Donnerstag, 3. Oktober 2019

Naomi Klein über das Potential einer Bewegung für Klimaschutz

Durch "Gespräche mit anderen Mitgliedern der wachsenden Klimagerechtigkeitsbewegung erkannte ich, dass der Klimawandel auf vie­lerlei Arten ein Katalysator für positiven Wandel werden könnte - indem er den progressiven Kräften das beste Argument überhaupt dafür liefert, den Wiederaufbau und die Wiederbelebung der regionalen Wirtschaft zu fordern; unsere Demokratien dem zerstörerischen Einfluss der Konzerne zu entreißen; gefährliche neue Freihandelsabkommen zu blockieren und alte umzuschreiben; in die unterentwickelte öffentliche Infrastruktur wie Massenverkehrsmittel und bezahlbaren Wohnraum zu investieren; die Privatisierung wichtiger Dienstleistungen wie die Energie- und Wasser­versorgung rückgängig zu machen; unser krankes Landwirtschaftssystem durch ein gesünderes zu ersetzen; Grenzen für Einwanderer zu öffnen, die wegen der Folgen des Klimawandels ihre Heimat verlassen mussten; end­lich die Landrechte der indigenen Völker anzuerkennen - all das würde dazu beitragen, das groteske Maß an Ungleichheit in und zwischen unse­ren Ländern zu beenden. [...]
Und ich begann, Anzeichen [...] dafür zu erkennen, dass die drohende Klimakrise die Grundlage für eine mächtige Massenbewegung bilden könnte, wenn die verschiedenen Zusammenhänge auf breiterer Ebene erkannt würden. Eine Massenbewe­gung, die all die scheinbar unzusammenhängenden Probleme zu einem kohärenten Bild vereinen würde. "
(Naomi Klein: Die Entscheidung Kapitalismus vs. Klima, S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2015)

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