Sonntag, 3. Juli 2022

Internationale Zeit

Die durchschnittliche Erdrotation ist nach neuesten Berechnungen etwas langsamer, als es der international festgelegten Bestimmung der Sekunde entspricht.

"Im Gegensatz zur Universalzeit (Universal Time UT), die den Schwankungen der Erdrotation stetig folgt, indem die Länge der Zeiteinheit angepasst wird, folgt die UTC diesen Schwankungen mit Hilfe von Schaltsekunden, während ihr Sekundentakt jener der gleichmäßig mit SI-Sekunden durchlaufenden internationalen Atomzeit (TAI) ist. Die letzte Schaltsekunde wurde am 31. Dezember 2016 mit der Sekunde 23:59:60 UTC eingefügt." ( koordinierte Weltzeit (UTC) )

"Seit die Definition der Einheit Sekunde nicht mehr durch astronomische Beobachtungen gewonnen, sondern von einer Atomuhr abgeleitet wird (1968), wird die Weltzeit (UTC) mit dieser Atomzeit (TAI) synchronisiert. Durch Schaltsekunden wird gewährleistet, dass die Differenz zwischen UT1 und UTC nicht mehr als 0,9 Sekunden beträgt." (Universal Time (UT) )

"Genaue Messungen zeigen, dass die Dauer einer Umdrehung und damit die Tageslänge nicht streng konstant ist. Das Bild rechts zeigt die Tageslängen seit 1962. Dargestellt ist die Abweichung der gemessenen Tageslänge von einem nominalen, vom internationalen Einheitensystem abgeleiteten Referenztag mit einer Länge von exakt 86.400 SI-Sekunden. Nach einer anfänglichen Zunahme ist der Trend seit Anfang der 1970er Jahre rückläufig. Solche Fluktuationen, die mehrere Jahrzehnte bis Jahrhunderte umfassen können, beruhen vermutlich auf Massenverlagerungen im flüssigen äußeren Erdkern.

Diesen Schwankungen überlagern sich Fluktuationen mit einer Dauer von etwa einem Jahrzehnt. Sie werden vermutlich durch einen Drehimpulsaustausch zwischen Erdkern und Erdmantel verursacht. Auch längerfristige Verschiebungen der Wasser- bzw. Eisverteilung auf der Erdoberfläche dürften eine Rolle spielen. [...] 




Gelegentlich werden Einzelereignisse wie z. B. Massenverlagerungen aufgrund starker Erdbeben in den Daten sichtbar. In der Grafik sind die Auswirkungen eines besonders ausgeprägten El Niño im Winter 1982/83 deutlich zu erkennen. Das Seebeben im Indischen Ozean 2004 hat die Erdrotation so beschleunigt, dass sich die Tageslänge um 8 μs verkürzte.[2] Eine weitere Beschleunigung erfuhr die Erdrotation am 11. März 2011 nach dem Erdbeben im Pazifischen Ozean vor der japanischen Küste: Die Erde dreht sich nun etwas schneller, „ein Tag ist nun 1,8 μs kürzer als zuvor“.[3]" (Erdrotation)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen