Freitag, 22. Februar 2019

Insolvenz eines Grossisten: Gefahr für den Buchhandel?


"Das Kürzel KNV ist jedem in der Buchbranche bekannt, aber wohl kaum einem Leser. Es steht für Koch, Neff & Volckmar, ein Stuttgarter Unternehmen, das seine Anfänge bis aufs Jahr 1846 zurückführt und Buchzwischenhandel betreibt. Sprich: KNV ist ein Mittler zwischen Verlagen und Buchhandel, ein Grossist, der auf Bestellung für die Belieferung der deutschen Läden sorgt und dafür eigene Buchvorräte unterhält, die durch ihren großen Umfang wiederum die Lagerkosten der Verlage vermindern – ein Geschäft zum wechselseitigen Vorteil, wie man es sich im klassischen Verständnis der Ökonomie idealtypisch vorstellt.
Vor allem aber sorgt die auf mehrere große Auslieferungslager im Bundesgebiet verteilte Logistik von KNV dafür, dass eines der zentralen Versprechen des deutschen Buchhandels eingelöst werden kann: jedes lieferbare Buch am nächsten Werktag ins Geschäft zu bekommen. Das ist in Zeiten, in denen der Internethändler Amazon Gratislieferung von Büchern ins Haus garantiert, ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für den stationären Einzelhandel, zumal KNV diesem auch die Lagerhaltung und entsprechende Kapitalbindung abnimmt, von der Übernahme datenverarbeitender Dienste durch den Grossisten ganz abgesehen. [...]" (FAZ 22.2.19)

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/was-die-insolvenz-von-knv-fuers-buchgeschaeft-bedeutet-16053881.html

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