Sie kennt ihren Mann vermutlich ziemlich gut und hat ihn wohl auch deshalb so lieb gewonnen, weil er sich für allgemeine Interessen und für Benachteiligte eingesetzt hat. Andererseits hat sie gesehen, dass er trotz seiner politischen Begabung weit hinter den Zielen zurückgeblieben ist, die er sich gesetzt hat.
Eins seiner Ziele war ja durchaus, die Frontstellung zwischen Republikanern und Demokraten abzubauen. Inzwischen ist dank Trump das Gegenteil passiert. Wie sollte sie - deren gute Intentionen ein sehr großer Teil der Bevölkerung gewiss schätzt - bei weit geringerer Erfahrung angesichts der verfahrenen Lage mehr Erfolg haben?
Außerdem sind für Kinder, deren Eltern 8 Jahre lang durch einen anspruchsvollen Job des Vaters und Repräsentationspflichten und Engagement der Mutter für Frauen- und Kinderrechte nur mit verminderter Kraft Eltern sein konnten, gerade aus ihrer Sicht - vgl. auch ihre Bücher - die Eltern und nicht zuletzt die Mutter besonders verantwortlich. Nelson Mandela konnte im Zuchthaus nicht viel für seine Kinder tun, er musste all seine Kraft für den politischen Wandel einsetzen. Was in der Familie schief lief, konnte er aus dem Zuchthaus heraus nicht ändern. Nach dem Ende der 2. Amtszeit waren beide Eltern frei und konnten versuchen, ihre Versäumnisse an den ihnen Nächststehenden so weit als möglich gut zu machen.
Außerdem: Hätte Michelle Obama die Tötung Osama Bin Ladens oder umfangreiche militärische "Spezialoperationen" befehlen wollen?