Diese Tatsache wird im »Silicon-Valley-CEO-Argument« verzerrt, verfälscht und zugespitzt – abgesehen davon, dass es gar kein schlüssiges Argument ist: [...]
Wer sich also eine Anti-Tech-Nanny und eine teure Privatschule leisten kann, kann getrost fordern, dass Technologie an der Schule keinen Platz einnehmen soll. Alle anderen sollten sich überlegen, wie Kinder selbstbestimmt mit Technologie umgehen lernen. Das geschieht im Wald, beim Spielen und Lernen in Gruppen – aber manchmal halt auch am Smartphone."
M.E. ist das ein Versuch, die Expertise von IT-Nerds in Sachen IT in der Kindererziehung herunterzuspielen, aber kein Beleg, dass sie sie nicht aus der Kindererziehung heraushalten wollen. Vermutlich hätten jedenfalls Weizenbaum und Stoll ihren Kindern sparsamen Umgang mit IT angeraten. Bei heutigen IT-Experten könnte es durchaus sein, dass sie daran zweifeln, dass Lehrer ihre Kinder kompetenter an IT heranführen können als sie selbst. Dann hieße ihr Interesse an Waldorfschulen nicht, dass sie an IT in der Kindererziehung zweifeln.
Andererseits: An Waldorfschulen war es lange üblich, Kindern bis zum 3. Schuljahr kein Fußballspielen zu erlauben, weil es erfahrungsgemäß so attraktiv ist, dass darüber andere körperliche Aktivitäten zurücktreten.
Wenn das für IT entsprechend gehandhabt würde, dann könnte es durchaus sein, dass IT-Nerds davon überzeugt sind, dass man IT sowieso lernt und dass es wichtig wäre, möglichst viel zu lernen, bevor (!) man von der Faszination von IT gefesselt wird. - Also nichts im Sinne von Schädlichkeit von IT (im Sinne gewisser Hirnforscher), aber die Überzeugung, dass IT für intelligente Kinder so "intellectually sweet" (Oppenheimer über Atomprojekt) sein könnte, dass sie sich unnötig früh darauf spezialisieren.
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