Mittwoch, 1. Oktober 2025

Geplante Steuervermeidung durch Familienstiftung

Auf Anfrage teilt mir die KI Gemini mit:

Der verstorbene Unternehmer Heinz Hermann Thiele plante, sein riesiges Vermögen, insbesondere die Mehrheitsbeteiligungen an den Unternehmen Knorr-Bremse und Vossloh, durch die Übertragung in eine Familienstiftung vor der Erbschaftsteuer zu schützen.

Ziel der Stiftung (Steuerliche Vorteile)

  • Betriebsvermögensverschonung: Das deutsche Erbschaftsteuergesetz sieht umfangreiche Steuerbefreiungen (Verschonungsabschläge) für Betriebsvermögen vor, um die Existenz des Unternehmens und Arbeitsplätze zu sichern.

    • Für sehr große Erwerbe (sogenannte Großerwerbe ab 26 Millionen Euro) greift die automatische Verschonung nicht. Hier ist eine zusätzliche Bedürfnisprüfung (§ 28a ErbStG) erforderlich.

  • Strategie: Eine eigens errichtete Familienstiftung, die nur die Unternehmensanteile hält und kein weiteres verwertbares Privatvermögen besitzt, kann diese Bedürfnisprüfung in der Regel erfolgreich absolvieren. Sie kann nachweisen, dass sie nicht in der Lage ist, die Erbschaftsteuer ohne Gefährdung des Betriebs zu zahlen, wodurch die Steuerlast stark reduziert oder sogar auf null gesenkt werden kann.


Das entscheidende Versäumnis: Die Stiftung kam zu spät

Das zentrale Problem war das Timing der rechtlichen Fertigstellung der Stiftung.

  • Todesfall vor Stiftungserrichtung: Als Heinz Hermann Thiele im Februar 2021 verstarb, war die "Heinz Hermann Thiele Familienstiftung" zwar geplant und möglicherweise schon 2018 gegründet, aber sie war noch nicht als rechtsfähige juristische Person anerkannt (fehlende Anerkennung durch die zuständige Stiftungsaufsichtsbehörde, hier die Bezirksregierung).

  • Steuerliche Konsequenz: Da die Stiftung im Moment des Todes rechtlich noch nicht existierte, konnte sie nicht direkt Erbin der Unternehmensanteile werden. Der Nachlass fiel stattdessen an die Vorerbin, seine Witwe Nadia Thiele, wie es im Testament vorgesehen war.

  • Entfall der Privilegien: Die steuerlichen Privilegien für die Übertragung von Betriebsvermögen auf die Stiftung griffen in diesem entscheidenden Moment nicht, da der Erbfall den Nachlass zunächst auf eine natürliche Person (die Witwe) übertrug. Die Steuer wurde auf diesen Erwerb angewendet.


Interne Streitigkeiten als Verzögerung

Interne Familien- und Erbstreitigkeiten verzögerten oder blockierten die Überführung der Anteile in die Stiftung zusätzlich.

  • Widerstand der Witwe: Nadia Thiele war mit ihrer Rolle als Vorerbin und den Bestimmungen der geplanten Stiftung, insbesondere ihrer Vergütung und Mitbestimmungsrechten, Berichten zufolge nicht einverstanden. Sie klagte unter anderem gegen die Stiftung und den Testamentsvollstrecker.

  • Weitere Klagen: Es gab auch Klagen anderer Familienmitglieder (z. B. auf Widerruf des Pflichtteilsverzichts des Sohnes Henrik Thiele), welche die Nachlassabwicklung und damit die geplante Übertragung in die Stiftung weiter verkomplizierten und in die Länge zogen.

  • Verzögerung der Anerkennung: Die rechtliche Anerkennung der Stiftung durch die Aufsichtsbehörde (die notwendig gewesen wäre, um die Anteile steuerbegünstigt zu übernehmen) wurde mutmaßlich auch durch die anhängigen Erbstreitigkeiten und Klagen verlangsamt.


Ergebnis: Rekord-Erbschaftsteuer

Da die beabsichtigte steueroptimierende Struktur (die Stiftung) nicht rechtzeitig oder korrekt etabliert war und der Nachlass den steuerlichen "Umweg" über die Erbin nehmen musste, wurde die Erbschaft nach den üblichen, sehr hohen Sätzen für Privatvermögen bzw. nicht verschontes Betriebsvermögen besteuert. Dies führte zur Zahlung einer Rekordsumme von rund 4 Milliarden Euro Erbschaftsteuer an den bayerischen Fiskus im Jahr 2024/2025.

Das Vorgehen verdeutlicht, dass selbst bei sorgfältiger Planung eines Großvermögens die fristgerechte und rechtlich korrekte Umsetzung steuerbegünstigender Strukturen (wie einer Stiftung) sowie die familieninterne Einigkeit für den Erfolg entscheidend sind.

Aus der Wikipedia erfahre ich:

"2015 führte Bloomberg Billionaires ihn mit einem Vermögen in Höhe von 11,8 Mrd. US-Dollar auf Platz 94 der weltweit reichsten Menschen.[19] Laut der Milliardärsliste 2015 des Forbes Magazine betrug sein Vermögen in jenem Jahr ca. 6,4 Milliarden US-Dollar. Damit belegte Thiele Platz 220 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt.[20] Im Mai 2020 führte Bloomberg ihn mit 15,5 Milliarden US-Dollar auf Platz 74.[21] Forbes zählte Thiele zu den 10 reichsten Deutschen:[22] Neben seinen Industriebeteiligungen verfügte er über einen umfassenden Immobilienbesitz, ein Ausbildungszentrum und eine Rinderzucht in Uruguay mit ca. 8.500 Tieren[23] und eine Plantage zum Anbau von Südfrüchten in Südafrika mit rund 600 Angestellten.[24]

Laut Presseberichten wollte Thiele einen Streit um seinen Nachlass vermeiden und arbeitete so bereits zu Lebzeiten daran, seine Vermögenswerte zu verteilen und den Großteil in eine Familienstiftung zu überführen.[25][26][27] Er versäumte jedoch in den Jahren vor seinem Tod eine eindeutige Regelung;[18] was zu Rechtsstreitigkeiten führte: Gegen den von Heinz Hermann Thiele eingesetzten Testamentsvollstrecker, Robin Brühmüller, der in zweiter Generation, nach seinem Vater, Thiele beraten hatte,[23][28] reichte die Witwe Nadia Thiele im Januar 2022 erfolglos einen Entlassungsantrag am Nachlassgericht ein.[18][29][30][31] Auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München I gegen Brühmüller wurden später eingestellt.[32] Nach Presseberichten stand im Mittelpunkt der Auseinandersetzung die Vergütungsforderung des Testamentsvollstreckers, die bei der Erbmasse von rund 15 Milliarden Euro eine Mindestsumme von 250–300 Millionen Euro umfassen würde.[33] Im Dezember 2024 wurden die Rechtsstreitigkeiten beendet und Nadia Thiele zog alle Beschwerden gegen Brühmüller zurück.[34]

Auch der Sohn, Henrik Thiele reichte Klage ein.[35] Er hatte 2017 nach einem Streit mit seinem Vater auf den gesetzlichen Pflichtteil von einem Achtel des vererbten Vermögens verzichtet und wollte diesen Verzicht nun gerichtlich für nichtig erklären lassen. Das Landgericht München wies die Klage ab.[22]

Im April 2023 wurde die Heinz Hermann Thiele Familienstiftung gegründet, Stiftungsvorstand ist Stephan Sturm.[36] Durch die verzögerte Einrichtung der steuermindernden Familienstiftung fiel eine Erbschaftsteuer  in bundesdeutscher Rekordhöhe von 4 Milliarden Euro an.[37]"


Die Methode zur Vermeidung von Erbschaftssteuern in Milliardenhöhe ist offenbar: Man 

beauftragt den Testamentsvollstrecker, die übergangenen Erben mit etwas (also etwa 

100 Millionen €) mehr als als das Pflichtteil beträgt, abzufinden  und vererbt ihm direkt etwas 

(sieh oben) mehr, als ihm für die Abwicklung des Erbes rechtlich zusteht. Dann hat er 

Verhandlungsmasse beim Streit mit den Erben. Schon sind 2 - 3 Milliarden erfolgreich Steuern

 hinterzogen. - Wie klein müssen die Änderungen für die "steuerlichen Privilegien für die 

Übertragung von Betriebsvermögen" sein, damit der Staat seine Verpflichtungen aus dem 

Sozialstaat zureichend wahrnehmen kann?

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