Mittwoch, 6. Juli 2022

Der Schattenpreis als Lenkungsinstrument für öffentliche Investitionen

 " [...] Der Schattenpreis wird definiert als „der Preis, der soziale Kosten und Nutzen widerspiegelt“.[1] Er ist das Resultat einer Totalanalyse und nicht lediglich einer Partialanalyse auf dem unmittelbar betroffenen Markt. Es handelt sich also um den Preis auf einem Markt, in dem alle Externalitäten internalisiert wurden. Im gesellschaftlichen Optimum entspricht er den sozialen Opportunitätskosten. [...]" (Schattenpreis]

"Der Bund sieht sich in einer besonderen Vorreiterrolle bei der Bewältigung des Klimawandels. Der klimafreundlichen öffentlichen Beschaffung kommt dabei eine Leitfunktion bei der Transformation hin zu einer klimaschonenden Wirtschaft zu. Durch die Steuerung ihrer Nachfrage kann die Bundesverwaltung dazu beitragen, innovative und klimafreundliche Technologien am Markt wettbewerbsfähig zu machen.

Die AVV ⁠Klima⁠ löst die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung energieeffizienter Leistungen (AVV EnEff) ab und übernimmt deren Vorgaben, um auch weiterhin ein hohes Maß an Energieeffizienz bei allen Beschaffungsvorgängen des Bundes sicherzustellen. Die neue Verwaltungsvorschrift ergänzt diese Vorgaben entscheidend um ambitionierte Regelungen, die auf den Einkauf besonders klimarelevanter Produkte und Dienstleistungen abzielen. So gibt die AVV Klima konkret vor, wie Aspekte des Klimaschutzes bereits im Rahmen der Vorbereitung des Einkaufs, aber auch im darauffolgenden Vergabeverfahren selbst, regelmäßig berücksichtigt werden müssen. Künftig wird bei Beschaffungsvorgängen für die Vermeidung oder Verursachung von Treibhausgasemissionen grundsätzlich ein CO2-Preis rechnerisch zugrunde gelegt (sog. CO2-Schattenpreis). Dadurch wird die über den gesamten Lebenszyklus ausgestoßene Menge ⁠Treibhausgas⁠ schon beim Einkauf als Kostenfaktor berücksichtigt. [...]" (Umweltbundesamt 17.9.21)

dazu auch:

"Die soziale Diskontrate ist ein Begriff aus der Wirtschaftswissenschaft, der seine Ursprünge in der Makroökonomik bzw. Wachstumstheorie (insb. Ramsey-Modell) hat und insbesondere in der Umweltökonomik große Bedeutung genießt. Sie dient der Auf- oder Abzinsung in Kosten-Nutzen-Analysen von gesellschaftlichen Projekten und sollte von der privaten bzw. individuellen Diskontrate (Zeitpräferenz) unterschieden werden. Oft wird die soziale Diskontrate unter dem Gesichtspunkt der Generationengerechtigkeit betrachtet. [...]"

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