Montag, 6. November 2017

Aus Bismarcks Briefen 1864

"Das lernt sich in diesem Gewerbe recht, daß man so klug sein kann wie die Klugen dieser Welt und doch jederzeit in die nächste Minute geht wie ein Kind ins Dunkle." (an seine Frau 20.7.64 aus Karlsbad)
"[...] gestern früh aus Carlsbad gefahren, zu Wagen bis Prag, von dort heut den dir bekannten Eisenstrang hierher"  (an seine Frau 22.7.64 aus Wien)
An seinen Bruder beginnt er einen Geburtstagsbrief mit Bleistift, weil er noch keine Feder hat. Dann wird ihm eine gebracht. Er schließt: 
"Ich bin so schläfrig, daß ich kaum das Tintenfaß noch finde. Dein treuer Bruder v.B." (22.7. aus Wien)

Nach 14-tägigen Urlaub in Biarritz ist Bismarck wieder in Berlin und schreibt seiner Frau nach Reinfeld (in Pommern): "[...] die aufgesparten Geschäfte stürzen so auf mich ein, daß ich gestern nach der Ankunft bis 2 aufsaß und erst heute in der Mitternachtsstunde dazu komme, dir zu schreiben. Wenigstens 3 Stunden hatte ich nichts zu thun, als meinen Namen zu schreiben, und viel Vortrag beim König, Gortschakow, der mich hier erwartete, und alle mögliche Gesandte. [...] Einen halben Tag bin ich in Essen, der Kanonengießerei von Krupp, gewesen. [...]"


Zum historischen Kontext:
Am 18. Juli 1864 um 3 Uhr unterschrieben der preußische Oberstleutnant Gustav von Stiehle, ausgestattet mit einer Vollmacht des Oberbefehlshabers der alliierten Armee Friedrich Karl Prinz von Preußen[17] und der dänische Oberst Heinrich Kauffmann (Chef des Generalstabs) in Christiansfeld den Waffenstillstand zwischen Preußen, Österreich und Dänemark, der am 20. Juli 1864 um 12 Uhr in Kraft trat.[18] Am 30. Oktober 1864 endete der Krieg mit dem Frieden von Wien. (Seite „Deutsch-Dänischer Krieg“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. November 2017, 22:48 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutsch-D%C3%A4nischer_Krieg&oldid=170668167 (Abgerufen: 6. November 2017, 18:59 UTC)

Am 24.12.64 schreibt Bismarck einen Privatbrief an Wilhelm I., der dankt ihm für einen von ihm geschenkten Stab, an den er Assoziatopnen an Aron und Mose anknüpft, und schreibt schließlich 
"[...] habe ich da Bedürfnis, Eurer Majestät zu versichern, daß meine Treue und meine Gehorsam gegen den Herrn, den Gott mir auf Erden gesetzt hat, auf derselben festen Grundlage beruhn, wie mein Glaube.
In tiefster Ehrfurcht und unwandelbarer Treue ersterbe ich Eurer Majestät allerunterthänigster
v. Bismarck."


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen