Die Zeilen, mit denen Ro Anamul Hasan sein bis jetzt wohl bekanntestes Gedicht beginnt, gehen so:
„Unter diesem Planenschutz; wohne ich wie Ameisen im Loch; verbringe meinen Alltag; durch die Sehnsucht nach Heim und Heimat; wird meine dunkle Nacht nie zu Tageslicht.“ [...]
Wie fast eine Million weiterer Rohingya wohnt Ro Anamul Hasan im Camp Kutupalong, einem Bezirk nahe der Stadt Cox’s Bazar, der durch die Ansammlung mehrerer Siedlungen zum wohl größten Flüchtlingslager der Welt geworden ist. Und wie schon die ersten Zeilen in „Mein Flüchtlingsleben“ andeuten, ist der Alltag dort so prekär und gefährlich wie in kaum einem anderen Camp. [...]
Die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch fasste die Situation der Rohingya 2023 so zusammen: „Ihrer Staatsbürgerschaft beraubt, leben Rohingya auf beiden Seiten der Grenze zwischen Myanmar und Bangladesch unter schrecklichen Bedingungen. Ihnen werden grundlegende Rechte verweigert und sie warten auf Gerechtigkeit und die Möglichkeit, nach Hause zurückzukehren.“ [...]
„Ein tiefes Zeichen der Seele; das ist der Ton, der herauskommt; aus dem Schrei einer Witwe; die ihren Mann verloren hat; durch die Hände der Kriegsmonster.“
Und um einen kleinen Beitrag zu leisten, schreibt Ro Anamul Hasan seine Gedichte aus dem Flüchtlingscamp nicht nur auf Rohingyalisch, sondern auch auf Birmanisch – der Sprache der ethnischen Mehrheit in Myanmar, dem Land, aus dem er, wie alle im Camp von Cox's Bazar, vertrieben wurde." (Die Bürde der Rohingya FR 6.2.25)
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