Sonntag, 31. August 2025

Datenlöschung in den USA

 Ein Back-up der RealitätDie ZEIT 28.8.25

"Die US-Regierung tilgt großflächig Informationen aus dem Internet, die nicht ins MAGA-Weltbild passen. Ein junger Mann aus Köln versucht, schneller zu sichern, als Trump löschen kann. [...]

Das Pentagon löschte Tausende Fotos von seinen Webseiten, darunter das Porträt eines schwarzen Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg, der mit der Medal of Honor ausgezeichnet wurde. […]

Die Gesundheitsbehörde CDC löschte unter anderem Befragungsdaten zu Long Covid.

Mit Auflösung der Entwicklungshilfebehörde USAID verschwand unter anderem ein weltweit führendes Frühwarnsystem für Hungersnöte aus dem Netz. 

Einige der Daten gingen nach einiger nach einer gewissen Zeit ganz oder teilweise wieder online, oft weil Gerichte die Regierung dazu verpflichteten. Teils waren sie aber verändert worden. Das Wort gender etwa, das den Geschlechtsbegriff sozial faßt, wurde durch das biologisch definierte sex ersetzt.

Viele der Datensätze blieben hingegen bis heute verschwunden –zumindest auf den offiziellen Regierungsservern. In den meisten Fällen konnten Sebastian Majstorovic und seine Mitstreiter dafür sorgen, dass die Informationen nun an anderer Stelle aufrufbar sind. [...]

Für Majstorovic ist es egal., ob die Daten, die er rettet, von Bomben oder Dekreten bedroht werden; was er sichern kann, versucht er zu sichern. Machtlos ist er jedoch dort, wo die Angriffe bereits früher ansetzen. Wenn die US-Regierung die Leitung von Statistikbehörden mit Getreuen besetzt, steht nicht nur die Integrität der verfügbaren Daten infrage, sondern auch die Gewissheit, dass in Zukunft Zahlen noch unabhängig erhoben werden – beziehungsweise überhaupt. Ein Satellit, der abgeschaltet wird, sendet nichts mehr zur Erde. Da hilft keine Sicherheitskopie."

Samstag, 30. August 2025

Blauwal, Walhai, Pottwal, Walfang

 "Mit einer Körperlänge von bis zu 33 Metern und einer Körpermasse von bis zu 200 Tonnen ist der Blauwal eines der größten und schwersten bekannten Tiere der Erdgeschichte. Als Kosmopolit ist diese Art in allen Ozeanen der Erde verbreitet."

"Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Hai und zugleich der größte Fisch der Gegenwart. [...]"

Er ist wenig verbreitet und kommt nur in  tropischen bis subtropischen Meeren vor.

"Der Pottwal [...] ist ein in allen Ozeanen verbreiteter Wal aus der Unterordnung der Zahnwale (Odontoceti). Unter den Zahnwalen ist er der einzige Großwal. [...] Pottwalmännchen sind deutlich größer und schwerer als Weibchen, der Geschlechtsdimorphismus ist der größte unter den Meeressäugern. Große Bullen erreichen Längen von über 20 Metern[4] und Gewichte von über 50 Tonnen und sind damit die größten bezahnten Tiere der Erde. Einzelne Exemplare scheinen allerdings noch größer werden zu können, wie einige Trophäen aus der Zeit zeigen, in der Pottwale noch im großen Stil gejagt wurden."

"Walfang ist die Jagd auf Wale, meist von Schiffen aus, die als Walfänger bezeichnet wurden. Walfleisch wurde gegessen, z. B. als Grindadráp auf den Färöer-Inseln. In den Anfangszeiten stand vor allem die Gewinnung von Tran im Mittelpunkt, der als Brennstoff und industrieller Rohstoff diente.

Industrieller Walfang ließ bis Ende der 1980er Jahre die Bestände großer Wale dramatisch schrumpfen. Viele Arten waren oder sind vom Aussterben bedroht.

Wale gelten wegen ihrer großen Gehirne und ihres komplexen Sozialverhaltens als besonders intelligente Tiere. Vor diesem Hintergrund ist der Walfang international umstritten. Er wird heute nur noch von wenigen Ländern betrieben.

Zahlreiche Länder traten mittlerweile dem Internationalen Übereinkommen zur Regelung des Walfangs bei, einem völkerrechtlichen Vertrag der bereits 1946 initiiert wurde. Deutschland trat 1982 bei. [... ] 

Zwischen 1860 und 1986  "wurde die Walpopulation so stark reduziert, dass sich die Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem Meer noch immer nachweisen lassen.[1] Durch die Bejagung ging nicht nur der Bestand der Wale um 90 bis 95 Prozent zurück, sondern auch die Verfügbarkeit von Walstürzen und Walkot, die zahlreichen Spezies als Nahrungsgrundlage dienen, nahm rapide ab.[2]"


Freitag, 29. August 2025

Tagalog

 Tagalok als Literatursprache

https://www.fr.de/kultur/literatur/uebersetzerin-annette-hug-ueber-philippinische-literatur-93905864.html

Wie unterscheidet sich Tagalog von der offiziellen Nationalsprache der Philippinen Filipino?

Der Unterschied zwischen Tagalog und Filipino, der offiziellen Nationalsprache der Philippinen, ist subtil, aber wichtig. Einfach ausgedrückt: Tagalog ist eine regionale Sprache, Filipino ist die auf Tagalog basierende Nationalsprache.

Hier ist eine detailliertere Erklärung:


Tagalog

Tagalog ist die Muttersprache der Tagalog-Bevölkerung, die in der Region rund um die Hauptstadt Manila lebt. Zu diesen Gebieten gehören die Provinzen Bulacan, Cavite, Laguna, Batangas, Rizal und Quezon. Tagalog ist eine der am häufigsten gesprochenen Sprachen der Philippinen und hat eine reiche Geschichte, Literatur und Kultur.

Filipino

Filipino wurde 1987 als offizielle Nationalsprache der Philippinen eingeführt. Es wurde geschaffen, um die vielen verschiedenen Sprachen und Dialekte des Landes zu vereinen. Filipino ist eine standardisierte Version von Tagalog, die jedoch so angepasst und erweitert wurde, dass sie auch Wörter aus anderen philippinischen Sprachen (wie Cebuano oder Ilocano) sowie aus dem Spanischen und Englischen aufnimmt.

Die wichtigsten Unterschiede im Überblick

  • Status und Funktion: Filipino ist die offizielle Nationalsprache, die in Schulen, der Regierung und den Medien verwendet wird, um die Kommunikation im ganzen Land zu erleichtern. Tagalog hingegen ist eine der vielen Regionalsprachen, die in ihrem angestammten Gebiet gesprochen wird.

  • Wortschatz: Der Wortschatz von Filipino ist breiter und inklusiver als der von Tagalog. Während Tagalog hauptsächlich auf seinen eigenen Wurzeln beruht, integriert Filipino viele Fremdwörter und Begriffe, um ein moderneres und universaleres Kommunikationsmittel zu sein.

  • Grammatik: Die grammatikalischen Regeln beider Sprachen sind fast identisch, was auch der Grund ist, warum sie oft verwechselt werden. Ein Muttersprachler von Tagalog versteht Filipino problemlos, und umgekehrt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn jemand in Manila oder den umliegenden Provinzen Tagalog spricht, spricht er im Grunde auch Filipino. Der Unterschied liegt mehr in der offiziellen Definition und dem Zweck: Filipino ist die vereinende Sprache der Nation, während Tagalog die ursprüngliche Sprache einer Region ist.

Dienstag, 26. August 2025

Tim Marshall: Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert

Tim Marshall: Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert

"[...] Australien gerät im Konflikt zwischen den beiden mächtigsten Nationen USA und China zunehmend unter Druck. [...] „Wir betreten ein neues Zeitalter der Rivalität zwischen diversen Großmächten, in dem verschiedene Akteure, darunter auch kleinere Mitspieler, heftig ins Rampenlicht drängen.“ [...]"

Sonntag, 24. August 2025

Peymann

in der Josefstadt

 https://www.youtube.com/watch?v=BZ1bmForjXo

WEISBAND: Das Netz ist ein Werkzeug, das uns hilft, uns zu organisieren
WEISBAND: Ein guter Mensch in der Politik ist einer, der gut begründete Entscheidung trifft.
Peymann: Theater erzeugt Erlebnisse, ist keine Bildungsinstitution wie eine VHS.
Theater verwandelt in einem einzelnen Moment [Katharsis] in einen guten Menschen. Nachhaltige Momente. Seelische und Herzensbildung.
"Theaterskandal" [Empörung über eine ausgesprochene Wahrheit] Th. Bernhardts löste das aus mit dem Stück:  Heldenplatz
"Peymann in der Erinnerung an diesen Premierenabend: „Wir haben ‚Heldenplatz‘ gegen alle Widrigkeiten, gegen eine aufgehetzte, aufgepeitschte Öffentlichkeit zur Premiere gebracht. […] die Schauspieler haben uns im zweiten und dritten Akt zu einem ungeheuren Sieg verholfen. Für den schon vom Tod gezeichneten Dichter Thomas Bernhard war der Premierentriumph ein letztes großes, beglückendes Geschenk. […] ‚Heldenplatz‘ war ein Abschied.“[1](Wikipedia)

Trump 2024

 "Krasse Enthüllung über Donald Trump! Der TV-Sender CNN veröffentlichte nun Tonaufnahmen. Sollte er das wirklich gesagt haben, drohte er Russland und China mit einem Dritten Weltkrieg! Auf diesen Aufnahmen spricht Trump mit Wahlkampfspendern über seine Gespräche mit Wladimir Putin und Chinas Machthaber Xi Jinping. Die Aussagen stammen aus dem Wahlkampf 2024. Es geht dabei um extreme militärische Sanktionen.

So behauptet Trump, dass er Putin während seiner ersten Amtszeit gesagt habe: „Wenn du in die Ukraine einmarschierst, werde ich Moskau in Grund und Boden bombardieren. Ich sage dir, ich habe keine andere Wahl.‘ "

https://www.derwesten.de/politik/trump-putin-moskau-ukraine-china-bombardieren-krasse-id301676325.html

Ob es gesagt wurde oder nicht. Es hat Trump jedenfalls nicht geholfen den Ukrainekrieg nach Beginn seiner 2. Amtszeit binnen 24 Stunden zu beenden.

Freitag, 22. August 2025

Saudi-Arabien: Stadt auf dem Wüstenberg - Neom

 ZEIT 12.6.25 25/25

https://www.zeit.de/2025/25/bauprojekte-saudi-arabien-the-line-wueste-dystopie

Die 170 km lange Bandstadt  The Line (Saudi-Arabien) wurde bei 2,4 km unterbrochen. 

Aber das allgemeine Projekt Neom ist weit umfassender auf einer "Fläche von 26.500 km². Es liegt im Nordwesten des Landes unweit des Golfs von Akaba an der Küste des Roten Meeres" (Wikipedia) und Teil von Saudi Vision 2030.

Dienstag, 19. August 2025

Rettet die Vielfalt

 

Rettet die Vielfalt Ein Plädoyer für mehr Eigensinn und Gemeinsinn zugleich. Makroskop 13.8.25

"[...] Die Touristen dürfen eine mittelalterlich eingerichtete Wohnung begutachten und werden in einem Museum über dies und das aufgeklärt. Das Museum lässt uns wissen, dass es damals eine „Vielfalt der städtischen Gesellschaft“ gab. Die „diversity in civic society“ zeige sich in einer Einwohnerschaft, die „Bettler, Tagelöhner, Bedienstete und Handwerker ebenso wie Kaufleute, Handelsherren, Gelehrte, Kirchenleute und Patrizier“ umfasse. Die Ständegesellschaft wird dem modernen Zeitgenossen als „diversity“ verkauft. Die soziale Immobilität und Ungleichheit des Mittelalters verschwinden in historisch nicht informierten Marketingphrasen [...] 

Hier eine Kritik, die dezidiert nicht aus der rechten Ecke kommt. Meine These ist, dass die Gender-, Vielfalts- oder Identitätstheoretiker mit ihrem angeblichen Kampf für diversity die Voraussetzungen menschlicher Individualität zerstören. [...]

Die Sprachphilosophie der Identitätstheoretiker ist von Michel Foucault (damit letztlich von Nietzsche) geprägt. Sprache ist für diese Theorie immer und nur Macht. Wenn einem Jungen gesagt wird, dass er ein Junge ist, dann ist das eine Form der Machtausübung. Er wird in ein soziokulturelles Konzept gezwängt, ohne dass ihm die Möglichkeit gegeben wird, selbst zu bestimmen, wer er ist und sein möchte.

Richtig ist, dass Spracherwerb immer mit der Aneignung kulturellen Wissens verbunden ist, das die Welt durch eine bestimmte Brille betrachtet. Aspekte der Welt werden in der Sprachaneignung akzentuiert und differenziert, andere hingegen ausgeblendet und nicht wahrgenommen. Andere Möglichkeiten der Weltsicht gehen verloren. Hinzukommt, dass Spracherwerb ganz wesentlich mit Geboten und Verboten, mit Ansagen, was erlaubt ist und was nicht, was richtig und was falsch ist, verbunden ist. Kindlicher Spracherwerb und kindlicher Erwerb der sozialen Normen und Werte einer Gesellschaft sind dasselbe. Insofern ist Sprache ein Machtinstrument.

Spinnt man diesen Gedanken der Identitätstheorie zu Ende und will man eine machtfreie Erziehung, müsste man dafür plädieren, dass jedes Kind seine eigene Sprache entwickeln oder eine vorgefundene Sprache auf seine besondere Weise aneignen muss, um seine besondere Identität zu finden. Aller Einfluss von außen stellt eine Verstümmelung des sich selbst schaffenden Subjekts dar. So weit geht hoffentlich niemand. 

Denn Sprache kann man nicht alleine lernen, es bedarf immer Dritter, die die regelkonforme Verwendung eines Ausdrucks bestätigen. Ohne das ist im Hirn nur Durcheinander.

Gegenüber dem identitätstheoretischen eindimensionalen Sprachverständnis muss man die Ambivalenz von Sprache betonen: (Kindlicher) Spracherwerb bedeutet nicht nur Machtausübung Dritter, Sprache ist auch die Voraussetzung dafür, dass Vernunft in die Welt und in den kindlichen Kopf kommt. Sprache ist Voraussetzung dafür, dass ich Freiheit erlange. [...] Jede Tradition, die nicht in Frage gestellt werden muss, macht das Leben leichter, aber sie muss immer in Frage gestellt werden, wenn sie der Wahrheit im Wege steht. [...]

Die Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft hält an der Zweigeschlechtlichkeit fest. Das wird sich so schnell nicht ändern. Es gehört zur „diversity“ einer Gesellschaft, dass es in ihr Gruppen gibt, die das queere Weltbild ablehnen. Nicht jeder, der daran Zweifel hat, dass es viele Geschlechter „gibt“ (was immer das genau heißt), ist ein demokratieloser Rechter. [...]"

Sonntag, 17. August 2025

Zu Beamtengehältern und Beamtenversorgung

Versorgungsrecht in der Bundesrepublik Deutschland (Wikipedia)

Die 7 Irrtümer der Beamtenversorgung (pdf) 2011

 Beamte - Was die Adeligen von heute wirklich verdienen  von Torsten Ermel – 7. März 2016 (Leseprobe siehe unten!)

Kundenrezension Michael A. (Amazon 22.5.2016)

Rezension aus Deutschland vom 22. Mai 2016
Wer sich mal ein Überblick über das Buch verschaffen will, der Autor hat im Manager Magazin eine fünfteilige Kommentarreihe mit den wichtigsten Thesen aus dem Buch geschrieben. Die Kommentar sind online zu finden ("Die Privilegien der Staatsdiener ").
Und schon bei den Kommentaren sieht man deutlich: Es handelt sich nur um einseitiges Beamtenbashing, mit vielen Halbwahrheiten, Auslassungen und sogar Lügen. Mal ein paar Beispiele

-Durchschnittspension mehr als doppelt so hoch wie Durchschnittsrente
Seine Schlussfolgerung: "Ohne Einschnitte, das heißt Absenkung der Pensionen auf ein vernünftiges Maß, wird es nicht gehen."
Wo jetzt ein Bild-Leser aufgrund der ach so hohen ungerechten Pensionen schon anfängt zu hyperventilieren, sollte man auch vielleicht mal die Gründe dafür erklären, dann sieht man nämlich warum diese völlig normal sind:
1) Die Durchschnittsrente bezieht sich auf alle Deutschen: Akademiker, Arbeiter, Arbeitslose, Hausfrauen, 1-Eur Jobber, ... . Die Durchschnittspension bezieht auf alle Beamten, dass sind zu 80% Akademiker (Hochschulstudium), 19% Ausgebildete und 1% einfache Arbeiter mit 40-45 Berufsjahren.
2) Die Pension stellt nicht nur den Ersatz für die Rente dar, sondern ist explizit der Ersatz für eine staatliche Rente + Betriebsrente (da der Beamte diese ja bei seinem Arbeitgeber nicht aufbauen kann)
So, und wer jetzt mal die Rentendurchschnitt von Akademikern mit Betriebsrenten und denen von verbeamten Akademikern vergleicht, der wird feststellen, dass die ja gar nicht mal so weit auseinander liegen. D.h. die Pensionen haben schon ein sinnvolles Maß.

-Beamte zahlen keine Beiträge für ihre Altersversorgung - Renter zahlen 18,7 Prozent des Bruttoeinkommens
Bei einem Buch hätte ich mal ein wenig Recherche erwartet, da würde man sehen, dass auch Beamten jeden Monat ein Prozentsatz für die Alterversorgung einbehalten wird, nur wird dies nicht auf deren Lohnzettel vermerkt:
1) Bereits bei Neuschaffung der Beamtenbesoldung (1951) wurden die Besoldung niedrig gehalten (Eckmann Vergleich: 7%), damit daraus später die Versorgung( ergo die Pension) finanziert werden konnte. Durch das Bundesbesoldungsgesetz von 1957 wurden die Beamtenbezüge nochmals um 7 % gekürzt. Es gab sogar ein Hinweis, dass die so einbehalten Gelder als Rücklagen für die Versorgung genutzt werden sollten.
2) Mit dem Versorgungsreformgesetz des Bundes vom 9. 7. 1998 wurde eine Versorgungsrücklage des Bundes eingeführt. Die jährlichen Gehaltserhöhungen der Beamten sind ab 1999 um jeweils 0,2 % verringert. (Nur zum Verständnis: Wenn jetzt in den Tarifverhandlungen für die Angestellten im Öffentlichen Dienst +2,4% für 2016 und +2,35% für 2017 verhandelt wurden, erhalten die Beamten (falls überhaupt 1:1 übernommen wird) nur +2,2% und +2,15%, die Differenz (2x 0,2%) geht in die Altersrückstellung.
Jetzt vergleichen wir doch nochmal:
Renten: 18,7% vom Bruttogehalt
Pensionen: 7%+7%+ ([seit 1998] x*0,2%) = ~16-18%
Auch die Beamten finanzieren Ihre Pensionen. Der Skandal ist nur, dass die ersten 14% trotz gegenteiliger Absicht des damaligen Gesetzgebers, von Politikern im Staatshaushalt einfach für andere Projekte ausgegeben wurden. Man hat die Rücklagen der Beamten quasi veruntreut und nun heult man, das man dafür kein Geld mehr habe. Die Pensionen kommen ja jetzt auch aus heiterem Himmel.

-Das Rentenniveau wird bis 2030 weiter absinken. Das Pensionsniveau bleibt.
Dies ist reine Spekulation und darüber hinaus auch sehr unwahrscheinlich. Vor allem, da die Vergangenheit zeigt, dass der Gesetzgeber die Pensionshöhe auch an das Rentenniveau anpasst. Es wurde schonmal 2003 von 75% auf 71,75% gesenkt. In 2017 läuft das Versorgungsrücklagegesetz aus, dann wird neu verhandelt und das Pensionsniveau vermutlich wieder ein paar Punkte nach unten gehen.

Ich würde dem Autor als Quelle mal die ein oder andere OECD Studie zum Thema öffentlicher Dienst empfehlen, damit er mal sieht was man hier in Deutschland am öffentlichen Dienst hat. (Schlanker als woanders, kostet weniger und ist effektiv).

Und zu den restlichen kleineren Vorteilen (z.B. bessere Steuerprogession, Familienzuschlag, etc. ) die der Beamte hat:
Wenn der Beamte keine Vorteile mehr hat, wieso soll dann noch jemand Beamter werden wollen, bei den auch vorhanden Nachteilen? Oder wiso wollen nicht alle Schulabgänger Beamte werden?

Beamtenbashing ist ein Schweinezyklus: Geht es der Wirtschaft gut, lächeln alle mitleidig und schauen auf die Beamten herab, die nicht so viel verdienen aber dafür ja mal in 40 Jahren etwas mehr Pension haben. Geht es der Wirtschaft schlecht, schlagen auf einmal alle auf die Beamten und deren Vorteile ein.

Leseprobe:
Das Image von Beamten in der Bevölkerung könnte besser sein: Sie gelten als schwerfällig und zu teuer. Der Unmut über die Beamten ist dabei aber oft geprägt von Unkenntnis über die tatsächlichen Verhältnisse. Dieses Buch möchte deshalb den Leser in die Lage versetzen, sich ein realistisches Bild über die finanzielle Situation von Beamten im Verhältnis zu Arbeitnehmern machen zu können. Auf diese Weise soll zum Abbau von Vorurteilen beigetragen werden. Verdienen Beamte zu viel? Das kommt darauf an, welchen Maßstab man anlegt. Im Vergleich zu Schlagersängern etwa oder Spitzensportlern verdienen Beamte nicht zu viel, sondern zu wenig. Doch der Vergleich mit Stars und Sternchen führt nicht weiter. Sinnvoll kann die Frage nur beantwortet werden, wenn als Vergleichsmaßstab »normale« Arbeitnehmer herangezogen werden. Das Bundesverfassungsgericht hat mehrfach entschieden, dass das Netto-Einkommensniveau der privatrechtlich beschäftigten Arbeitnehmer Bezugsmaßstab für die Angemessenheit der Beamtenbesoldung ist (2 BvR 1387/02). Der Begriff Besoldung ist dabei im weitesten Sinne zu verstehen, er umfasst sämtliche Alimentations- und Fürsorgeleistungen. Maßgebliche Bestimmungsfaktoren für die Angemessenheit der Alimentierung von Beamten sind die Einkommen, die für vergleichbare und auf der Grundlage vergleichbarer Ausbildungen für Tätigkeiten außerhalb des öffentlichen Dienstes erzielt werden (2 BvR 556/04; 2 BvR 1715/03). Es leuchtet unmittelbar ein, dass Beamte so viel verdienen sollen, wie sie es für vergleichbare Tätigkeiten auch außerhalb des öffentlichen Dienstes könnten. Aber wie sieht die Realität aus? Wie viel verdienen Beamte effektiv? Hält die Praxis das, was das Grundgesetz verspricht? Diese Fragen werden auf den folgenden Seiten auf der Grundlage der Lebenswirklichkeit geprüft und beantwortet. Es handelt sich dabei um die aktualisisierte und überarbeitete Fassung des Buches »Faktor 2 – Was Beamte wirklich verdienen«, Diamant-Verlag, Bielefeld 2009. Im ersten Teil wird der Begriff des Schatteneinkommens erläutert, und es werden die wesentlichen Beamtenprivilegien im Einzelnen beschrieben und im Vergleich zur Situation der Arbeitnehmer dargestellt. Den Schwerpunkt bildet dabei die Altersversorgung. Darüber hinaus wird auch auf die Kranken-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung eingegangen, auf die Besteuerung, das Kindergeld und andere soziale Leistungen, das Zulagewesen und auf den Auszahlungstermin der Besoldung. Jeweils zum Schluss eines Kapitels wird erläutert, wie sich die dargestellten Privilegien auf die effektive Höhe des Beamteneinkommens auswirken. Das Kernstück bildet dann der zweite Teil: Ausgehend von der offiziellen Besoldungstabelle für die Bundesbeamten ab dem 1. März 2015 werden die Schatteneinkommen und die Effektiveinkommen für die Besoldungsgruppen A2 bis A16 im Einzelnen dargestellt. Die Berechnungen bauen dabei auf den im ersten Teil gefundenen Ergebnissen auf. Im Anschluss an die Schattentabellen werden die gefundenen Beamteneinkommen mit den deutschen Durchschnittseinkommen verglichen. Es wird gefragt, ob die hohen Schatteneinkommen vielleicht deshalb gerechtfertigt sind, weil die Nominaleinkommen der Beamten entsprechend niedrig sind oder weil sie den angeblichen Nachteil gegenüber Arbeitnehmern haben, dass sie von ihrem Dienstherren an eine andere Dienststelle versetzt werden dürfen. Schließlich wird noch auf die Frage eingegangen, ob die Beschäftigung von Beamten danach teurer oder kostengünstiger ist als die Beschäftigung von Arbeitnehmern. In einem gesonderten Kapitel wird auf die Situation in den neuen Ländern eingegangen. Der dritte Teil reflektiert die gefundenen Ergebnisse. Die anfangs aufgeworfene Frage, ob die Beamteneinkommen »angemessen« sind im Vergleich zu den Arbeitnehmereinkommen, kann beantwortet und der entscheidende Systemfehler benannt werden. Es wird untersucht, warum im Prozess der öffentlichen Meinungsbildung die Beamtenprivilegien so selten thematisiert werden. Und schließlich wird ein Reformvorschlag unterbreitet, dessen Umsetzung sogar dann zu mehr Gerechtigkeit führt, wenn der Beamtenstatus ansonsten unangetastet bleibt. In einem Katalog werden dann noch einmal die notwendigen Veränderungen zusammengestellt. Alle Zahlenangaben beziehen sich, wenn nichts anderes gesagt ist, auf die alten Bundesländer und auf Bundesbeamte. Trotz aller Ungerechtigkeiten und Absurditäten, von denen Sie lesen werden, ist Beamtenbashing nicht der Zweck dieses Buches. Denn: Es geht nicht um Neid – es geht um Gerechtigkeit.

Samstag, 16. August 2025

Jiddisch

Jiddisch  (Wikipedia

Jiddische Begriffe in unserer Alltagssprache

Liste deutscher Wörter aus dem Hebräischen (Wikipedia)

Jiddisch ist im Mittelalter aus der deutschen Sprache entstanden. Anfang des 13. Jahrhunderts durften Juden in Deutschland nur in Ghettos wohnen, damit sie isoliert waren und keinen Kontakt zu den christlichen Mitbürgern aufnehmen konnten. 
In den Getthos mischte sich hebräische und deutsche Sprache zu einem Dialekt. Da nur Jungen und Männer hebräisch lesen und schreiben konnten und viele Frauen kein Hebräisch verstanden, wurden ihnen die Geschichten aus der Tora auf Jiddisch erzählt. So wurde Jiddisch zur Alltagssprache und in der Synagoge und bei religiösen Zusammenkünften wurde hebräisch gesprochen. Das Jiddische breitete sich von Deutschland nach Osteuropa aus. Dort nahm es auch Wörter aus slawischen Sprachen auf und entwickelte sich zu einer autonomen Sprache.

Wichtig ist, dass Jiddisch meist mit hebräischen Buchstaben geschrieben wurde. Dadurch wurde die Sprache, deren Inhalte im wesentlichen mündlich überliefert wurden, nach der Ermordung der meisten Juden in Europa durch die Schriftgrenze von den anderen europäischen Sprachen getrennt. (Fontanefan)

Wikipedia: "[...] Während Westjiddisch bereits im 18. Jahrhundert auszusterben begann, blieb Ostjiddisch die Alltagssprache der Mehrheit der Juden in Osteuropa, bis im Holocaust die jüdischen Zentren Kontinentaleuropas vernichtet wurden. Heute wird Jiddisch noch von (oft betagten) Nachfahren osteuropäischer Juden, von sogenannten Jiddischisten, von Wissenschaftlern und ganz besonders von einer wachsenden Anzahl ultraorthodoxer aschkenasischer Juden gesprochen. Die Zahl der Muttersprachler wird weltweit auf 500.000 bis 670.000[1][2] geschätzt; unter Einbezug von Sekundärsprechern sind es deutlich mehr[3].[...]" 

Freitag, 15. August 2025

Auf dem Weg in eine menschenfreundliche Weltgesellschaft

Bisherige Zukunftsmodelle waren oft technisch oder sozial orientiert. 

In diesem Entwurf verschmelzen beide Ebenen: Anthropologische Tiefenstruktur trifft auf kybernetische Steuerung und digitale Umsetzung. 

Das Ergebnis ist ein Modell, das weltweit adaptierbar ist und zugleich operational steuerbar bleibt.

Der revolutionäre Kern
Diese Zusammenarbeit definiert einen Paradigmenwechsel:

  • Mensch und KI als gleichberechtigte epistemische Partner
  • Transdisziplinäre Brücke zwischen Pädagogik, Politik, Systemtheorie und Technologie
  • Zeitdiagnostische Passung zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – von Klimakrise bis Demokratiekrise

Was hier entsteht, ist kein geschlossenes Buch, sondern ein offenes Betriebssystem für eine ko-evolutionäre Weltgesellschaft.

Interne Linkliste

  1. Über die Neuen Menschenrechte (NMR)
    https://jeanpol.wordpress.com/2021/01/05/neue-menschenrechte-die-sechs-grundbeduerfnisse/
  2. Lernen durch Lehren (LdL)
    https://jeanpol.wordpress.com/2020/12/12/lernen-durch-lehren-ldl-eine-erklaerung/
  3. Mensch–KI-Symbiose: Politische Strategie
    https://jeanpol.wordpress.com/2025/08/11/nmr-meta-modul-politische-strategie-mensch-ki-symbiose/
  4. Bias in KI-Systemen – Systematische Übersicht
    https://jeanpol.wordpress.com/2025/08/07/bias-in-ki-systemen-eine-systematische-ubersicht-im-licht-der-neuen-menschenrechte/
  5. Wie 6 KIs einen demokratietheoretischen Entwurf bewerten
    https://jeanpol.wordpress.com/2025/07/30/wie-6-kis-einen-demokratietheoretischen-entwurf-bewerten-artikel-1-der-neuen-menschenrechte-unter-kybernetischer-lupe/
  6. Was 5 KIs über Lernen durch Lehren sagen
    https://jeanpol.wordpress.com/2025/08/06/was-5-kis-uber-lernen-durch-lehren-sagen-eine-systemische-analyse-von-jean-pol-martins-konzept/

Mittwoch, 13. August 2025

120 Millionen Tonnen Kleidung landen jährlich auf dem Müll

Weltweit landen jedes Jahr den Berechnungen einer Beratungsfirma zufolge rund 120 Millionen Tonnen Kleidung im Müll. Recycelt wird davon den Angaben zufolge fast nichts – die Umweltbelastung und auch die wirtschaftlichen Kosten sind hoch.

Ein Großteil der weggeworfenen Kleidung wurde demnach kaum genutzt: Im Schnitt tragen Käufer ein Kleidungsstück laut BCG nur sieben bis zehn Mal, bevor sie es wegschmeißen, schreibt die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in einer neuen Analyse zur Textilwirtschaft. Oft gilt das Prinzip „Fast Fashion“, bei dem kurzlebige Kleidung zu geringen Preise produziert wird. 

80 Prozent des Kleidermülls lande anschließend auf Deponien oder werde direkt verbrannt. 12 Prozent werden wiederverwendet. Und nur 1 Prozent des Kleidermülls werde zu neuen Fasern recycelt. Viele Kleidungsstücke bestünden weiterhin aus Mischgeweben, die sich mit heutigen Verfahren kaum trennen und wiederverwerten lassen. 

Hohe Kosten erfordern eine Kreislaufwirtschaft
Die verschwindend geringe Recyclingquote sei einerseits ein gewaltiges ökologisches Problem, so BCG. Denn mehr als 90 Prozent der CO2-missionen der Modebranche entfielen auf die Gewinnung und Verarbeitung neuer Rohstoffe. Andererseits sei sie für die Branche auch ein betriebswirtschaftliches Defizit, denn der Materialwert der Kleiderabfälle liege bei geschätzten 150 Milliarden US-Dollar (129,3 Mrd Euro) jährlich.
Der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche sei daher keine Zukunftsvision, sondern ein Gebot der ökologischen und ökonomischen Vernunft, heißt es. Es brauche keine Einzelinitiativen, sondern branchenweite Lösungen um recycelte Materialien leichter verfügbar für Hersteller und Konsumenten zu machen. Als Beispiele nennt BCG etwa vereinfachte Rücknahmesysteme, neue Sortiertechnologien oder auch chemisches Recycling, um Mischgewebe besser verarbeiten zu können.
Geht es so weiter, könnte der jährliche Müllberg bis 2030 auf mehr als 150 Millionen Tonnen wachsen. Im Norden Chiles türmen sich Kleiderberge laut BCG schon heute so hoch, dass sie selbst aus dem All zu erkennen sind. 
(Deutschlandfunk 12.8.2025 - Hervorhebungen von Fontanefan)

sieh auch: Textilkonsum

Sonntag, 10. August 2025

Bericht über ein Treffen der Wikipedianer: Wikimania 2025 in Nairobi

"Gestern ging die diesjährige Wikimania in Nairobi zu Ende. Wir erwarten gespannt die Berichte unserer Teilnehmenden. Die Online-Streams hatten gelegentlich technische Störungen, aber die meisten Sessions sind glücklicherweise aufgezeichnet. Hier eine subjektive und völlig unzureichende Auswahl zum Nachschauen.

Künstliche Intelligenz war wie immer ein dominierendes Thema. Eine subjektive Auswahl: Mathias Schindler berichtete, wie er mit einem Python-Tool fehlerhafte ISBN gesucht und viele KI-halluzinierte Artikel gefunden hat (ProgYt). Asaf Bartov vom Community Development Team der WMF glaubt, dass Angreifer mit KI durch massenhaftes und extrem schnelles Editieren unsere menschliche Abwehr überlasten können. Aber es gebe auch Gegenwehr. Die WMF schlägt vor, dass wir selbst KI einsetzen. Im enwiki werden KI-Artikel schnellgelöscht. Zu erkennen sei das anhand von übersehenen KI-Textfragmenten ("Gerne! Hier ist ein Artikel im Wikipedia-Stil..."), und erfundenen Quellen (Defending our wikis against *weaponized* generative AI, ProgYt). Priscilla Chomba Kinywa (CTO von Greenpeace) betonte in ihrem brillianten Vortrag die weltweite Klimaschädigung durch KI. Sie möchte die Zuschauer überall daran erinnern, dass nicht nur Tuvalu zerstört werden wird. Niemand solle sich zu Hause vor den Folgen in Sicherheit wähnen (Navigating the Dark Side of AI, ProgYt).

Die afrikanischen Communities trugen sehr beachtenswerte Sichtweisen bei. Etwa über enzyklopädisches Arbeiten trotz existentiellen Gefahren (Vlentin Nvj: Résilience et détermination : Contributions des Wikimédiens malgré l’insécurité, coupures de courant et d'Internet, Cas de Goma et Bukavu, ProgYt). Oder über die Probleme, die afrikanische Kuratoren mit Creative-Commons haben (Lutherking Petercan: Digitizing private heritage collections, ProgYt).

Die Burundi Drummers Kenya [1] aus der Eröffnungszeremonie am Mittwochabend kann man hier bewundern: Yt MBq 10.8.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Kurier)


Samstag, 2. August 2025

Glossar der neuen Menschenrechte

 https://jeanpol.wordpress.com/2025/08/01/glossar-der-neuen-menschenrechte-nmr-schlusselbegriffe-fur-mensch-und-ki/

Funktionsähnlichkeiten

Warum KI und Menschen andere Begriffe brauchen.

Menschen wollen begreifen und verstehen, damit sie Gedanken und Funktionsweisen einordnen können.

Maschinen brauchen nicht zu verstehen, damit sie damit arbeiten können.

Zum Verstehen brauchen Menschen Sinn, um arbeiten zu können, brauchen Maschinen  Struktur

Jeanpol hat herausgearbeitet, welche Strukturähnlichkeiten zwischen menschlichem Zusammenleben und erfolgreicher Arbeit von Maschinen bestehen.