Meine Antwort auf eine Frage bei gutefrage.net:
Deine Wertung musst du selbst dir basteln, genauso wie die von Merkel und Putin. Du fragst aber mit einer Alternativfrage nach der heutigen Sich auf Cäsar: "Wird Cäsar heutzutage als gut oder böse gesehen?"
Cäsar zielte darauf, die alten Vorrechte der Senatoren (vgl. Optimaten) einzuschränken.
Er tat das, um genügend Unterstützer zu finden, so dass er Ämter bekam, die ihm den Weg zur Diktatur ebneten. Als Diktator hat er den Weg zur endgültigen Beseitigung der Republik geebnet, zunächst den zum Prinzipat von Augustus. Das war die Voraussetzung für das römische Kaisertum, das im Westen knapp 500 Jahre, im Osten knapp 1000 Jahre bestand.
Die Gesamtheit der Historiker beurteilt historische Sachverhalte nie einheitlich.
Zu deiner Frage: "Wird Cäsar heutzutage als gut oder böse gesehen?"
Historiker bemühen sich in der Mehrheit darum, ausgewogene Urteile zu finden, nicht moralische Pauschalurteile zu fällen.
Wir leben gegenwärtig in einer Demokratie. In der Eurokrise hat Merkel demokratische Einflüsse zugunsten rascher Handlungsmöglichkeiten abgebaut. Je nach dem, wie man sich den Lösungsweg zur Eurokrise vorstellt, wird man Cäsar anders beurteilen.
Ich kenne nicht den weltweiten Forschungsstand zu Cäsar.
Aber ich habe meine Vorstellungen darüber, dass in den USA, Indien und China unterschiedliche Wertvorstellungen bestehen. Bleibt noch die Frage: Wo arbeiten die meisten Cäsarspezialisten?
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