GERALD BRAUNBERGER: Nullzeit, faznet 25.10.2014
"Null Wachstum. Null Inflation. Null Zins. In vielen Ländern scheint die Wirtschaft zu erstarren. Doch gleichzeitig kündigt sich machtvoll eine umwälzende Revolution an. Es kann unruhig werden."
Mal wieder einer der Artikel, wo anscheinend nichts davon begriffen ist, dass wir jede Art von technischem Fortschritt, nicht nur die digitale Revolution dafür brauchen, um die Klimaerwärmung zu verlangsamen und die sozialen Folgen (Ungerechtigkeiten, Verteilungskämpfe, Kriege) in Schach zu halten, nicht aber, um Wachstum zu schaffen. Auch wenn in diesem Fall die Gefahren, die eine Umwälzung mit neuem Wachstum sich bringen wird, in den Blick kommen.
Vgl. dazu Jorgen Randers: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome. Eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre
"Ich glaube nicht, dass der Kapitalismus in den kommenden 40 Jahren unverändert weiter existieren wird. Der Name wird bleiben, doch die Funktionsweise der kapitalistischen Gesellschaft wird sich auf zweierlei Arten wandeln: Investitionsströme werden nicht mehr nur von Profitabilität gesteuert werden und Unternehmen werden gezwungen sein, nicht nur über ihre finanziellen Leistungen Rechenschaft abzulegen, sondern auch über die ökologischen und gesellschaftlichen Konsequenzen ihres Handelns.
[...] Die globale Gesellschaft wird sich in den kommenden 40 Jahren wachsenden Herausforderungen gegenübersehen, deren Lösung zusätzliche Investitionen verlangt. In immer mehr Fällen wird ein Eingreifen notwendig sein, bevor diese Investitionsprojekte aus wirtschaftlicher Sicht profitabel werden. Idealerweise löst der Staat solche Probleme durch eine Anpassung der relativen Preise (die "Internalisierung externer Kosten und Nutzen"), aber dieses könnte sich in der Praxis als schwierig erweisen. Rascher geht es, wenn man die Steuern erhöht und die Einnahmen direkt in die gesellschaftlich notwendigen Projekte investiert." (S.250)
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