Dienstag, 24. September 2019

Energiesparen in den 70er Jahren und heute

1973 wurden in der BRD gesetzlich autofreie Sonntage eingeführt. (Wikipedia)

1974 verzichteten die Westdeutschen auf energieintensive Ausgaben wie Neuwagen und Fernreisen. Die Mehrheit der Bundesbürger war für ein Tempolimit. Leuchtreklamen wurden abgeschaltet. (S.310/11)
In der DDR wurde von 1979 bis 1984 der Heizölverbrauch "auf ein Viertel (!)" gesenkt. (S.316)
Der Hauptvertreter des Wirtschaftsliberalismus Graf Lambsdorff begrenzte die Raumtemperatur in seinem Ministerium und "ließ seinen Dienstwagen nur noch maximal 130 km/h fahren".
Es gab Anschlusszwang an Fernheizungen und große Erfolge bei der Wärmedämmung. (S.320)
Allgemein wurde die Energieeffizienz enorm erhöht. (S.323)
(Frank Bösch: Zeitenwende 1979 - Deutschlandfunk, Perlentaucher)

In einer Situation, wo der Ölpreis anstieg, war es also auch Liberalen möglich, "Zwangsmaßnahmen" zu ergreifen. Heute geht es ja "nur" den Lebensraum von Hunderten von Millionen und die Gefahr entsprechender Flüchtlingsströme. Und es sind womöglich noch zehn Jahre Zeit. Da kann man mal Energieziele um 10 Jahre verschieben und alle eingreifenden Maßnahmen auf 2050 verschieben. 

Freilich, schon damals war das Sparen nicht nachhaltig. Sobald der Ölpreis nicht mehr stieg, setzten Reboundeffekte ein. 

Bessere Wärmedämmung -> größere Wohnungen
niedrigerer Benzinverbrauch pro Auto -> mehr Kraftfahrzeuge
der Schienenverkehr verlor an Bedeutung
"Die Verbrauchsintensität pro Kopf stieg bei Geräten zwischen 1960 und 1990 so fast um das Achtfache." (S.325)


Es ist bemerkenswert, "dass Produkte, die nach den Ölkrisen auf den Markt kamen – wie insbesondere Computer – bis heute kaum Kennzeichnungen zu ihrem Energieverbrauch tragen. Flug- und Internetverkehr stehen in stärksten Kontrast zu den Energiesparappellen. Neue Siegel zum fairen Handel und zum Gesundheits- und Umweltschutz überlagern Hinweise zum sparsamen Verbrauch." (S.332)
(Frank Bösch: Zeitenwende 1979, S.322-325)

https://www.wissen.de/wo-kann-ich-co2-sparen ?
"[...] Klar ist: Unter unseren Rahmenbedingungen hier in Deutschland ist es für uns Einzelne allein durch Alltagsmaßnahmen unmöglich, das Fernziel von nur einer Tonne CO2-Emissionen pro Kopf zu schaffen zu schaffen. "Wir müssen die Strukturen, die Anreize, die unser Verhalten lenken, so verändern, dass klimafreundliches Verhalten den Normalfall darstellt. Das gilt für die gesellschaftlichen Strukturen wie auch für die Alltagsstrukturen" [...]"

"This is all wrong. I shouldn’t be up here. I should be back in school on the other other side of the ocean. Yet you all come to us young people for hope. How dare you." (Greta Thunberg)

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