Discounter wie Aldi und Lidl bieten etwa 15 000 Produkte an, Vollsortimenter etwa 55 000.
Wer nach einer Warenumstellung bei seinem bewährten Supermarkt versucht hat, sich zu orientieren, weiß ein Lied davon zu singen. Nicht überall kennen sich Verkäufer in ihrem Laden aus und immer seltener sind sie bereit, einem wirksam bei der Suche zu helfen.
Spekulative Produkte für Privatanleger gibt es 1,2 Millionen. Da kennt sich der Verkäufer nur noch in dem Spektrum aus, wo er zu verkaufen sucht.
Nicht dass die Verkäufer gierig wären; Aber es fällt sehr schwer, wochenlang "schlechter" zu sein als der Kollege, wenn Umsatzziele gesetzt sind. Da ist die Versuchung, die Kunden nicht zu beraten, sondern zu verraten unheimlich groß, wenn offenbar alle anderen es auch so machen.
Ethik orientiert sich am Umfeld. Nur wenige halten an ethischen Grundsätzen fest, die von allen anderen im Umfeld als völlig deplatziert empfunden werden.
Und das politische System ist - besonders in der EU - so organisiert, dass sich kollektive Beschlüsse immer an dem Partner orientieren, der den geringsten Widerstand gegen seine Lobby leistet. (vgl.
Nina Luttmer: Die Beschützer der Finanz-Zocker, FR 22.5.14)
Dass Politiker immer häufigen nahezu direkt von der Regierung in die Lobby wandern und von dort auch ihre Kollegen bearbeiten, trägt nicht eben dazu bei, deren Widerstandskraft zu stärken. Schließlich hoffen nicht wenige ihrerseits darauf, auch einen solch attraktiven Lobbyposten zu bekommen. (Manchmal tut's auch ein Vorstandsvorsitz.)
Aktuell zum Thema:
Nina Luttmer: "Die Banker leben in ihrer eigenen Welt" (über Fähigkeiten, die in der Finanzwelt verloren gehen. FR 4./5.10.14)
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