan)